Liebe Geschwister im Glauben!
Gerade bin ich einfach noch total begeistert von diesem Gottesdienst und den vielen Glaubenszeugnissen und Lebenserfahrungen, die wir in diesen Tagen hier in Stuttgart miteinander geteilt haben. Wir haben Freude und Zeit, vielleicht manche Sorge und tiefgehende Gespräche und vor allem unseren Glauben miteinander geteilt. Und wenn ich mit diesen wertvollen Erfahrungen zwei Jahre in die Zukunft schaue, dann freue ich mich sehr, Sie heute stellvertretend als Erfurterin in meine wunderschöne Heimatstadt im Herzen Deutschlands zum 103. Katholikentag 2024 nach Erfurt einladen zu dürfen.
Ich darf Sie alle, die Sie hier in Stuttgart sind und auch Sie, die Sie diesen Katholikentag von zu Hause mitbegangen und mitgefeiert haben, in eine Stadt einladen, deren viele Kirchtürme von einer langen christlichen Tradition und religiösen Verwurzelung zeugen. Das mittelalterliche Stadtbild Erfurts wird zudem von einer langen jüdischen Geschichte und Tradition geprägt.
Sie sind in eine lebendige Stadt an der Via Regia eingeladen, in der sich heute Blumen- und Bratwurstduft mischen und die nicht zuletzt auch durch die Verbindung zu Meister Eckhart, Martin Luther und Johann Sebastian Bach und mit vielen anderen kulturellen Schätzen aufwartet. Ich freue mich darauf, wenn wir das miteinander entdecken und erleben.
Sie sind in das Bistum Erfurt eingeladen, das erstmals im Jahr 742 von Bonifatius gegründet wurde und das als Bistumspatronin keine Geringere, als die Hl. Elisabeth von Thüringen verehrt. Im Bistum Erfurt, 1994 wiedergegründet, bekennen sich heute nur noch etwa 30 % der Menschen zum Christentum. Wer in Erfurt und Thüringen Christin oder Christ ist, praktiziert den eigenen Glauben in einem stark säkularisierten Umfeld und in einem ausgeprägten ökumenischen Dialog. Ich selbst habe – vor allem auch während meines Studiums an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Erfurt – immer wieder erfahren und reflektiert, was es heißt, den eigenen Glauben an Orten zu praktizieren, an denen man als Christin zu einer Minderheit gehört. Mit der Katholisch-Theologischen Fakultät und anderen wissenschaftlichen Einrichtungen treten wir in den Diskurs zu diesen und anderen Themen in einer säkularen Gesellschaft ein.
Erleben Sie, erleben wir miteinander beim Katholikentag vom 29. Mai bis zum 2. Juni 2024 ein altes und gleichzeitig ein junges Bistum. Feiern wir unseren christlichen Glauben und teilen wir wieder für ein paar Tage gemeinsam unser Leben.
Seien Sie uns aufs herzlichste Willkommen beim Katholikentag 2024 in Erfurt!
Bereits am Bistumsstand wurde herzlich und fleißig eingeladen. ZUm Beispiel mit Karten, Flyern, Heften und Puffbohnensamen
Ein echter Erfurter wird als "Puffbohne" geboren. Mit diesem Spitznamen identifizieren sich die meisten Einheimischen. Botanisch handelt es sich um eine Bohnenart, die auf den Feldern rund um Erfurt gut gedeiht und im Mittelalter als "Arme-Leute-Essen" vor Hunger bewahrte. Als Maskottchen verweist die Puffbohne auf die lange Gartenbautradition der Stadt.
Alle Grafiken: artus.atelier