Bei Bedarf sind sie zur Stelle

30 Jahre Malteser in Thüringen / Bistum Erfurt. Festveranstaltung zum Jubiläum

Ministerpräsident Bodo Ramelow im Gespräch mit Maltesern. Foto: Malteser Hilfsdienst

Erfurt. „Seit 30 Jahren helfen wir, Leben zu retten. Wir sind Begleiter der Menschen in allen Lebensphasen. Unser Herz schlägt da, wo Menschen in Thüringen Unterstützung benötigen“, sagt Diözesanleiterin Christine von Kessel beim Festakt zum 30-jährigen Bestehen der Malteser in Erfurt. Menschen herzlich zu begegnen, mit ihnen im Handeln verbunden zu sein, das sei das Wesen der Malteser.  
 
Das ursprüngliche Engagement im Rettungsdienst und der Auslandshilfe wurde über die Jahre um viele Dienste erweitert: „Dass wir heute mehrere Tausend Menschen im Alltag begleiten – mit Trauerbegleitung, Kinder- und Jugendarbeit, Notruf, Integrations- und Beratungsdiensten oder Erste-Hilfe-Ausbildung –, ist nicht selbstverständlich. Und das wird es auch in Zukunft nicht sein. Denn was wir tun, können wir nur tun, weil mehr als 500 Menschen im Haupt- und Ehrenamt mit unermüdlichem Engagement täglich in den verschiedenen Diensten arbeiten“, betont von Kessel. „Deshalb feiern wir dieses Fest nicht nur als Fest unseres Bestehens. Wir danken damit den Frauen und Männern verschiedener Generationen, die in den vergangenen Jahren so viel geleistet haben. Und wir sind uns sicher, das werden sie auch in Zukunft tun.“  
 
Ministerpräsident Bodo Ramelow: „Seit 900 Jahren haben sich die Malteser dem Motto ‚Bezeugung des Glaubens und Hilfe den Bedürftigen‘ verschrieben. Seit 30 Jahren gilt dieser Wahlspruch nicht bloß auch in Thüringen, sondern er wird eindrucksvoll mit Leben gefüllt. Wir sind dankbar für diese Hilfe, die zum großen Teil durch ehrenamtliche Arbeit erbracht wird. Die Malteser sind ein verlässlicher und leistungsfähiger Partner, dem ich für die Zukunft alles Gute wünsche.“

In Thüringen wollen sich die Malteser stärker im Katastrophenschutz aufstellen: „Das Thema liegt mir besonders am Herzen. Wenn jeder weiß, was im Ernstfall zu tun ist, weicht die Angst dem Handeln“, sagt von Kessel. Im Weimarer Land gibt es bereits eine starke Katastrophenschutzeinheit. „Wir wissen aus der Corona-Pandemie, Einsätzen bei Naturkatastrophen und der Flüchtlingsbetreuung, dass ein starkes Engagement von Hilfsorganisationen wichtig ist“, erklärt Diözesangeschäftsführerin Anke Brumm. „Wir Malteser wollen als starker, verlässlicher Partner mit anderen Hilfsorganisationen agieren und gemeinsam mit Bund, Ländern und Kommunen Betroffenen schnellstmöglich helfen können. Dafür investieren wir in entsprechende Ausstattung. Im Weimarer Land haben wir in Eigenleistung bereits einen Kommandowagen und einen Tankanhänger stationiert, um in größeren Notfalleinsätzen die Stromversorgung zu sichern.“
 
Stärken wollen die Malteser zudem das Projekt Herzenswunsch-Krankenwagen: „Wenn Schwerstkranke und sterbende Menschen ihr Leben Revue passieren lassen, werden oft Wünsche wach, die für sie unerreichbar scheinen. Wir wollen ihnen – und auch ihren Angehörigen – ermöglichen, mit schönen Erinnerungen Abschied zu nehmen“, sagt Anke Brumm, Geschäftsführerin für die Diözese Erfurt. Dafür bedürfe es weiterer Ehrenamtlicher, aber auch Spenden.
 
Über den Herzenswunsch-Krankenwagen hinaus habe sich die Begleitung am Lebensende zu einer wichtigen Aufgabe der Malteser entwickelt: „Seit einigen Jahren nimmt der Bedarf an Beratung und Begleitung im Hospizbereich und im Umgang mit Trauer zu. Gesellschaftliche Veränderungen haben geografische Distanzen zwischen Familien geschaffen, sodass Beistand aus diesem Umfeld nicht immer möglich ist“, betont Christine von Kessel. „Zudem ist die Bereitschaft gewachsen, sich qualifizierte Unterstützung an die Seite zu holen. Unser Kinder- und Jugendhospizdienst, der in diesem Jahr auf zehn Jahre Bestehen zurückblicken kann, ermöglicht auch Trauergruppen für früh verwaiste Eltern.“  
 
Beistand leisten, ist für die Malteser nicht nur eine Gegenwartsaufgabe. Es sei wichtig, jetzt Verantwortung für die Zukunft zu übernehmen. „Deshalb werden wir unsere Dienste unter nachhaltigen Aspekten betrachten und entsprechend aufstellen“, sagt Anke Brumm.  
 
 
Hintergrund:  
 
Die Malteser in Thüringen wurden am 16. Juni 1993 gegründet. Rettungsdienst, Hospizdienst, Fahr- und Mahlzeitendienst sowie Kinder- und Jugendarbeit standen zunächst im Fokus der Arbeit der Hilfsorganisation. Dieses Engagement wurde inzwischen auf rund 20 Dienste ausgebaut, darunter Schulsozialarbeit, Hausnotruf und ambulante Pflege. Neben Erfurt bieten die Malteser ihre Unterstützungsleistungen in Arnstadt, im Eichsfeld, in Hildburghausen sowie im Unstrut-Hainich-Kreis und Weimar an.
 

Pressemitteilung Malteser Hilfsdienst e.V.

 

 


Ausstellung im Dom

Fotos: Malteser Hilfsdienst