Bischof Martin Happe
Bischof Happe aus Mauretanien besucht im Monat der Weltmission Thüringen
Erfurt (BiP/missio). Im Monat der Weltmission, der weltweit im Oktober begangen wird, besucht der aus Münster (Westfalen) stammende Bischof von Nouakchott in Mauretanien, Martin Happe vom 18. bis 26. Oktober das Bistum Erfurt.
Das Internationale Katholische Missionswerk "Missio" hat den Monat der Weltmission diesjährig unter das Motto "Mach den Raum deines Zeltes weit" gestellt und möchte auf das Schicksal von Millionen afrikanischer Flüchtlinge aufmerksam machen, die vor Krieg, Verfolgung und massiven Menschenrechtsverletzungen geflohen sind.
Auf den ersten Blick wirkt Martin Happe, 62, ein wenig scheu. Der zweite Blick offenbart jedoch einen warmherzigen Münsteraner, der die kleinen und großen Dinge des Alltags mit viel Humor zu kommentieren weiß. Martin Happe, Bischof von Nouakchott im westafrikanischen Mauretanien, weiß, was er will.
Mit zwölf Jahren besuchte er ein Gymnasium der Weißen Väter und beschloss, Afrikamissionar zu werden. Seit er als gerade geweihter Priester 1973 nach Mali entsandt wurde, ist der "Dialog mit dem Islam" sein Lebensthema. 35 Jahre lang wirkt Happe in muslimisch geprägten Regionen. Schon im Alter von 43 Jahren übernimmt er als Apostolischer Administrator der Diözese Mopti in Mali Aufgaben eines Bischofs. Die Erfahrung kommt ihm zu Gute, als er 1995 zum Bischof von Nouakchott geweiht wird.
Das Bistum ist rund eine Million Quadratkilometer groß und umfasst fast ganz Mauretanien, es zählt aber nur rund 5.000 Katholiken. Die Christen hier sind alle Ausländer, Gastarbeiter aus Europa, Asien und aus benachbarten afrikanischen Ländern. Alle 2,8 Millionen Mauretanier sind Muslime. "In Mauretanien ist man genauso selbstverständlich Muslim, wie man zu meiner Kindheit im Münsterland Katholik war", erklärt Bischof Happe. Mission im Sinne von Bekehrung zum Christentum ist hier nicht möglich.
Neben das theologische Gespräch mit dem Islam setzt Happe einen "Dialog des Lebens": Nächstenliebe und kirchliche Sozialarbeit gegenüber den Not leidenden Muslimen. "Wir sind nicht nur dafür da, Katholiken zu betreuen", so der Münsteraner. "Unsere Mission ist es, Zeugen der christlichen Botschaft zu sein."
Dieses Zeugnis der Liebe Gottes gibt Bischof Happe vor allem auch afrikanischen Flüchtlingen, die von der Küstenstadt Nouadhibou aus versuchen, mit Booten nach Europa zu fliehen und dabei oft ihr Leben verlieren. Bischof Happe versteht sich als Ansprechpartner für die Flüchtlinge. Die katholische Kirche bietet den Menschen Beratung, praktische Hilfe, Notunterkünfte sowie Aus- und Weiterbildungen an. Priester bestatten angeschwemmte Leichen der "Boatpeople".
Mit den Schicksalen der Flüchtlinge konfrontiert, sieht Bischof Happe diese humanitäre Katastrophe als Herausforderung: "Die reichen Länder müssen begreifen, dass sich die Armen auf den Weg machen, um einen Anteil am Wohlstandskuchen einzufordern. Sie wollen sich nicht mehr mit Almosen begnügen."
Zum Herunterladen: Besuchsprogramm von Bischof Martin Happe (pdf-Datei)