Am 13. Oktober 2019 rief Gott, der Herr über Leben und Tod, seinen treuen Diener und unseren Mitbruder Herrn Pfarrer in Ruhe Alfons Gogolin zu sich in sein himmlisches Reich.
Pfarrer Alfons Gogolin stand im 89. Lebensjahr und im 60. Jahr seines priesterlichen Dienstes.
Alfons Gogolin wurde am 25. Oktober 1930 in Erfurt geboren. Gemeinsam mit sechs Schwestern und einem Bruder wuchs er dort auf. Bedingt durch die Kriegsjahre konnte er erst 1948 die Grundschule beenden. Nach bestandener Reifeprüfung an der Abendoberschule in Magdeburg im Jahr 1953 besuchte er den Sprachenkurs in Halle, wo er Latein und Griechisch lernte, um 1954 in Erfurt das Theologiestudium beginnen zu können. Nach erfolgreichem Abschluss des Studiums in Erfurt und dem sich anschließenden Pastoralkurs in Neuzelle wurde Alfons Gogolin am 19. Dezember 1959 durch Weihbischof Dr. Joseph Freusberg im Erfurter Dom zum Priester geweiht.
Seinen priesterlichen Dienst begann Alfons Gogolin 1960 als Kaplan in Weimar und Eisenach (1962-1963). Danach ging er als Kooperator der Pfarreien Weimar und Arnstadt nach Großbreitenbach.
1970 wurde ihm von Bischof Hugo Aufderbeck die Pfarrei „St. Martin“ Witterda anvertraut. Nach acht Jahren segensreicher Tätigkeit dort bewarb sich Pfarrer Gogolin um die Pfarrei „Mariä Himmelfahrt“ in Bad Langensalza, die ihm 1978 auch übertragen wurde. Zusätzlich übernahm er 1983 den Dienst als Seelsorger der Pfarrkuratie „Fronleichnam“ in Gräfentonna.
1990, nach dem politischen Umbruch, war Pfarrer Gogolin bereit, auf einem neuen Feld der Sonderseelsorge tätig zu werden und er übernahm zusätzlich die Aufgabe des Seelsorgers in der Justizvollzugsanstalt Gräfentonna. Nach 17-jährigem verdienstvollem Wirken in Bad Langensalza ernannte ihn Bischof Dr. Joachim Wanke 1995 zum Pfarrer der Pfarrei „St. Simon und Judas“ in Neustadt/Eichsfeld. Dort war er als geschätzter Seelsorger tätig bis zu seinem Eintritt in den Ruhestand im Jahr 2000.
Seinen Ruhestandssitz nahm er im Pfarrhaus von Treffurt. Nach Kräften hat er von dort aus weiterhin seelsorgliche Dienste übernommen. „Ich brauche auch im Ruhestand eine Kirche in meiner Nähe“ – war die Begründung für seine Wahl, nach Treffurt zu gehen. Dort konnte er 2009 bei stabiler Gesundheit und mit frohem Mut sein Goldenes Priesterjubiläum feiern. Bis zum Pfingstfest 2019 übernahm Pfarrer Gogolin die regulären Gottesdienste der Pfarrei Heyerode, die für Treffurt und Wendehausen geplant wurden. Am Sonntag, dem 13. Oktober 2019, wurde er in seiner Wohnung nach kurzer Krankheit heimgerufen. Für sein verdienstvolles priesterliches Wirken möge er reichen Lohn erhalten.
An dieser Stelle ist auch die unermüdliche Mitsorge seiner Haushälterin und Gemeindereferentin Frau Martina Arendt dankbar und anerkennend zu erwähnen, die ihm ab Juli 1984 über einen so langen Zeitraum in bescheidener und treusorgender Weise den Haushalt geführt hat und ohne deren vielfältige Dienste sein so langes priesterliches Wirken gar nicht möglich gewesen wäre.
Für das Bistum Erfurt
Weihbischof Dr. Reinhard Hauke
Bischofsvikar für Priester und Diakone
Das Requiem für Pfarrer Alfons Gogolin wurde bereits am Samstag, 19. Oktober gefeiert. Beerdigt wurde er auf dem Friedhof in Treffurt, Egon-Bahr-Straße.