Bischof sendet neue GemeindereferentInnen aus Arnstadt und Dingelstädt
Erfurt (BiP). Freude im Bistum Erfurt über zwei neue Gemeindereferenten und eine Gemeindereferentin: Bischof Joachim Wanke sendet am Samstag, 28. Juni im festlichen Rahmen einer heiligen Messe Tobias Gremler, Barbara Jelich und Stephan Rhode in den Seelsorgedienst des Bistums Erfurt.
Die Sendungsfeier im Erfurter Dom beginnt um 9.30 Uhr. Zehn Priester aus den Heimatgemeinden sowie den bisherigen Dienstorten der Sendungskandidaten stehen neben dem Bischof am Altar. Jugendliche aus Arnstadt, Deuna und Hildburghausen gestalten als Ministranten und Chorsänger den Gottesdienst mit. Domorganist Silvius von Kessel spielt die Orgel.
Gremler, Jelich und Rhode erklären sich im Gottesdienst bereit, die frohe Botschaft des Evangeliums zu verkünden und am Aufbau der Kirche im Bistum mitzuwirken. Nach ihrer Beauftragung überreicht der Bischof den neuen Gemeindereferenten die Ernennungsurkunde und eine besonders gestaltete Kerze, die an diesen Tag erinnern soll. Mit den Neuen gibt es 64 Gemeindereferentinnen und -referenten im aktiven Dienst des Bistums Erfurt.
Tobias Gremler (27) wurde 1981 in Leinefelde geboren und wuchs in Dingelstädt auf. Nach dem Abitur im Jahr 2000 begann er an der Universität Erfurt Kommunikationswissenschaft zu studieren, brach das Studium jedoch nach einem Jahr wegen der Theorielastigkeit des Faches und den Berufsaussichten ab. Es folgte ein Freiwilliges - und orientierendes - soziales Jahr im Dingelstädter St. Joseph-Heim für Kinder und Jugendliche mit geistiger und körperlicher Behinderung. In dieser Zeit wurde ihm zunehmend bewusst, wohin die berufliche Richtung gehen sollte: zu den Menschen und in die Gemeindepastoral. Schon als Kind und Jugendlicher hatte ihm das Engagement als Ministrant, Jugendküster und Helfer bei den Religiösen Kinder-Wochen (RKW) Freude gemacht. Zusätzlich lockte ihn jetzt die Vielfalt der seelsorglichen Aufgaben: "Vom Religionsunterricht über die Vorbereitung liturgischer Feiern bis hin zum Schreiben des Gemeindebriefes bieten sich dem Gemeindereferenten viele abwechslungsreiche Möglichkeiten zur Entfaltung", begeistert sich Tobias Gremler. Außerdem, und das nicht zuletzt, spiele Gott in solchen Arbeitsfeldern eine wesentliche Rolle, sagt er. "Begegnung" ist das Stichwort, das für ihn in der Gemeindearbeit an erster Stelle steht. Als Gemeindereferent möchte er das gemeinsame Unterwegssein als Gemeinschaft von Glaubenden begleiten und mitgestalten. Dabei hat er besonders Kinder und Jugendliche im Blick. "Sie in ihrer Auseinandersetzung mit Glaubensfragen zu unterstützen oder ihnen eine erste Begegnung mit dem christlichen Glauben zu ermöglichen, sehe ich als wichtigen Aspekt meiner Arbeit." Nach der Sendungsfeier wird Tobias Gremler seine Arbeit in der Pfarrgemeinde St. Elisabeth in Eisenach fortsetzen.
In ihrem ersten beruflichen Leben hatte Barbara Jelich (27) aus Arnstadt viel mit Zahlen zu tun. Nach dem Schulabschluss an der Erfurter Edith-Stein-Schule absolvierte die damals 16-Jährige eine Ausbildung zur kaufmännischen Assistentin für Rechnungswesen und erwarb anschließend in Ilmenau die Fachhochschulreife für den Wirtschaftsbereich. Mit Zahlen, Handel und Wandel hätte es weitergehen können. Barbara Jelich unterbrach aber 2000 den bisherigen Weg mit einem Freiwilligen sozialen Jahr in der Jugendseelsorge im Eichsfeld und nahm anschließend ein Studium in Eichstätt auf, um Gemeindereferentin zu werden. Fragt man sie, wie es dazu gekommen ist, erzählt sie von den "vielen guten Erfahrungen", die sie mit der Kirche und ihren Mitarbeitern gemacht habe. Solche Erfahrungen möchte sie anderen gerne auch ermöglichen. Ein besonderes Anliegen ist ihr, "dass die christliche Botschaft zu den Menschen getragen wird, die am Rand stehen und für die unsere Kirche manchmal befremdlich oder veraltet wirkt." Barbara Jelich stammt aus "einer gut katholischen Familie, in der ein Dienst in der Kirche nichts besonderes ist". Gerade darum mag sie sich während der Ausbildung immer wieder gefragt haben, ob es sich bei der gespürten Berufung zur Gemeindereferentin um ein "Angesprochen sein von Gott" oder "nur" um die Fortsetzung einer Art Familientradion handelt. "Im Rückblick auf meinen Lebensweg kann ich jedoch das Wirken Gottes immer wieder erkennen und spüren, dass er mich selbst in Situationen gestärkt und getragen hat, die mir aussichtslos schienen." Davon ist die junge Frau überzeugt. Heute noch zeigt sie sich dankbar für die kirchlichen Mitarbeiter und Wegbegleiter, die sich in ihrer Jugendzeit in Arnstadt den Fragen und Zweifeln der Jugendlichen in aller Offenheit gestellt haben. Und so wünscht sie sich für ihre Tätigkeit in der Gemeinde "in erster Linie eine Offenheit, sich gegenseitig kennen zu lernen, und die Bereitschaft zu einem lebendigen Miteinander". Am 1. August tritt Barbara Jelich ihre Stelle als Gemeindereferentin in Apolda an.
Schon als Jugendlicher, der in Dingelstädt Ministrant, Jugendküster und RKW-Betreuer war und die Mitarbeit in der Pfarrei immer als abwechslungsreich und interessant erlebt hatte, konnte sich Stephan Rhode (28) vorstellen, einen kirchlichen Beruf zu ergreifen. Die ersten beruflichen Schritte nach dem Abschluss der Schule 1998 machte er jedoch in Richtung Einzelhandelskaufmann. "Nach meiner Ausbildung merkte ich aber, dass ich nach einer anderen Aufgabe für mein Leben suchte", erklärt Rhode den Wechsel des Berufswunsches. So begann er nach dem Zivildienst an der Franziskusschule in Dingelstädt, einer Förderschule für Kinder und Jugendliche mit geistiger Behinderung, an der Fachakademie zur Ausbildung von Gemeindereferenten in Freiburg im Breisgau zu studieren. Damit war er auf dem richtigen Weg. "Wenn jeder seine Talente einsetzt, dann kann etwas Gutes daraus werden", sagt er und meint damit weniger sich als die Menschen, denen er in der Gemeinde begegnen wird. Zusammenarbeit ist ihm wichtig, und dass jeder mit seinen Talenten und Fähigkeiten wuchern kann und nicht hinter dem Berg halten muss. Ihn habe das Mitleben und Erleben von Kirche und Gemeinde - und dabei denkt Stephan Rhode mit Dankbarkeit auch an viele einzelne Personen - auf den Weg gebracht. "Es war ein allmähliches Hineinwachsen in das kirchliche Leben, und das hat mir Spaß gemacht." Seiner Familie offensichtlich auch, denn die freut sich mit ihm über seine Entscheidung. Den Kontakt zur Heimat will er auf jeden Fall aufrecht erhalten. Dort weiß er sich verwurzelt. Aber natürlich will er auch an seiner ersten Stelle als Gemeinderefent Wurzeln schlagen. Ab 1. August kann er sie in Saalfeld in der Pfarrei Corpus Christi treiben lassen.
Weitere Informationen: www.bistum-erfurt.de/gemref