Worte des Lebens für Menschen von heute

Eine katholische Perspektive von Bischof Joachim Wanke für das "Jahr der Bibel 2003"


Perspektiven zum Jahr der Bibel von Bischof Joachim Wanke
Dokumentation eines Vortrages auf der Vollversammlung der Deutschen Bibelgesellschaft am 28. Mai 2002 in Magdeburg



Es ist merkwürdig: Jesus von Nazareth hat nichts Schriftliches hinterlassen. Zumindest hat er nicht dafür gesorgt, dass der Nachwelt Texte mit authentischen Worten, Gleichnissen, Reden oder Gebeten aus seiner Feder überliefert wurden, Texte also, die bis in den Wortlaut hinein zweifelsfrei von ihm selbst stammten.


Es gibt dafür die eine oder andere Erklärung. Manche, die Jesus entsprechend einordnen sagen: Apokalyptiker haben keine Musse, Texte zu verfassen oder sie gar sorgfältig redigiert den kommenden Generationen anzuvertrauen. Wer mit dem baldigen Weltende rechnet, schreibt keine Bücher.


Andere sagen wohl mit mehr Recht: Jesus lebte in einer noch lebendigen Tradition mündlicher Ü;berlieferung. Dennoch: Jesus hat sicherlich lesen und schreiben können. Er hat die großen Texte der jüdischen Glaubenstradition in schriftlicher Version gekannt. In der Synagoge von Nazareth hat er zumindest aus der Prophetenrolle gelesen. Die Qumranleute haben als Zeitgenossen Jesu vergleichsweise durchaus auch eine eigene literarische Produktion gekannt und für deren schriftliche Weitergabe gesorgt.


Ohne Zweifel war der Blick Jesu auf das Hier und Jetzt gerichtet. Er wollte sein Volk wie Johannes für Gott bereiten, aber eben nicht mit der Gerichtsverkündigung und der Bußtaufe allein. Er wollte die Herzen für Gottes malkutha - sein Reich, seine Herrschaft aufschließen. Jesus wusste offensichtlich, dass dies nicht mit Papier und Tinte zu bewerkstelligen ist. Herzen bewegt man nicht mit Texten. Herzen verwandeln sich, wenn sich Personen begegnen. Jesu Botschaft hat durch seine Person gezündet. Er lebte, was er verkündete. Das war und ist - bis hin zu seiner Lebenshingabe an seinen Vater im Himmel im Dunkel des eigenen Sterbens - der wichtigste Kommentar zu seinen mündlich überlieferten Worten und Reden.


Wenn wir das bedenken, relativiert sich alles ein wenig, was wir uns so von einem "Jahr der Bibel" erhoffen. Die Bibel hat an Renommee in der neusten Zeit durchaus wieder gewonnen. Der kleinliche Streit über Wert und Unwert biblischer Aussagen ist einem neuen Verständnis für die Eigentümlichkeit jener Wahrheit gewichen, die jenseits von wissenschaftlicher oder historischer Richtigkeit liegt. Die Bibel ist für viele, auch für Menschen in anderen Religionen, durchaus als "Lebensbuch" anerkannt. Ob das auch für unsere agnostischen Zeitgenossen gilt? Bertold Brecht zumindest antwortet ja, auf seine wichtigste Lektüre hin befragt, mit den Worten: "Sie werden lachen - die Bibel!" Darin mag ein wenig literarische Koketterie aufscheinen, doch füllt der Nachweis biblischer Themen und Motive in der modernen Literatur einige Bände. In Thüringen sagen wir manchmal scherzhaft: Die Landesregierung ist frömmer als das Volk. In Abwandlung dieses Diktums könnte man sagen: Die Literaten und Künstler sind frömmer als die Masse der Bevölkerung. Oder täusche ich mich?


Was kann und sollte sich ein "Jahr der Bibel" für Ziele setzen?


Natürlich geht es vornehmlich um die Verbreitung der Bibel. Da sind Ideen gefragt - und diese gibt es erfreulicherweise en masse. Die Bibel gedruckt und handgeschrieben, auf Kasette und im Bibelmobil on tour, die Bibel für den PC, verfilmt, als Comic oder sonstwie nacherzählt, die Bibel für Kinder und für Blinde, für den Tageskalender und das Herrenhuter Losungsbuch, für die Schule und als Vorlage für für alle möglichen Gemeindeaktivitäten, bald wird es auch bei uns einen Bibel-Kanal im Fernsehen geben - es ist schon erstaunlich, was findige Marketingleute an Möglichkeiten entdecken, die Bibel unter die Leute zu bringen. Dagegen ist auch im Grunde nichts zu sagen - es sei denn, wenn die Grenzen des guten Geschmacks überschritten werden.


Natürlich kann man auch das eine oder andere aus exegetischer Sicht anfragen. Isolierte Einzelsätze aus biblischen Texten sind mir - wenn sie nicht gerade aus dem Buch der Sprüche stammen - immer etwas suspekt. Zu sehr legt sich die Gefahr nahe, die Bibel als eine Art Steinbruch für fromme Anmutungen zu benutzen. Eine gute Kommentierung bzw. Einbettung einzelner Aussagen in das Gesamt eines Textzusammenhanges kann dem sicherlich vorbeugen. Doch sollten wir uns vor einer allzu ornamentalen Verwendung von Bibeltexten hüten.


Aber wir wollen nicht kleinlich werden. Ohne Zweifel hat die Bibel ihre eigene Aussagekraft, besonders in einer guten, kraftvollen Ü;bersetzung, die das Empfinden und den Lebenskontext der Menschen heute erreicht. Es wird überliefert, dass in einem antikirchlichen Theaterstück auf einer Prager Bühne in der kommunistischen Zeit aus irgendeinem Grund die Bergpredigt zitiert werden musste. Der betreffende Schauspieler hat aber den Text so engagiert und im Innersten berührt vorgetragen, dass die beabsichtigte Persiflage ins Gegenteil verkehrt wurde.


Texte haben ihre eigene Sprachmächtigkeit. Besonders biblische Texte sind nicht auf deren historisch-kritisch zu sichernde Aussage zu reduzieren. Sie haben zudem ihre eigene Wirkungsgeschichte. Sie haben nicht nur eine informierende Absicht, sie wirken performativ. Sie setzen eine Wirklichkeit, die ohne sie nicht da wäre. Sie verändern Biographien. Sie bauen eine neue Welt inmitten der alten. Sie werfen veränderndes Licht über alle Wirklichkeit. Die moderne Hermeneutik, deren Altvater Hans- Georg Gadamer gerade verstorben ist, und auch die moderne Linguistik haben uns für das Verstehen der Schrift wichtige Einsichten eröffnet. Doch darüber ist hier nicht zu handeln.


Ich fasse meine Ü;berlegungen zum Jahr der Bibel in drei zugespitzte Sätze, die das weitere Nachdenken und Fragen bei allen Bibelinteressierten und auch bei den hauptamtlichen "Bibelarbeitern" anregen mögen.




1. Personen sind wichtiger als Texte.


Das mag eine Binsenwahrheit sein, aber in unserem Zusammenhang nach Ziel und Aufgabenstellung für das "Jahr der Bibel" ist das von nicht zu unterschätzender Bedeutung.


Eine kleine Beobachtung als Einstieg für das Gemeinte: Ich ertappe mich dabei - mit Abstrichen natürlich -, meine Lektüre danach auszurichten, was mir von geschätzten Personen empfohlen wurde. "Ja, wenn der oder die das empfiehlt, da musst du dir das auch mal zu Gemüte führen!" Das ist wohl eine Erfahrung, die vielen von Ihnen nicht fremd sein mag.


Bestimmte Botschaften vermitteln sich am vorzüglichsten über Personen. Ein Fachwissenschaftler wird da sicher ganz anderer Meinung sein. Der vertraut auf die innere Stringenz seines Textes. Er ist gezwungen, sich und die Ergebnisse seiner Forschung schriftlich mitzuteilen. Darum muss er sich beim Schreiben in der Breite seiner Fachliteratur orientieren, muss in Quellenwerke schauen, sich durch Kataloge durcharbeiten. Er schaut nicht auf Lyrik, wenn über Chemie verhandelt wird, und ihm sind Nachweise und Anmerkungen wichtiger als hübsche Illustrationen. (Ich wette freilich, dass er gelegentlich aber doch auch darauf schaut, was seine Fachkollegen so alles lesen!). Sicher: Die Bibel ist keine naturwissenschaftliche Prosa, und auch die Psalmen sind keine Elegien, wie Rilke sie verfasst hat. Biblische Texte sind "Betroffenheitsliteratur". "Und als sie das hörten, traf es sie mitten ins Herz" (Apg 2,37), heißt es nach der Pfingstpredigt des Petrus.


Paulus ging es bekanntlich auf dem Areopag anders: "Darüber wollen wir dich ein andermal hören" (Apg 17,32) - immerhin: Ganz ohne Erfolg blieb Paulus in Athen doch nicht: "Einige Männer schlossen sich ihm an und wurden gläubig, darunter Dionysius, der Areopagit, außerdem eine Frau namens Damaris und noch andere mit ihnen" (Apg 17,34). Die Reaktion der Hörer nach der Petruspredigt freilich ist das, was wir uns eigentlich für das "Jahr der Bibel" erhoffen: "Sie sagten zu Petrus und den übrigen Aposteln: Was sollen wir tun, Brüder?" (Apg 2, 37)


Aber wird das mit dem Verteilen und häppchenweisen Vorlegen von Bibeltexten gelingen? Natürlich dürfen wir dem Wirken Gottes manches zutrauen. Er wirkt auf oft sehr merkwürdigen Wegen. Für mich ist jedoch diese Erfahrung evident: Texte werden sprechend durch Personen. Jesus hat Jünger herangebildet - keine Texte verfasst. Er hat Menschen beten gelehrt, und dabei lernten sie das Vater Unser und tradierten es uns. Jesus hat sich der Jünger und der Menschen erbarmt - und darum verstanden sie, was er mit dem Gleichnis vom Schalksknecht, dem viel verziehen wurde und der zu eigener Vergebung nicht die Kraft fand, eigentlich meinte.


Das bedeutet: Das Jahr der Bibel muss die Christen im Kernbereich unserer Gemeinden wecken. Die Bibel ruft nach Zeugen, nicht nach Buchhändlern. Die Christen selbst sind die geborenen Interpreten der Bibel - mit ihrem Glauben, Hoffen und Lieben, mit ihrem Leben. Wir Katholiken sagen: Die Bibel ist der Kirche anvertraut. Damit meinen wir nicht immer sofort die römische Glaubenskongregation. Damit meinen wir aber das Volk Gottes in seiner geistlichen Buntheit und vielfältigen Gnadenbegabung. Wenn eine Frau und Mutter einmal den Mund aufmacht und sagt, was für sie in ihrem Lebensalltag das Osterlicht bedeutet, wenn ein Mann der Politik bezeugt, wie er Gott vorzuordnen versucht vor der geboteten Loyalität zum "römischen Kaiser", sprich: zur eigenen Parteilinie, wenn ein Jugendlicher seinen Kumpeln in der Clique sagen kann, dass jemanden zu haben mehr ist, als viele Dinge zu haben - dann geschieht das, was immer in der Glaubensgeschichte passiert ist: Dann werden Herzen berührt und gegebenenfalls fängt etwas Neues in einem Menschenleben an. "Du bist nicht fern vom Reiche Gottes!" sagt Jesus dem Schriftgelehrten. Wir wissen nicht, wie es mit dem jungen Mann weiterging. Nur eines wissen wir: Jesus hat ihm keine Sammlung seiner Gleichnisse mitgegeben. Vielleicht hat er ihm einen seiner Jünger hinterhergeschickt.


Deshalb formuliere ich als Erwartung an das "Jahr der Bibel": Es sollte helfen, Christen über ihr Leben auskunftsfähig zu machen. Das wäre wichtiger als Bibeltexte zu zitieren. Wie kann solche Auskunftsfähigkeit wachsen? Ich unterstreiche dies mit einem zweiten Satz:




2. Gemeinsame Bibellektüre ist wichtiger als persönliche Lektüre.


Der Satz ist - zugegeben - zugespitzt. Er ist sogar als absolute Aussage falsch. Die lectio divina, also das betende Lesen und Betrachten der Heiligen Schrift durch den Einzelnen im stillen Kämmerlein gemäß alter kirchlicher Tradition ist unersetzlich und in jeder Epoche der Frömmigkeitsgeschichte von größter Wichtigkeit. Wir brauchen geistliche Lehrer, die uns auch heute in diese alte Kunst der Bibellektüre einführen.


Aber im geistigen Kontext unserer Tage will mein Satz darauf aufmerksam machen, dass die biblische Botschaft den chancenreichsten Einstieg in Biographien findet, wenn sie sich auf der Beziehungsebene zwischen Menschen einnisten kann.


Es gibt nichts Interessanteres als das Leben von Mitmenschen. "Wie ist es Dir mit deiner Ehe ergangen?" "Wie kommst Du mit den Kindern zurande?" "Wie hast Du diesen Schicksalsschlag verkraftet?" "Wie kommt es, dass Du, der Du doch sonst ganz normal bist, ständig zur Kirche rennst?" Wir kennen solche Fragen und Sticheleien zur Genüge. Worte allein reichen hier nicht als Antwort. Es bedarf der Berührung des anderen mit der eigenen Person. Das Miteinander-Lesen muss begleitet sein von einem Miteinander-Leben.


Jesu Art und Weise, in sein eigenes Gottesverhältnis einzuführen, bestand ja darin, die Jünger an seinem Leben, Beten, an seinen Freuden und Schmerzen, selbst an seinen Versuchungen Anteil zu geben. "Kommt und seht!", sagt Jesus denen, die auf ihn aufmerksam werden. "Da gingen sie mit und sahen, wo er wohnte" (Joh 1,39).


Dieses "Mitgehen" und "Mitleben" mit Jesus wird in jeder Zeit andere Gestalt gewinnen. Für mich ist diese Grundeinsicht in ihrer Wahrheit unzweifelhaft: Jedem Gottesglauben in der Art Jesu wohnt ein Mitglauben inne, gleichsam ein ekklesiales Moment. Wir glauben niemals allein. Wir glauben mit dem Glauben der anderen. Wir glauben mit dem Glauben derer, die uns "im Glauben vorangegangen sind", wie wir in einem eucharistischen Hochgebet sprechen. Wir glauben zusammen mit den Heiligen, mit denen, die im Kalender stehen, und den unzähligen, die nicht zur Ehre der Altäre erhoben wurden. Wir glauben im Letzten den Glauben Jesu mit, der ja nach Hebr 12, 2 der "Urheber und Vollender des Glaubens" ist, eine sehr merkwürdige, aber mich nachdenklich machende Christusprädikation.


Damit berühre ich das, was manchmal als evanglisch-katholische Differenz im Blick auf den Umgang mit der Heiligen Schrift angesehen wird: die Rolle der Kirche. Manche evanglische Mitchristen meinen, bei uns Katholiken schiebe sich zwischen Christus und den Einzelnen bzw. die um Wort und Sakrament versammelte Gemeinde in ungebührlicher Weise die Kirche als Christus verdunkelnde Heilsanstalt. Vielleicht geben wir als katholische Christen für diesen Verdacht durch mancherlei unerleuchtete Reden und Verhaltensweisen Anlass. Das mag sein. Doch das wäre hier richtigzustellen.


Ich spreche jetzt einmal etwas holzschnittartig: Einziger Zweck der Kirche ist es, den Menschen jeder Zeit und jeder Generation den Gotteshorizont zu erschließen, so wie das der irdische Jesus von Nazareth getan hat. Die Kirche tut dies im Wissen und im Glauben daran, dass dieser Jesus mehr als ein religiöser Lehrer war, dass er in seiner Person selbst Zugang zur Gotteswirklichkeit eröffnet, also gleichsam eine "Tür" ist, durch die Gott in unser Leben, in diese Welt eintritt und umgekehrt wir Zugang zur Gotteswirklichkeit erhalten. Mit diesem Bildwort von der Tür kennzeichnet ja der 4. Evangelist das gesamte Wirken Jesu, das eben mit seinem Tode nicht aufhörte, sondern bis zur Weltvollendung am Ende im Wirken der Kirche fortdauert (vgl. Joh 10,9). Der Epheserbrief spricht vom "Zugang zum Vater" (Eph 2,18), den wir durch Jesus Christus gewinnen. Diesen Zugang zum Vater will und soll die Kirche durch die Zeiten hindurch jedem, der glaubt, durch ihren Dienst eröffnen.


Um es nochmals pointiert zu sagen: Die Kirche ist um des Evangeliums willen da. Evangelium meint in diesem Zusammenhang nicht nur die Botschaft des irdischen Jesus von Nazareth. Evangelium im christlichen Sinn meint darüber hinaus (um mich hier an Paulus anzulehnen) die Proklamation eines grundlegenden Machtwechsels, die Ablösung aller weltimmanenten Mächte und Gewalten aus ihren Machtpositionen und die Einsetzung des Auferstandenen zum Herrn über alle Welt, auch über die Kirche. Dieser Botschaft, diesem Evangelium soll in jeder Generation ein "Resonanzraum" geschaffen werden. Ich gebrauche gern für Kirche dieses Bild. Instrumente benötigen bekanntlich einen Resonanzraum, in welchem der vorgegebene Ton zum Klingen kommen kann. Der "Ton", die Botschaft von Jesu Leben, Sterben und Auferstehung ist in der Welt. Diese Botschaft ist ein geschichtsmächtiges Faktum. Aber diese Botschaft will immer neu gehört und angenommen werden. Sie will und soll ein "Echo" bewirken im Leben, im Herzen der Menschen. Paulus sagt einmal, als er sich Rechenschaft gibt über sein rastloses Wirken als Missionar und Gemeindegründer im Raum des Mittelmeeres: "Das alles tun wir euretwegen, damit immer mehr Menschen aufgrund der überreich gewordenen Gnade den Dank vervielfachen, Gott zur Ehre" (2 Kor 4,15). Das ist eine glückliche Formulierung für das, was ich das "Kerngeschäft" der Kirche nennen möchte. Sie ist dazu da, den Dank, die eucharistia an Gott zu vervielfältigen.


Darum, um diese Anstiftung zur "Danksagung" bemühe ich mich in Thüringen als Bischof. Dazu tragen aber auch alle anderen Mitchristen bei, die je eine andere Facette dieser Dankesaufgabe von Kirche verwirklichen, etwa in der Diakonie oder in ihrem jeweiligen anderen Lebensalltag. Dazu trägt eine Mutter bei, die ihr Kind beten lehrt, oder ein Katechet, der jungen Leuten Geschmack am Christsein vermittelt. Möglichst viele Menschen sollen durch den Dienst der Kirche und das Lebenszeugnis jedes einzelnen Christen entdecken, dass sie Grund haben zum Danken, ja, dass sie sich in einem letzten und tiefsten Sinne Gott "verdanken".


Dazu aber ist es notwendig, dass wir alle mehr und mehr lernen, uns in geistlichen Dingen von den Zeitgenossen ins Herz schauen zu lassen. Glaube kann sich nur an Glauben entzünden. Darum muss unsere je eigene Gottesbeziehung "sprechend" werden. Ob das gelingt, ist meines Erachtens die wichtigste Frage im Blick auf die Zukunft von Kirche und Christentum in Deutschland.


Darum mein Plädoyer dafür, die Bibel dort zu verankern, wo es das Leben zu bestehen gilt. Die Bibeltexte fangen dort zu sprechen an, wo Menschen gemeinsam danach fragen, wie sie mit dem Leben eigentlich zurechtkommen sollen. Ihre Sehnsüchte, ihre Ängste und ihre Freuden, oder besser gesagt: unsere gemeinsam geteilten und mitgeteilten Siege und Niederlagen sind das Rohmaterial, auf dessen Hintergrund biblische Texte zu sprechen anfangen.


Ich habe die Erfahrung gemacht, dass dies am besten beim gemeinsamen Bibelgespäch gelingt. Denn dort wird Bibellektüre nicht nur zu einem "Bibel-Teilen", sondern zu einem Vorgang des "Leben-Teilens". Mein Bemühen ist es, dies in den Pfarrgemeinden und Verbänden, in den Gemeinschaften und Gruppen unserer Kirche unermüdlich anzumahnen. Setzt euch gemeinsam der Botschaft der Schrift aus! Nicht der Schrifttext selbst ist Gottes Wort, sondern das, was durch und mit dem Schriftwort euer Herz trifft. Darauf gilt es mit der Frage zu antworten: "Und was sollen wir tun, Brüder und Schwestern?"


In Kurzfassung. Ich plädiere für eine Bibellektüre, die Menschen vernetzt und zu kleinen Gemeinschaften zusammenführt. Es gehört zu den Zeichen unserer Zeit, dass Menschen sich in Selbsthilfegruppen suchen und finden. Sicherlich: Für uns Katholiken ist die Liturgie der vornehmste Ort, die Heilige Schrift zu hören. Aber dieses Hören muss sekundiert werden von Orten, in denen die biblische Botschaft im gemeinsamen Geben und Nehmen, im Widerspruch und in der Zustimmung, im Suchen und Erproben einen "Sitz im Leben" heute finden muss.


Ich höre von anderen Ortskirchen in Asien und Afrika, dass dort die kleinen christlichen Gemeinschaften zunehmend an Bedeutung gewinnen. Woche für Woche treffen sich die Christen eines überschaubaren Wohngebietes. Sie lesen miteinander die Heilige Schrift und besprechen, was ihnen im Alltag ihres Lebens als wichtig erscheint. Ihr gemeinsames Lesen ist untersetzt von Erfahrungen geteilten Lebens.


Ich weiß nicht, wie diese Erfahrungen in unser kulturelles Umfeld übersetzt werden können. Wir leben im Normalfall in einer bürgerlichen Distanz, die kaum einen echten zwischenmenschlichen, auch geistlichen Austausch zulässt. Das gehört meines Erachtens zu den grundlegenden Schwierigkeiten von Kirchebildung in der Postmoderne. Wir sind füreinander religiös verstummt. Wir sind nicht mehr in der Lage, einander im Licht des österlichen Glaubens unser Leben zu deuten. Das Beten der Mutter mit dem Kleinkind an der Bettkante findet nicht mehr statt. Das religiöse Gespräch an den Küchentischen ist verstummt. Wir verstecken uns geistlich voreinander, weil wir meinen, man dürfe dem anderen mit solchen Dingen nicht zu nahe auf den Leib rücken. Es ist ja bekannt: Man kann heutzutage, auch öffentlich, über die intimsten Dinge des Sexuallebens reden, nur zwei Themenbereiche sind tabu: Das Reden über das eigene Gehalt und über die eigene religiöse Orientierung. Darüber spricht man nicht. Das ist gleichsam "unkeusch"! Und wenn es geschieht, wird milde Ironie über alles gegossen, wenn nicht gar der Verdacht fundamentalistischer Anwandlungen ausgestreut.


Hier wird, so meine ich, bald eine Wandlung einsetzen. Ich merke das zumindest bei Menschen, die ganz von Außen, aus dem Bereich des Nichtkirchlichen zum christlichen Gottesglauben finden. Für manche Neugetaufte ist es ein Bedürfnis, sich auch weiterhin mit anderen Christen zu treffen und sich auszutauschen über das, was ihnen wichtig geworden ist. Und das geschieht - aus gutem Grund - anknüpfend an gemeinsame Bibellektüre. In diese Richtung gilt es, nach gangbaren Wegen auch in unserem kuturellen und gesellschaftlichen Klima Ausschau zu halten.



Schließlich noch dieser Gedanke:




3. Die Mitte der biblischen Botschaft einladend zu vermitteln ist wichtiger als die Darlegung vieler biblischer Einzelinformationen.


Anders gesagt: Es gilt, die Bibel in ihrer Kernbotschaft verständlich zu machen. In unserer geistigen und religiösen Situation, besonders hier im Osten Deutschlands, im Land der "religiös Unmusikalischen", kommt es auf das Erschließen des Zentrums des christlichen Glaubens an, weniger auf das Ausfalten und Darlegen vieler durchaus auch interessanter Einzelinformationen aus Bibel und Christentumsgeschichte.


Ich verweise auf die bekannte Tatsache, die uns noch mehr zum Nachdenken und zur Veränderung unserer Schwerpunktsetzungen in der kirchlichen Arbeit bringen muss: die Unkenntnis so vieler Menschen bezüglich der Mitte dessen, was unseren christlichen Glauben ausmacht. Es gibt nicht nur Kirchenfremdheit in unserem Land, sondern noch mehr und gravierender eine "Evangeliumsfremdheit", die nicht weiß, worum es im christlichen Glauben überhaupt geht.


Ü;ber Generationen hinweg gab es zumindest im europäischen Kontext eine ungebrochene Selbstverständlichkeit des Christentums in der Breite der Bevölkerung. Der Atheismus der geistigen Führungsschichten drang in der Vergangenheit weithin nicht so intensiv und flächig in die Lebenspraxis der Menschen ein wie das heute der Fall ist. Zudem ist zu bedenken: Heute steht nicht nur die eine oder andere Wahrheit des christlichen Bekenntnisses auf dem Prüfstand, sondern es geht um das Ganze des Gottesglaubens. Stimmt es, dass wir mit uns selbst allein sind, oder haben wir ein letztes "Gegenüber", zumal ein Gegenüber, dem an uns, dem an mir liegt? Das anzunehmen fällt in der Tat vielen Menschen schwer. Auch uns.


Ich konstatiere diese Gegebenheit nicht mit dem Unterton der Anklage gegen eine glaubensmüde und gleichgültig gewordene Zeit. Die Menschen sind nicht gleichgültig, sie sind meines Erachtens vielfach ratlos und der vielen Worte müde.


Es ist gefährlich für uns, aus der Haltung innerer Abwehr heraus auf unsere Aufgaben in Seelsorge und Gemeindeaufbau zuzugehen. Wer sich kirchlich verschanzt, wird vielleicht einige innerhalb der Verschanzung vor dem Ausbrechen bewahren (dessen bin ich mir freilich mit Blick auf die DDR und ihr Mauertrauma nicht so sicher!), aber er wird mit noch größerer Wahrscheinlichkeit auch keinen hereinlassen können. Nur was angenommen ist, kann wirklich verwandelt werden. Dieses alte christologische Axiom gilt wohl auch für unsere kirchliche Arbeit. Es gilt vor allem für jene, die sich um eine Brücke hin zu den nichtchristlichen Zeitgenossen bemühen.


Ich sage es einmal zugespitzt so: Diese breiten Massen sind zwar weithin verschlossen gegenüber der Kirche bzw. was sie darunter verstehen, aber sie sind nicht dem Evangelium gegenüber verschlossen. Das hat mir wieder die Reaktion der Menschen auf das schreckliche Mordgeschehen in der Erfurter Gutenbergschule gezeigt.


Als sich die Nachricht von dem furchtbaren Geschehen in Erfurt verbreitete, suchten viele spontan den Dom auf. Sie entzündeten im und vor dem Dom Kerzen, legten Blumen nieder.


Später kamen dazu Bilder der Ermordeten und schlichte handschriftliche Notizen, in denen die Klage, das bohrende Fragen nach dem Warum, die Mittrauer der Bevölkerung bewegend zum Ausdruck kamen. Am Tage des offiziellen Traueraktes für die Ermordeten kamen zum ökumenischen Gottesdienst auf dem Domplatz an die Hunderttausend Menschen, viele sicher darunter, die nie oder äußerst selten einen Gottesdienst aufsuchen. Dieses Phänomen wurde mir auch aus vielen anderen Orten Thüringens berichtet: Die Kirche als Ort einer weithin religionslosen Bürgerschaft, die wie selbstverständlich den sakralen Raum in Anspruch nimmt, gemeinsam bewegende Anliegen, hier die Trauer und das Nicht-Fassen-Können des Geschehenen zum Ausdruck zu bringen. Vielleicht darf man sogar sagen: auf diese Weise das Unfassbare und für sie Unerklärliche zu bewältigen.


Das scheint mir einen bemerkenswerten Vorgang anzuzeigen, von dem die Kirchen in unserem Raum selbst überrascht sind. Eine weithin dem christlichen Gottesglauben und kirchlichem Leben entfremdete Bevölkerung hat Erwartungen an die Kirchen. Sie sucht nicht das, was sich Pfarrer im Stillen erhoffen: den Kircheneintritt, den Einstieg ins "Mitmachen" in der Gemeinde, aber ich zögere zu sagen, dass die Menschen nur schnellen Trost wollen oder - wie damals in den Wendejahren 89/90 - nur einen geschützten Raum für politischen Protest suchten. An die Kirchen werden Erwartungen gerichtet, vielleicht nicht ausdrücklich, sicherlich sehr diffuse und wenig konturierte Erwartungen. Ich fasse sie einmal in die Worte: "Liebe Christen, lasst uns bitte etwas sehen von dem, was ihr in dürren Worten und merkwürdigen Zeremonien in euren Kirchen beschwört, gebt uns Anteil an einem Geheimnis, einer Hoffnung, einer Sehnsucht jenseits der Dinge, die wir tagtäglich als letzte Erfüllung präsentiert bekommen!" Ich wage zu sagen: Auf der Talsohle einer radikalen Entchristlichung in der Breite der Gesellschaft erwacht ein neues Suchen nach dem Gottesgeheimnis.


Darum meine Bitte, meine Hoffnung: Das "Jahr der Bibel" sollte uns ein Impuls werden, die missionarische Präsenz des Evangeliums in unserer Gesellschaft zu verstärken. Wie kann das geschehen? Manches als notwendige Voraussetzung dafür klang oben schon an, vor allem die Erwartung, dass wir selbst als gläubige Christen "auskunftsfähig" für das Evangelium werden, und zwar nicht im Sonntagsanzug, sondern im Alltagsgewand.


Ich füge hier noch einen weiteren Gedanken an. Das Zentrum meines Glaubens ist Jesus Christus, und zwar als der, der - um es einmal so verkürzt zu sagen - "loslässt" und der mich ermuntert, mich im eigenen "Loslassen" selbst zu finden. Selbstbindung, um frei zu werden - wie ein Bergsteiger, der mit Hilfe eines Kletterseiles Höhe und so neue Horizonte gewinnt. Wir brauchen eine Konzentration auf das Zentrum unseres Glaubens, wie immer wir dies auch fassen. Diese "Mitte" ist in immer neuen Variationen und Zugängen zu erschließen, verbal und nonverbal. Weil aber gerade unsere kirchlichen Worte so verbraucht und abgenützt sind, auch die biblischen Worte, brauchen wir darüber hinaus auch so etwas wie eine Verfremdung der Botschaft des Evangeliums im positiven Sinn. Wir brauchen sprachliche und erfahrungsgesättigte Zugangswege zu seiner Mitte, die neu zum Hören und Begreifen einladen.


Ich knüpfe nochmals bei der Art und Weise der Verkündigung Jesu an. Jesus hat ja, wenn man einmal vom Gewöhnungseffekt für uns Kircheninsider abstrahiert, merkwürdige Geschichten erzählt. Ich staune immer, welch weltliche, ja unfromme Materie Jesus als Bildmaterial für seine Gleichnisse verwendet. Heutzutage würde Jesus vermutlich in einem theologischen Examen durchfallen. "Mit solchen Geschichten wollen Sie Menschen für den Gottesglauben gewinnen?" Schatzgräbergeschichten, Geschichten von Hochzeiten und Festgelagen, Räuberpistolen von Wegelagerern, Tricks von Verwaltern, die ihren Kopf aus der Schlinge ziehen wollen, Geschichten von Hausfrauen, die mit dem Besen nach verlorenen Münzen suchen, und Kaufleuten, die scharf sind auf kostbare Perlen usw.


Ich weiß: Narrative Theologie hat es immer leichter als der Versuch des Systematikers, Gottes Geheimnisse auf die Reihe einer sauberen Begrifflichkeit zu bringen. Auch das hat sein Recht. Aber wohl nur ein sekundäres. Der primäre Sitz im Leben für die Gottesoffenbarung ist das menschliche Leben, und ich füge hinzu: gedeutet im Lichte der Person, des Lebens, Sterbens und Auferstehens Jesu.


Darum meine Hoffnung: Wir Christen müssen uns mit unserem Gottesglauben berührbar machen. Wer Lebenskontakt mit einem gläubigen Menschen bekommt, muss diesen Gott "schmecken" können. Darum ist es eben kein Einwand zu sagen, dass mein Glaube erst fest und sicher sein muss, ehe ich mich anderen zuwenden kann. Er muss ohne Zweifel "ehrlich" sein, authentisch. Darum brauche ich als Zeuge Christi durchaus nicht meine Anfechtungen und Zweifel, meine Nöte und Ängste zu verstecken. Auch Jesus selbst hat sie uns erkennen lassen. Gerade sie können zu einem missionarischen Zeugnis werden, wenn denn alles, auch diese dunkle Seite meines Lebens im Modus der Gottesanrede ertragen und bestanden wird.


Martin Buber meinte, man könne von Gott nur sinnvoll im Vokativ, in der Form der Anrede sprechen. Daran ist sicher richtig, dass ein gleichsam objektiv vorgezeigter Gott sich letztlich wieder entzieht, wenn nicht aus dem Hinweisen und Aufzeigen ein Anrufen, ja eine Hingabe an ihn wird. Jesus hat seine eigene Gottesverkündigung durch sein Leben, Leiden und Sterben exegesiert. Er hat nichts verkündet, was er nicht selbst gelebt hat. Ihm ist sein eigenes Leben, das Leben seines Volkes, der Menschen um ihn herum zur Folie seiner Beziehung zum Vater im Himmel geworden. Darin ist der Kirche und ihrem Handeln auch in unserer Zeit der Weg vorgezeichnet. Wir müssen uns gegenseitig neue, unsere jetzigen Erfahrungen deutende und unsere gegenwärtigen Hoffnungen aufnehmende "Reich-Gottes-Geschichten" erzählen.


Der Bischof von Troyes, Msgr. Marc Stenger, brachte einmal in einem Gespräch seine Sicht des Dienstes der Kirche in der französischen Gesellschaft auf diese Formel: Wir können als Kirche, so meinte er, die gesellschaftlichen Gegebenheiten kaum oder zumindest nur wenig verändern, aber wir können der Gesellschaft den Dienst der "Beleuchtung" (illumination) und der "Begleitung" (accopagnement) leisten. Ich finde diese Stichworte sehr hilfreich. Vor allem: Sie sind "demütig" und unserer kichlichen Realität, wie ich sie auch als Bischof in Thüringen erfahre, sehr angemessen.


So leite ich aus der heutigen, für Glaube und Religion so schwierigen und unübersichtlichen Zeit vor allem eine Anforderung an uns selbst, Gläubige wie Pastoren ab. Wir müssen wieder lernen, von Gott größer zu denken. Wir müssen umkehren zu dem Gott der Verkündigung Jesu und der Heiligen Schriften. Wir brauchen eine Radikalisierung unseres Gottesglaubens, eine Transparenz unseres kirchlichen Redens und Agierens auf die unbegreiflich größere Wirklichkeit Gottes hin, vor dem allein alle Fragen verstummen können.


Es ist beschämend für uns, dass uns flache Esoterik und selbsternannte Gurus mit den Versatzstücken ihrer der Bibel und fernöstlicher Weisheit entlehnten Mixtur Konkurrenz machen können. Zugegeben: Ihnen arbeitet das Misstrauen zu, das heute allen institutionellen Trägern von kulturellen und religiösen Vorgaben entgegenschlägt. Doch dann haben wir auch die heilige Pflicht, alles, was uns an unnötigen institutionellen Hürden und falschem kirchlichen Gehabe von den Menschen trennt, abzubauen.


Es gibt, so meine ich, wieder einen neuen, offenen Markt für das Religiöse. Wir haben einen Reichtum in den Händen, den wir unseren Zeitgenossen nicht vorenthalten dürfen. Nicht allein dadurch, dass wir viele Worte machen. Vermutlich geht es noch mehr um Zeichen, die mitten im "falschen" Leben das "richtige" erahnen lassen, um eine Liturgie, die diesen Namen verdient, um den Dienst der "Beleuchtung" aller Lebenswirklichkeiten mit österlichem Licht und um aufrichtige, solidarische "Begleitung" der Menschen, auch jener, die nicht allen kirchlichen Erwartungen entsprechen (können). Und solche Begleitung erfolgt nicht zuletzt in selbstloser Diakonie "um dieses Gottes Jesu willen". Hier liegen unsere wirklichen Stärken.


Wir brauchen den ungläubigen Zeitgenossen Gott nicht zu beweisen, aber wir müssen ihnen helfen, diesen Gott zu erahnen. Vielleicht ist unserer Generation diese derzeitige "Gotteskrise" zugemutet, die allerorten als die eigentliche Krise unserer Pastoral ausgemacht wird, damit wir selbst tiefer in den Gottesglauben Jesu hineinwachsen können.


In diesem Sinne ist es richtig, vor aller Evangelisierung der Welt mit der Selbstevangelisierung zu beginnen, wobei diese eigentlich niemals aufhört. Das "Jahr der Bibel" wird auch in diesem Bemühen um die eigene Umkehr nur ein Schritt unter vielen weiteren sein. Doch könnte dieses Jahr uns die gute Erfahrung schenken: Je mehr wir uns mit dem Geist und in der Gesinnung Jesu der Welt zuwenden, desto mehr wird dieser Jesus uns aus und von dieser Welt her begegnen und uns neu und tiefer an sich ziehen. Er ist ja längst schon dort, wo wir ihn hintragen sollen. Aber er will eben, dass wir ihn dort finden - bei unseren Mitmenschen. Das wird dann auch unsere Seligkeit sein.




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