Wo bleibt der Mensch?

800 Männer und Frauen bitten für die Arbeit der Caritas auf den Straßen und Plätzen in Thüringen um Spenden

Die Caritas Haus- und Straßensammlung 2010 in Thüringen findet vom 10.- 19. April statt. Sie steht unter dem Motto: "Wo bleibt der Mensch?" Gut 800 Sammler/innen werden bistumsweit auf Straßen und Plätzen unterwegs sein und um Spenden für die Caritas bitten. Gesammelt wird für den Erhalt der sozialen Beratungsdienste im Bistum Erfurt. 2009 wurden landesweit 87.282,39 Euro gesammelt. Davon verblieben 25 % (21.820,60 Euro) in den Pfarrgemeinden für die caritative Arbeit vor Ort.

Aus dem Sammlungsaufruf von Caritasdirektor Bruno Heller:

Eine Hiobsbotschaft jagt derzeit die andere: "Drohender Finanzkollaps, Kommune zahlungsunfähig, Streichungen geplant..." In Zeiten drohender Schließung von Einrichtungen, massiven Kürzungsankündigungen in sozialen Beratungsbereichen (z. B. in Erfurt) frage ich bei den anstehenden Entscheidungen? Wo bleibt der Mensch, der mit stetig wachsender Bürokratie und der "Schnelllebigkeit" unserer Zeit nicht mehr zurechtkommt. Für den das Leben zu kompliziert, zu unübersichtlich geworden ist und normale und alltägliche Abläufe so sperrig daherkommen.

Fakt ist: Betroffene verlieren oft den Ü;berblick über Geld, Aufgaben und tägliche Erfordernisse, oder sie stehen sich selbst im Weg. Das ist eine Erfahrung der Sozialarbeit unserer Tage und es bedarf der Begleitung der Menschen mit dem Ziel der Hilfe zur Selbsthilfe. Die Zahl derer, die Rat und Hilfe brauchen steigt. Inzwischen haben wir im Beratungsbereich Wartenlisten und gleichzeitig höre ich vielerorts von gravierenden Kürzungen und Einsparungen, die wir als Caritas keinesfalls ausgleichen können. Wenn der Bedarf ansteigt, wenn Lebenshilfe mehr denn je nachgefragt und eingefordert wird, wie kann man da Hilfe kürzen, oder gar streichen wollen? Hilfe, die wir heute den betroffenen Menschen in Not verweigern, zahlen wir in Zukunft dreifach! Auch diese belegbare Erkenntnis bleibt wahr.

Die Verantwortlichen im Land und den Kommunen fordere ich deshalb eindringlich auf, Menschen in Not nicht aus den Augen zu verlieren. Betroffene, die keine Hoffnung haben, die sich von der Gesellschaft abgeschrieben fühlen, die den Boden unter den Füßen verloren haben und keine Hilfe erhalten - dieses Szenario - wäre aus Sicht der Caritas mit Abstand das schlimmste Versäumnis was Thüringen droht.

Zudem appelliere ich an unser aller Solidarität: Gemeinsam sind wir stark! Zeigen Sie sich solidarisch mit den Armen und unterstützen Sie die Arbeit der Caritas. Ihre Spenden tragen dazu bei, die Chancen betroffener Menschen in Not zu verbessern und ihnen wieder Teilhabe zu ermöglichen. Dankeschön!

www.dicverfurt.caritas.de

Verwendung der Sammlungsgelder 2009 / Danke für 87.282,39 Euro
In den Pfarreien verblieben für die caritativen Aufgaben vor Ort - 21.820,60 Euro
Dem Caritasverband für das Bistum Erfurt e.V. verblieben - 65.461,79 Euro

Verwendung der Spendengelder:
Die Caritasregionen Mittel-, Nord-,  und Südthüringen erhielten
für die Bewältigung der Aufgaben auf ihrer Ebene - 13.589,16 Euro
Caritas Tagestreffs/ Suppenküche/Obdachlosenarbeit - 9.000 Euro
Hilfe für Suchtkranke - 8.250 Euro
Hilfe für Schuldnerberatung - 7.499,50 Euro
Allgemeine Sozialberatung - 9.000 Euro

Spendenkonto:
Caritasverband für das Bistum Erfurt e.V.
Pax-Bank eG
Kt.-Nr. 419 419
BLZ: 370 601 93
Stichwort: Sammlung


Quelle: Pressemitteilung des Caritasverbandes für das Bistum Erfurt e.V. Die inhaltliche Verantwortung liegt beim Absender.