Weimarer Menschenrechtspreis 2020

Einsatz gegen moderne Sklaverei und sexuelle Gewalt erhält Auszeichnung

Bild: Friedbert Simon; In: Pfarrbriefservice.de

In seiner Sitzung am 15. Juli 2020 hat der Stadtrat der Stadt Weimar beschlossen, den diesjährigen Menschenrechtpreis an den katholischen Missionar Frater Jozef Jan Michel Kuppens (Niederlande) und die Menschenrechtlerin Felicia K Monjeza (Malawi) zu vergeben. Damit folgte der Stadtrat der Empfehlung des Vergabebeirates des Menschenrechtspreises, der die Preisträger zuvor favorisiert hatte.
 
Die beiden Auszuzeichnenden setzen sich gegen massive Menschenrechtsverletzungen und für die Beendigung von moderner Sklaverei auf Tabakplantagen in Malawi ein. Für eine Vielzahl der Menschen in dem südostafrikanischen Land ist die Arbeit auf Tabakplantagen die einzige Chance zu überleben. Arbeiter und Familien werden sklavenähnlich ausgebeutet. Etwa 78.000 Kinder arbeiten auf den Feldern. Sie nehmen ungewollt täglich große Mengen Nikotin auf, was ihre Entwicklung behindert und bleibende Schäden verursacht. Etwa 50 Prozent der Frauen und Mädchen sind während ihrer Arbeit auf den Plantagen sexueller Gewalt ausgesetzt, heißt es in der Vergabe-Begründung des Stadtrates.
 
Fr. Jos Kuppens (Jahrgang 1942) setzt sich als Gründer der Menschenrechtsorganisation „Center of Social Concern“ seit vielen Jahren gegen die Ausbeutung von Bevölkerungsgruppen, insbesondere der Tabakarbeiter und ihrer Familien, in Malawi ein. Felicia K Monjeza (Jahrgang 1996) von der Catholic Women Organisation weist seit Jahren auf die Gefahren für minderjährige Mädchen und Frauen durch sexuelle Ausbeutung in den Plantagen hin, leistet Aufklärungsarbeit, organisiert Kampagnen gegen verschiedene Formen der Gewalt.
 
Nominiert wurden die beiden Menschenrechtsverteidiger vom katholischen Hilfswerk missio, das die gemeinsamen Projekte in Malawi begleitet.
 
Der Menschenrechtspreis wird am 10. Dezember, dem Internationalen Tag der Menschenrechte unter der Schirmherrschaft von Gundula Gause verliehen. Das Preisgeld in Höhe von 5.000€ wird aus Spenden finanziert.
 
Pressemitteilung der Stadtverwaltung Weimar