Von der Hoffnung bewegt

30 Jahre Villa Lampe

Mit großem Bedauern musste das geplante dreitägige Fest an diesem Wochenende zum 30jährigen Bestehen der Villa Lampe als Jugendeinrichtung abgesagt werden. Die aktuellen Corona-Entwicklungen insbesondere in Heiligenstadt ließen leider vorerst keine andere Möglichkeit zu. Aber aufgeschoben ist nicht aufgehoben und so hoffen alle Beteiligten auf einen baldigen Nachholtermin.
Glückwünsche sind aber natürlich jederzeit angemessen und auch der Bischof gratuliert der Villa Lampe zu ihrem Jubiläum.

Grußwort des Bischof


Die Villa Lampe ist der größte Träger im Bereich der Offenen Jugendarbeit im Eichsfeld. Seit August 1991 hält das Haus die Türen auf für junge Menschen, die sich oftmals in schwierigen Lebenssituationen befinden und denen das Team aus Salesianern sowie weiteren haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeitern zur Seite stehen. Offenheit und eine individuelle persönliche Begleitung jedes einzelnen Jugendlichen stehen dabei im Mittelpunkt, wie die Villa Lampe auf ihrer Homepage betont. Das Angebot umfasst die Offene Kinder- und Jugendarbeit, die Jugend- und Schulsozialarbeit, den Jugendmigrationsdienst und weitere offene Projekte.
Bis heute läuft diese Arbeit in der Tradition des Heiligen Johannes Boscos. Der Gründer des Salesianerordens kümmerte sich Mitte des 19. Jahrhunderts im norditalienischen Turin um Jugendliche, die ihre Heimatdörfer fluchtartig verließen, um in der Stadt eine Arbeit und ein besseres Leben zu finden. Er gründete für sie ein Oratorium, ein Jugendzentrum, das den Jugendlichen ein Dach über dem Kopf bot, ein Ort des Lernens und des Kennenlernens war. Gute Ideen setzen sich durch und so gibt es heute über 2500 Don-Boscos-Jugendzentren in 133 Ländern weltweit.


Das erste Vorhaben der Villa Lampe startete bereits im Oktober 1991 im Bereich der „Arbeitsweltbezogenen Jugendsozialarbeit“ und erreichte damit die Jugendlichen in der Zeit der Wende, in der es oftmals an Zuversicht und Perspektiven fehlte. Es brauchte feinfühlige und vorausschauende Menschen, die diese Situation der jungen Menschen in den neuen Bundesländern wahrnahmen und reagierten. Glücklicherweise fand sich 1989/90 eine Gruppe zusammen, unter ihnen die damalige Caritasleiterin Renate Huke, Jugendseelsorger Wolfgang Kirchner und Diakon Bernd Dettenbach, die mit hohem Engagement die ersten Weichen legten und 1991 in Kontakt mit den Salesianern Don Boscos traten, um die Möglichkeiten in der Jugendarbeit zu erweitern. Ein Ort für die kommende gemeinsame Arbeit wurde schnell gefunden; die alte Villa des ehemaligen Zigarrenfabrikanten Bernhard Lampe in Heiligenstadt, die von den Einheimischen nach wie vor liebevoll „Villa Lampe“ genannt wird. Es ist bezeichnend, dass es 50 Heiligenstädter Jugendliche waren, die sich dann um die Renovierung und die Umgestaltung der Villa kümmerten. Ein Gemeinschaftsgefühl entstand und das trägt die Villa Lampe noch bis heute.

„Von der Hoffnung bewegt“ lautet der Jahresleitgedanke 2021 der Don-Bosco-Familie. Die Villa Lampe schreibt dazu:


„Unsere Welt befindet sich gerade wegen der Corona-Pandemie in einer tiefen und ungeahnten Krise. (…) Nicht wenige Menschen sind mutlos und verzweifelt. In dieser Situation braucht es Menschen, die Hoffnung in sich tragen und aus dieser Hoffnung heraus handeln. Hoffen meint, Zuversicht und Vertrauen in die Zukunft zu haben. Nur aus dieser Haltung heraus werden wir im Kleinen wie im Großen in der Lage sein, die Probleme anzugehen und zu bewältigen und etwas zum Guten zu bewegen.“

 


Quellen: Silvana Tismer, in Thüringische Landeszeitung Eichsfeld
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Villa Lampe