Erfurt. Am Sonntag, 26. Januar, um 17 Uhr, wird im Haus der Versöhnung des Erfurter Augustinerklosters in einem ökumenischen Gottesdienst der Opfer des Holocaust gedacht. Rabbiner Konstantin Pal von der Jüdischen Landesgemeinde Thüringen wird in diesem Gedenkgottesdienst Kaddisch, das jüdische Totengebet, sprechen. Musikalische Beiträge kommen von Schülerinnen und Schülern der Edith-Stein-Schule.
Das Gedenken nimmt eine erschütternde, aber vor allem wahre Geschichte auf. In der Ukraine trifft die Jüdin Esther Stermer im Oktober 1942, in die Enge getrieben von der Vernichtungsmaschinerie von SS und Wehrmacht, eine unglaubliche Entscheidung: Sie führt ihren Ehemann, ihre Töchter, Söhne und Enkelkinder unter die Erde in eine Höhle. Von hier aus gibt es kein Weiterkommen. Anderthalb Jahre verbringen sie in der Finsternis am Ende der Welt - der längste Aufenthalt unter der Erde in der Geschichte der Menschheit - bis sie von den Nazis aufgespürt werden...
Die Kollekte des Gottesdienstes wird AMCHA, der israelischen Organisation zur psychosozialen Hilfe für Holocaust-Ü;berlebende, zu Gute kommen.
Zum gottesdienstlichen Gedenken laden der Evangelische Kirchenkreis und das katholische Dekanat Erfurt sowie die Arbeitsgemeinschaft Kirche und Judentum Erfurt ein.
2005 haben die Vereinten Nationen den 27. Januar zum Internationalen Tag des Gedenkens an die Opfer des Holocaust erklärt. In Deutschland wird er seit 1996 als bundesweiter, gesetzlich verankerter Gedenktag an die Opfer des Nationalsozialismus begangen. Das Datum bezieht sich auf den Jahrestag der Befreiung des KZ Auschwitz-Birkenau durch die Rote Armee im Jahr 1945.
Pressemitteilung des Evangelischen Kirchenkreises Erfurt . Den Inhalt verantwortet der Absender.
24.1.2014