Un-Taten
Geht mich nichts an!
Mir hat auch niemand …
Ich muss selbst sehen,
wo ich bleibe!
Die großen Untaten
der Weltgeschichte
werden erst möglich
durch Un-Taten:
durch Wegschauen,
Weghören, Mitlaufen.
Überzeugungen aber
werden erst wahr,
wenn sie praktisch werden,
wenn sie sich bewähren!
Wer ist mein Nächster?
Auf meine Wachheit,
auf meine Wahrhaftigkeit
kommt es an;
auf meine offenen Augen,
auf mein fühlendes Herz.
Ich kann wissen,
wer mein Nächster ist.
Immer wieder neu.
Doch meine Un-Taten
werden zu Untaten.
Handle danach
und du wirst leben.
Dorothee Sandherr-Klemp (zu Lk 10,25-37)
aus: Magnificat. Das Stundenbuch, 07/2019, Verlag Butzon & Bercker, Kevelaer; www.magnificat.de In: Pfarrbriefservice.de