Erfurt (BiP). Thüringen erfreut sich weltweit bei Jugendlichen, die zum Weltjugendtag mit dem Papst nach Deutschland kommen, großer Beliebtheit. "Im Bistum Erfurt haben wir schon über 2.600 Anmeldungen aus 20 Ländern der Erde", freut sich Weltjugendtagsreferentin Stephanie Czernotta über das rege Interesse.
"Zuletzt haben sich 400 Filipinos angemeldet", berichtet Czernotta. Das Besondere: Im Regelfall melden sich die Weltjugendtagsteilnehmer beim Kölner Zentralbüro und werden dann auf die 27 deutschen Bistümer verteilt, wo vor dem eigentlichen Treffen mit dem Papst Benedikt XVI. so genannte "Tage der Begegnung" stattfinden. "Unsere Gastjugendlichen wollen dagegen auf jeden Fall nach Thüringen und haben sich deshalb direkt an uns gewendet", erzählt Stephanie Czernotta nicht ohne Stolz.
Neben Asien stammen die Gäste aus Afrika, den beiden Amerikas und besonders aus Europa. "Schon zu DDR-Zeiten hatte die Erfurter Bistumsjugend intensive Verbindungen zur Jugend in Osteuropa", sagt Czernotta. Das erkläre die vielen Anmeldungen aus Rumänien (130), Polen (90), der Slowakei (400), Tschechien (200) und Ungarn (270).
Die philippinischen Jugendlichen seien dagegen über die bistumseigene Weltjugendtagsseite im Internet auf Thüringen aufmerksam geworden. "Die fanden die Seite super, und obendrein ist es vom Anreiseflughafen Frankfurt nicht weit zu uns", so Czernotta.
Während sich die Teilnehmerzahlen aus Afrika und Amerika nur im ein- und und unteren zweistelligen Bereich bewegen, kommt die größte nationale Gruppe aus Frankreich. "Aus den Bistümern Poiters und Coutances erwarten wir allein 650 Jugendliche, die die Spuren ihrer Bistumsheiligen Radegundis verfolgen wollen oder sich für die Geschichte der Heiligenstädter Schulschwestern interessieren, eine Ordensgemeinschaft, die aus Frankreich stammt", informiert Czernotta über die Motive der Franzosen.
Mögen aus der Dominikanischen Republik nur drei Jugendliche - bisher die kleinste Gruppe - ins Bistum Erfurt reisen, fünf aus dem Senegal und aus Uganda oder immerhin 25 aus dem Kamerun und 20 aus Brasilien, die Thüringer Jugend freut sich vielfach darauf, alte Bekannte wiederzusehen. "So manche Verbindung wurde auf den letzten Weltjugendtagen geknüpft, bei denen Thüringer Jugendliche dabei waren. Oder man kennt sich von Partnerschaften, wie sie zwischen der Kirchengemeinde Ilmenau und Katholiken in Indien bestehen", erklärt Czernotta.
Schlafen wird die internationale Jugend bei Thüringer Gastfamilien, die man in allen Pfarreien des Bistums Erfurt gesucht hat. Die "Völkerwanderung" sei so groß, meint Stephanie Czernotta, dass man in jede Pfarrei Jugendliche aus drei Nationen schicken kann. "Damit es auch zu interkontinentalen Begegnungen kommt, werden es immer Gäste aus West- und Osteuropa sowie aus Ü;bersee sein. Das gibt in jedem Ort ein buntes Treffen", begeistert sich die Weltjugendtagsreferentin.