Sühneandacht in Buchenwald

Am 3. Fastenwochenende trafen sich Thüringer Kolpingsfamilien, um an die Dunkelheiten des Kreuzes von Golgotha und Ausschwitz zu erinnern

Ü;ber 70 Mitglieder aus sechs Thüringer Kolpingsfamilien trafen sich am dritten Fastenwochenende zu ihrer traditionellen Sühneandacht im ehemaligen KZ Buchenwald.

Bei Wind und Regen zogen die "Kolpinger" aus Weimar, Pößneck, Rudolstadt, Hausen, Heiligenstadt und Erfurt betend über das weite Gelände der Gedenkstätte und meditierten an einzelnen Stationen die "Sieben letzten Worte Jesu am Kreuz". So vor den Todeszellen des ev. Pfarrers Paul Schneider und des kath. Prälaten Otto Neururer - ebenso am einstigen sowjetischen Speziallager und im Hof des KZ-Krematoriums.

Weimars Kolping-Präses Pfarrer Horst Klemm erinnerte dabei an die Dunkelheiten des Kreuzes von Golgotha und Ausschwitz - aber auch an das Wort der Märtyrerin Edith Stein: "Sei gegrüßt, heiliges Kreuz, unsere einzige Hoffnung!"

Der traditionelle Bußgang der Thüringer Kolping-Gemeinschaft endete mit einem Gebet für alle Opfer ungerechter Gewalt sowie für die Notleidenden unserer Zeit. - Bereits seit 1958 organisieren die Thüringer Kolpingsfamilien Andachten im ehemaligen Konzentrationslager Buchenwald, in dem während der Naziherrschaft auch zwei Kolpingmitglieder den Märtyrertod starben und weitere unschuldige Mitglieder nach 1945 im "Speziallager" leiden mußten. (Michael Meinung)




Quelle: Pressemitteilung der Kolpingsfamilie Erfurt. Für den Inhalt ist der Absender verantwortlich.