Vor über 130 Jahren legten christliche Frauen in Nordamerika den Grundstein für die Bewegung des Weltgebetstags. Heute stehen Menschen in über 120 Ländern und allen Regionen der Welt am ersten Freitag im März (6.3.2020) auf und bilden eine Gebetskette rund um den Globus. Alleine in Deutschland machen jährlich mehr als 800.000 Menschen mit. Frauen aus jeweils einem anderen Land schreiben den Text des Gottesdienstes. Für 2020 kommt er vom Weltgebetstags-komitee aus Simbabwe.
Mit dem Motto „Steh auf und geh!“ setzt sich der Weltgebetstag für die Rechte von Frauen ein. Dafür werden jährlich mehr als 100 Projekte für Frauen und Mädchen rund um den Globus unterstützt. Die Spenden stärken die Menschen vor Ort, damit sie für ihre Rechte aufstehen und ein selbstbestimmtes Leben führen können.
Land der Gegensätze
Simbabwe ist ein reiches Land: fruchtbar, mit vielen Bodenschätzen, angenehmes Klima weil der größte Teil des Landes auf einer Hochebene liegt, mit wunderbaren Naturparks, den Viktoria-Wasserfällen und wenig Malaria. In scharfen Kontrast dazu steht die politische und wirtschaftliche Situation: Hyperinflation, Militärputsch, dramatische Wirtschaftskrise, Wahlbetrug, Verschuldung. In Simbabwe sagt man: „Frauen kämpfen auf den Knien“, sprich: durch ihr Gebet. Oft sind sie auch zu Boden gedrückt durch die „traditionellen“ Männerrechte. Aber sie kämpfen! Der Bibeltext des Weltgebetstags 2020 geht sogar noch einen Schritt weiter.
“Steh auf! Nimm deine Matte und geh!”, sagte Jesus darin zu einem Kranken. In ihrem Weltgebetstags-Gottesdienst lassen uns die Simbabwerinnen erfahren: Diese Aufforderung gilt allen. Gott öffnet damit Wege zu persönlicher und gesellschaftlicher Veränderung.
Dass Menschen in Simbabwe aufstehen und für ihre Rechte kämpfen, ist nicht neu: Viele Jahre kämpfte die Bevölkerung für die Unabhängigkeit von Großbritannien, bis sie das Ziel 1980 erreichten. Doch der erste schwarze Präsident, Robert Mugabe, regierte das Land 37 Jahre und zunehmend autoritär.
Noch heute sind Frauen benachteiligt. Oft werden sie nach dem Tod ihres Mannes von dessen Familie vertrieben, weil sie nach traditionellem Recht keinen Anspruch auf das Erbe haben, auch wenn die staatlichen Gesetze das mittlerweile vorsehen.
Die Frauen aus Simbabwe haben verstanden, dass Jesu Aufforderung allen gilt und nehmen jeden Tag ihre Matte und gehen.
Gemeinsam Konflikte lösen – Projektunterstützung
Mit seiner Projektarbeit unterstützt der Weltgebetstag Frauen und Mädchen weltweit in ihrem Engagement, wie z.B. seit 2015 den Envision Zimbabwe Women’s Trust. Die Frauenstiftung arbeitet für Konfliktlösung und für eine von Frauen getragene Entwicklung, vor allem in ländlichen Distrikten des Landes. Envision bringt Frauen und Männer, Jung und Alt an einen Tisch, und moderiert die vielschichtigen Konflikte, die sich aus den Widersprüchen zwischen manchen Traditionen und Geschlechtergerechtigkeit ergeben. Besonders das traditionelle Erbrecht, das auf dem Land immer noch befolgt wird und Frauen stark benachteiligt, ist ein Schwerpunkt von Envision. Die sensible und hartnäckige Arbeit der Stiftung zeigt bereits Erfolge. Häusliche Gewalt in den Gemeinden geht zurück und immer mehr Eltern lehnen die Frühverheiratung von Mädchen ab.
Schulden in Gesundheit umwandeln
Simbabwe gehört weltweit zu den Ländern mit den höchsten Schulden. Entstanden sind diese durch jahrelange Misswirtschaft, Korruption und verfehlte Reformen, die vom Internationalen Währungsfonds auferlegt wurden. Alleine gegenüber Deutschland hat Simbabwe rund 730 Millionen Euro Schulden. Das sind Schulden in einer Höhe, die das Land vermutlich nie zurückzahlen kann.
Deshalb richtet sich der Weltgebetstag, zusammen mit seinen Mitgliedsorganisationen, dem Bündnis erlassjahr.de und anderen, mit einer Unterschriftenaktion an die Bundesregierung. Das Geld soll Simbabwe stattdessen in Gesundheitsprogramme investieren, die der Bevölkerung zugutekommen. Unterschriften sind auf einer Unterschriftenliste am Weltgebetstag oder online (www.weltgebetstag.de/aktionen) möglich.
Überleben trotz aussichtsloser Perspektiven
90% der Menschen in Simbabwe sind ohne feste Arbeit, es gibt keine eigene Währung in dem Land, Lebensmittel sind überteuert und Benzinpreise steigen in unermessliche Höhen. Wie funktioniert es überhaupt, unter diesen Bedinungen zu überleben? Es geht nur, wenn die Hoffnung stärker ist als alle Schwierigkeiten, wenn das Vertrauen auf eine bessere Zukunft die Enttäuschung entkräftet. Es sind unglaublich starke Frauen aus Simbabwe, die in den Texten des Gottesdienstes immer wieder zurufen: “Steh auf und geh!”
Weltgebetstagsfeiern im Bistum Erfurt
| 3.3.2020 17.00 Uhr | Waltershausen, Schönrasen 9 |
|---|---|
| 6.3.2020 18.30 Uhr | St. Jakobus, Straße der Einheit 41a, 37318 Uder |
| 6.3.2020 19.00 Uhr | Ev. Kirche, Marktplatz 11, 37355 Niederorschel |
| 6.3.2020 18.00 Uhr | St. Peter und Paul, Sandgasse 3, 37355 Deuna |
| 6.3.2020 18.00 Uhr | Am Plan 1, Bernterode |
| 6.3.2020 19.00 Uhr | St. Martin, Riethstraße 1, 37339 Kirchworbis |
| 6.3.2020 19.30 Uhr | St. Martin Gemeindehaus, Friedensplatz, 37398 Heilbad Heiligenstadt |
| 6.3.2020 18.00 Uhr | Bahnhofstraße 2, 37359 Küllstedt |
| 6.3.2020 19.00 Uhr | Lutherkirche, Bahnhofstraße 20, 37327 Leinefelde |
| 6.3.2020 19.00 Uhr | St. Martin, Oberdorf 44, Hüpstedt |
| 6.3.2020 19.00 Uhr | St. Gertrud (kath.) und St. Johannes (ev.), Pfarrgasse 2, 37351 Dingelstädt |
| 6.3.2020 19.00 Uhr | St. Martin, Angerweg 5, 37308 Kella |
| 19.3.2020 Nur Landvorstellung | Marienheim, Pflockwiese 17, 99976 Struth |
| 6.3.2020 17.00 Uhr | St. Marien, Bischofferöder Hauptstraße 12, Am Ohmberg OT Bischofferode, 37345 |
| 6.3.2020 19.00 Uhr | Gemeindehaus auf der Burg, Möbisburg |
| 6.3.2020 19.00 Uhr | Evangelischen Kirche, Burgeffstraße 5, Erfurt Hochheim |
| 6.3.2020 19.00 Uhr | St. Bonifatius, Schützelallee 22, Gotha |
| 6.3.2020 19.00 Uhr | St. Nikolaus, Schulzenweg 5, Melchendorf |
| 6.3.2020 19.00 Uhr | St. Bonifatius, Strobaer Straße 10, 99510 Apolda |
| 6.3.2020 | Marbach, Petri-Straße 1, Erfurt |
| 6.3.2020 | St. Marien, Pestaloziestraße 28, Bad Blankenburg |
| 6.3.2020 19.00 Uhr | Pfarrsaal Großbartloff |
| 6.3.2020 19.00 Uhr | Haus der Kirche, Kristanplatz 1, 99974 Mühlhausen |
| 6.3.2020 18.00 Uhr | Friedrichroda, August-Eckardt-Straße 2a |
| 7.3.2020 18.00 Uhr | Kirche St. Michael, Egstedt |
| 21.3.2020 10 bis Uhr | Weltgebetstag für Kinder, Pfarrhaus Bischleben (ev.) |

