"Sonntags nie!"

Bonifatiuswerk startet Aktion gegen die mögliche Ausweitung der Ladenöffnungszeiten

Bonifatiuswerk startet Aktion gegen die Ausweitung der Ladenöffnungszeiten an Sonntagen...

Pressemitteilung des Bonifatiuswerkes Paderborn:*


Unter dem Motto "Sonntags nie!" hat das Bonifatiuswerk der deutschen Katholiken in diesen Tagen eine bundesweite Unterschriften-Kampagne gegen die mögliche Ausweitung der Ladenöffnungszeiten an Sonntagen gestartet.


Wie der Generalsekretär des Werkes, Prälat Clemens A. Kathke, in dem nachfolgenden Interview betont, sollten möglichst viele Christen in der Bundesrepublik ein deutliches Zeichen setzen, um den Sonntag als Tag des Gebetes, der Ruhe, der Besinnung und Erholung im Familien- und Freundeskreis zu erhalten. Das Bonifatiuswerk stelle sich an die Spitze dieser Aktion, "weil wir einen Schwerpunkt unserer Arbeit in der Weitergabe des Glaubens sehen", so Kathke.


Online den Aktionsaufruf unterschreiben (bitte anklicken!)


Unterschriftenliste herunterladen (bitte anklicken!)



Interview mit Prälat Kathke zur Aktion "Sonntags nie"


Herr Prälat Kathke, das Bonifatiuswerk ruft in diesen Tagen alle Christen in Deutschland auf, sich für einen wirksamen Schutz des Sonntags einzusetzen. Warum diese Aktion?


Kathke: Im Zuge der beschlossenen Föderalismusreform sind die Ladenöffnungszeiten künftig Ländersache. Und deshalb gibt es etwa in Niedersachsen oder Mecklenburg-Vorpommern bereits Pläne, die Öffnungszeiten an Sonntagen zu liberalisieren. Solche Vorhaben dürfen wir Christen nicht hinnehmen. Der Sonntag muss auch künftig als Tag des Gebetes, der Ruhe, der Besinnung und der Erholung besonders innerhalb der Familien- und Freundeskreise als deutliche Auszeit im Lebensrhythmus der Menschen erhalten bleiben.


Und warum setzt sich das Bonifatiuswerk an die Spitze dieser Bewegung?


Kathke: Aus Umfragen wissen wir, dass viele Menschen in unserem Land eine Sehnsucht nach religiöser Verankerung haben. Zugleich ist aber das Wissen über Religion und Glaube im Schwinden. Deutschland ist in weiten Teilen Missionsland. Von daher fühlen wir uns herausgefordert, die christlichen Werte und Traditionen wach zu halten. Mehr noch: Neben unserer klassischen Diaspora-Arbeit sehen wir es inzwischen als Hauptaufgabe, an der Weitergabe des Glaubens in ganz Deutschland mitzuwirken.


Wie wollen Sie erreichen, dass sich die Christen dieser Bonifatiuswerk-Aktion anschließen?


Kathke: Indem wir eine breit angelegte Kampagne starten - mit Plakaten, mit Anzeigen in Kirchen- und Bistumszeitungen, mit einer Unterschriftenaktion. So werden wir in den nächsten Tagen alle 13.000 Pfarrgemeinden in Deutschland anschreiben und die Gemeindemitglieder zum Mitmachen aufrufen. Wir hoffen, dass unsere Initiative unter dem Motto "Sonntags nie!" eine breitestmögliche Resonanz erreicht. Natürlich brauchen wir auch Befürworter innerhalb der Gesellschaft. Deshalb rufe ich Politiker, Wirtschaftsmanager und Firmenchefs auf, den Sonntag für Konsum und kommerzielle Zwecke nicht anzutasten und ihn als religiöses und kulturelles Gut zu begreifen. Alle Landesregierungen ruft das Bonifatiuswerk der deutschen Katholiken auf, die Sonn- und Feiertage zu schützen.


Gehen Sie davon aus, dass Ihr Appell auf fruchtbaren Boden fällt?


Kathke: Ob der besondere Stellenwert des Sonntags für Christen auf Dauer erhalten bleibt, hängt nicht zuletzt von den Gläubigen selbst ab. Immerhin leben im gesamten Bundesgebiet rund 50 Millionen evangelische und katholische Christen. Wenn ein Großteil von ihnen sich unserer Kampagne anschließt, dann möchte ich den Volksvertreter sehen, der das ignoriert. Es ist begrüßenswert, dass einige Politiker aus den Ländern bereits klar artikuliert haben, dass sie den Sonntag aus christlicher Ü;berzeugung heraus nicht antasten. Wenn man sich die Zerrissenheit und Ausgebranntheit in vielen Familien vor Augen führt, ist es schon von daher notwendig, sich mit aller Entschiedenheit für den Sonntag als Ruhetag einzusetzen. Auch den Ladenschluss an Werktagen ganz freizugeben, wie das in vielen Bundesländern bereits geplant ist, dürfte sich für die betroffenen Arbeitnehmer und ihre Familien negativ auswirken. Gewinn- und Konsumstreben kann doch nicht alles sein.


Interview: Josef Schlösser



*Die Verantworung für den Inhalt der Pressemitteilung liegt beim oben angeführten Absender

Weitere Informationen und Materialien zur Aktion