Aus Anlass des 50-jährigen Bestehens der Bischöflichen Aktion Adveniat hat die Deutsche Post eine Sonderbriefmarke "50 Jahre Adveniat" herausgegeben. Sie wurde Montag (14. November) von Staatssekretär Hartmut Koschyk in Essen vorgestellt: "So wie Adveniat eine Visitenkarte für unser Land in ganz Lateinamerika ist, so soll die Briefmarke eine Visitenkarte der gelebten Nächstenliebe durch die segensreiche Arbeit von Adveniat sein", betonte der Parlamentarische Staatssekretär des Bundesfinanzministers gegenüber dem Essener Oberbürgermeister Reinhard Paß, Adveniat-Geschäftsführer Prälat Bernd Klaschka und zahlreichen Gästen.
Seit 1961 hat Adveniat über 200.000 Projekte in Lateinamerika und der Karibik mit mehr als 2,3 Milliarden Euro unterstützt. Darin spiegele sich "die Solidarität und der Einsatz Adveniats für die Armen, Benachteiligten und Minderheiten ganz konkret wieder", so Koschyk. "Adveniat hat vielen Menschen in Lateinamerika eine Perspektive und insbesondere die Hoffnung auf eine bessere Zukunft geschenkt." Diese Hilfe sei "ein leuchtendes Zeichen christlicher Solidarität", sagte der Staatssekretär.
Bei seiner Projektförderung habe Adveniat von Anfang an einen wichtigen Grundsatz in die Hilfe für Arme eingeführt, der schließlich auch von der staatlichen Entwicklungshilfe aufgegriffen worden sei: "Hilfe kann nur wirklich ankommen und nur wirklich verändern, wenn sie auf dem Engagement der Menschen vor Ort aufbaut", so Koschyk. Es werde eine Eigenleistung vorausgesetzt und "es ist Hilfe zur Selbsthilfe, also eine Hilfe, die Verantwortung nicht abnimmt, sondern voraussetzt und ermutigt". Mit Hilfe von Adveniat übernähmen die Katholiken damit auch eine "internationale politische Verantwortung".
Adveniat unterstütze Arme und Unterdrückte dabei, ein Bewusstsein für die eigne Würde zu bekommen. Das sei eine "buchstäblich emanzipatorische Bildung aus christlichem Geist". Das Hilfswerk habe daher überall in Lateinamerika einen "hervorragenden Ruf" - und dieser gute Ruf habe "dem Ansehen unseres ganzen Landes gedient", sagte Koschyk. Durch Adveniat bleibe Lateinamerika im Bewusstsein der Deutschen. "Wir nehmen innerlich und durch unsere Spenden Anteil am Kampf um Gerechtigkeit, um Bildung, um bessere Chancen und Lebensverhältnisse für alle Menschen dieses Kontinents", betonte der Staatssekretär.
Die Adveniat-Briefmarke sei ein "Zeichen des Vertrauens und der Wertschätzung unserer Arbeit durch das Bundesfinanzministerium", betonte Prälat Bernd Klaschka. Der Geschäftsführer des Lateinamerika-Hilfswerkes frankierte noch an Ort und Stelle einen Brief mit dem Sonderwertzeichen. Die Marke, die einen Wert von 55 Cent hat, ist mit einem Bild von Webarbeiten aus der Maya-Kultur in Guatemala gestaltet. So steht in der Mitte eine Blume mit rotem Blütenrand, die "Blume der Wahrheit", die sich auf die tiefere Wahrheit hinter dem ersten Schein bezieht. Auch das Kreuz als Symbol des Lebens ist auf der Marke zu finden.
Guatemala hat 22 Maya-Ethnien, erklärte Dechant Johannes Broxtermann im Rahmen eines Kurzvortrages über die Webkunst der Maya. Ü;ber 200 verschiedene Trachten gebe es in dem kleinen Land in Mittelamerika. "Materiell sind die Maya sehr arm", so der Guatemala-Experte weiter, kulturell und spirituell seien sie aber sehr reich. Das Weben sei in Guatemala nicht nur eine handwerkliche Technik, Broterwerb oder Touristenattraktion, sondern "es ist Weitertragen der Schöpfung, Weitervererben von Kultur". In den Webarbeiten der Maya würden "die Fäden noch zusammengehalten, die in unserem westlichen Lebenskontext längst durchschnitten sind", sagte Broxtermann. Bei uns habe sich die "globale Dampfwalze" längst über alle regionalen Unterschiede in der Kleidung hinweggeschoben und nur den weltweiten Einheitslook aus Jeans und T-Shirt übrig gelassen. Guatemala bilde mit seinen farbenfrohen Trachten noch eine Ausnahme. Insbesondere die älteren Maya-Frauen kleideten sich auch heute noch in Trachten.
Die Sonderbriefmarke "50 Jahre Adveniat" ist in allen Filialen der Deutschen Post mit Philatelie-Schalter erhältlich. Sie kann aber auch via E-Mail an servicecenter.philatelie@deutschepost.de, formlos per Fax an 0961 38183819, telefonisch unter der Nummer 0961 38183818 oder auf dem Postweg: Deutsche Post AG, NL Philatelie Weiden, Bestellannahme, Franz-Zebisch-Straße 15, 92637 Weiden, bestellt werden.
www.adveniat.de
Quelle: Pressemitteilung von Adveniat, Essen. Für den Inhalt ist der Absender verantwortlich.