Erfurt (BiP). Mit drei Veranstaltungen begleitet die Erfurter Bistumsakademie „Katholisches Forum“ die Aufführung der Oper „Dead Man Walking“ von Jake Heggie am Theater Erfurt. Das dramatische Musikwerk erzählt nach wahren Begebenheiten die Geschichte einer Nonne, die in den USA einen zum Tode verurteilten Mörder bis zur Hinrichtung begleitet.
Die Oper wirft Fragen nach Schuld, Rache, Vergebung und Menschlichkeit auf. Fragen, mit denen sich ein Gefängnisseelsorger beinahe täglich auseinandersetzen muss. So auch Diakon Dietmar Niesel, der am Montag, 25. März, um 18.30 Uhr in der Erfurter Bildungsstätte St. Martin (Farbengasse 2) von seinen Erfahrungen in der Jugendstrafanstalt Arnstadt und der Justizvollzugsanstalt Tonna erzählt.
Wie schon als Buch und Film provoziert „Dead Man Walking“ auch als Oper eine Auseinandersetzung mit der Todesstrafe. Sie steht im Mittelpunkt einer Podiumsdiskussion am Sonntag, 31. März um 18.15 Uhr im Studio des Theaters Erfurt (nach der Vorstellung im 15 Uhr). Unter der Moderation von Larissa Wieczorek, Musik-Dramaturgin des Theaters Erfurt, diskutieren Hauptdarsteller Máté Sólyom-Nagy und Regisseur Markus Weckesser von „Dead Man Walking“ in Erfurt sowie die Vorsitzende der Initiative gegen Todesstrafe e.V., Gaby Uhl, und der Erfurter Moraltheologe Professor Josef Römelt.
Am Anfang der Oper stehen Vergewaltigung und Mord. Darf man angesichts der Opfer über Vergebung reden? Das fragt Dirk Ansorge in seinem Vortrag „Neues Unrecht durch Vergebung? – Provokationen einer Theologie der Barmherzigkeit“ am Montag, 8. April, um 19 Uhr in der Erfurter Brunnenkirche im Fischersand. Ansorge ist Professor für Dogmatik an der Philosophisch-Theologischen Hochschule St. Georgen in Frankfurt am Main und Autor des Buches „Gerechtigkeit und Barmherzigkeit Gottes. Die Dramatik von Vergebung und Versöhnung“. Dem Vortrag schließt sich eine Diskussion mit den Zuhörern an.
Bei allen drei Abenden, die die Bistumsakademie „Katholisches Forum in Kooperation mit dem Theater Erfurt veranstaltet, ist der Eintritt frei.
Bilder: © Theater Erfurt