Weimar/Eisenach (BiP/DAHW). Der Kampf gegen die Lepra hat Ruth Pfau international bekannt gemacht. Für ihre erfolgreiche Lepra- und Tuberkulosearbeit in Pakistan und Afghanistan ist die 1929 in Leipzig geborene Ärztin und Ordensfrau mehrfach ausgezeichnet worden. Dabei geht es ihr nicht nur um die medizinische Betreuung der Kranken. "Die Lepraarbeit setzt zunehmend soziale Impulse, die weit über das hinausgehen, was wir ursprünglich erwartet hatten, bis hin zu Menschenrechtsfragen, Impulsen im Bildungssektor, in der Frauenfrage. Es ist wie beim Sauerteig - wenn er aufgeht, geht der ganze Teig auf", sagt die 73-Jährige heute, die seit mehr als 40 Jahren in Pakistan lebt. "Ein riskiertes Leben. Pakistan und Afghanistan als Aufgabe" ist der Titel ihrer Vortragsreise durch Deutschland, die Ruth Pfau auf Einladung des Deutschen Aussätzigen Hilfswerkes (DAHW) auch nach Weimar und Eisenach führt. Riskiert hat Ruth Pfau viel. In den Anfangsjahren musste sie erst einmal grundlegende Strukturen für die Behandlung von Leprakranken schaffen. Mit diesen oft grausam vom Aussatz verstümmelten Menschen wollte niemand etwas zu tun haben. Doch Ruth Pfau schaffte es. Mit Geduld, Zähigkeit und der Unterstützung zahlreicher Helferinnen und Helfer nahm sie der Lepra in Pakistan ihren Schrecken. In der brodelnden 13-Millionen-Stadt Karachi steht heute das "Marie Adelaide Leprosy Centre", eine moderne Spezialklinik mit integriertem Ausbildungszentrum. In ganz Pakistan, selbst in den unzugänglichen Bergregionen Pakistans, schufen die von ihr ausgebildeten Assistenten ein flächendeckendes Betreuungsnetz für lepra- und tuberkulosekranke Menschen. Die Kombination von medizinischer Betreuung und sozialer Rehabilitation ermöglichte es den ehemals Ausgegrenzten, in der Gesellschaft wieder Fuß zu fassen. 1980 reiste sie zum ersten Mal nach Afghanistan, um dort einen Gesundheitsdienst aufzubauen.
Vortragsdaten in Thüringen:
Weimar: Dienstag, 24. September, 20 Uhr (Neuer Gemeindesaal der Pfarrei Herz Jesu, Paul-Schneider-Str. 5)
Eisenach: Mittwoch, 25. September, 20 Uhr (Gemeindesaal der St. Elisabeth-Gemeinde, Sophienstr. 8)
Weitere Informationen auf der Website des Deutschen Aussätzigen-Hilfswerkes (DAHW)