Regentenwechsel im Priesterseminar

Wolfgang Ipolt wird neuer Regens des einzigen Priesterseminares in Ostdeutschland

Erfurt (BiP). Der vormalige Nordhäuser Pfarrer Domkapitular Wolfgang Ipolt löst am 1. Dezember Dr. Ulrich Werbs als Regens des Regional-Priesterseminares Erfurt ab. Ipolt leitet damit das Seminar, in dem sich die Priesterkandidaten des Erzbistums Berlin sowie der Bistümer Dresden-Meißen, Erfurt, Görlitz und Magdeburg auf ihren geistlichen Dienst vorbereiten. Werbs kehrt in sein heutiges Heimatbistum Hamburg zurück und übernimmt die Pfarrstellen Wismar und Neukloster.


Zu den Hauptaufgaben eines Regens gehört es, das Leben im Seminar zu ordnen: die Gottesdienste, das Miteinander der Priesterkandidaten, ihre Versorgung und ihre Vorbereitung auf das priesterliche Leben. Wichtig ist dabei die Abstimmung mit der Katholisch-Theologischen Fakultät, die für die Vermittlung der Studieninhalte sorgt. Im Regional-Priesterseminar liegen dem Erfurter Regens auch regelmäßige Kontakte der Seminaristen zu ihren Heimatdiözesen am Herzen. Für die zweite Bildungsphase, die bis zum Pfarrexamen dauert, organisiert er zusätzlich die theologisch-praktische Ausbildung. Außerdem ist der Regens für die Finanzen, die Ausstattung und das Personal des Priesterseminares verantwortlich. Zur Zeit gehören 45 Seminaristen zum Erfurter Priesterseminar, unter ihnen auch drei Priesterkandidaten aus Litauen und Tschechien.


Das Erfurter Regional-Priesterseminar wurde 1952 als einzige ostdeutsche Ausbildungsstätte für den Priesternachwuchs gegründet, als sich abzeichnete, dass die DDR-Regierung künftig keine im Westen ausgebildeten Priester auf ihrem Territorium dulden würde. Aus dem damals zum Seminar gehörenden Philosophisch-Theologischen Studium ging 1998 die Theologische Fakultät Erfurt hervor, die seit Januar 2003 als Katholisch-Theologische Fakultät in der Universität Erfurt integriert ist.


Biografische Skizzen:

Dr. theol. Ulrich Werbs, 1941 in Warnemünde geboren, begann nach dem altsprachlichen Abitur 1960 sein Theologiestudium in Erfurt und wurde 1966 in Rostock zum Priester geweiht. Nach zwei Kaplansstellen in Ludwigslust und Wismar kehrte er 1968 nach Erfurt zurück und wurde Präfekt am Regionalpriesterseminar, als der er sich besonders um die Studenten des ersten Semesters kümmern musste. Gleichzeitig begann er eine theologische Promotion über den anthropologischen Ansatz in der Verkündigung, die er 1975 abschloss. 1969 wechselte Werbs als Präfekt zum Sprachenkurs nach Halle, wo Abiturienten mit dem Ziel, Priester zu werden, die für das Studium wichtigen Sprachen Latein und Altgriechisch erlernten. 1972 trat Ulrich Werbs bei der Berliner Bischofskonferenz die Stelle des Sekretärs der Pastoralkonferenz an und war damit vor allem für die Kommunikation zwischen den Seelsorge-Konferenzen zuständig. Es folgte von 1973 bis 1975 die Tätigkeit als Diözesan-Jugendseelsorger beim Bischöflichen Amt Schwerin, ehe er, wieder in Berlin, Schriftleiter und Herausgeber des Theologischen Bulletins wurde, eine Fachzeitschrift, in der wichtige Beiträge und Rezensionen aus westdeutschen theologischen Zeitschriften abgedruckt wurden. Ab 1983 arbeitete Werbs als Pfarrer in der Rostocker Christusgemeinde, bis er 1996 zum Regens des Regional-Priesterseminares Erfurt ernannt wurde.


Domkapitular Lic. theol. Wolfgang Ipolt stammt aus Gotha, wo er 1954 zur Welt kam. Nach dem Theologiestudium in Erfurt weihte ihn Bischof Hugo Aufderbeck 1979 im Erfurter Dom zum Priester und bestellte ihn als Kaplan in Worbis. 1983 wechselte er für zwei Jahre zur Unterstützung der Seelsorge nach Berlin und kehrte 1985 als Kaplan von St. Lorenz nach Erfurt zurück. 1989 wurde Ipolt als Subregens zweiter Mann in der Leitung des Erfurter Regional-Priesterseminares und erwarb das theologische Lizentiat in Pastoraltheologie mit einer Arbeit über die Katechese in der DDR. 1992 ging Wolfgang Ipolt als Pfarrer nach Nordhausen, 2001 wurde er zum nichtresidierenden Domkapitular des Erfurter Domkapitels ernannt.

Website des Regional-Priesterseminares