Die Erfurter Innenstadtpfarrei St. Laurentius veranstaltet kurzfristig ein Konzert des weltberühmten Knabenchors. „Vater unser“, so lautet der Titel des geistlichen Konzerts in der Severikirche auf dem Erfurter Domberg.
Ganz kurzfristig kommen die Erfurter in den Genuss eines Konzerts des berühmten und wohl ältesten Knabenchors der Welt. Unter dem Titel „Vater unser“ lädt die Innenstadtpfarrei St. Laurentius am Dienstag, 25. Oktober 2022 um 19.30 Uhr zu einem geistlichen Konzert in die Severikirche auf dem Domberg. Karten fürs Konzert gibt es an der Abendkasse.
Die Domspatzen sind im Herbst traditionell auf ihrer jährlichen Deutschlandtournee. Auf dem Tourplan der Herbstkonzertreise stehen beispielsweise Orte wie Chemnitz, Mühlhausen, Kloster Marienfeld, Bielefeld, Stuttgart, Illertissen und Nürnberg. Ein Konzertort ist für die Domspatzen kurzfristig ausgefallen. In diese Lücke ist nun die Innenstadtseelsorge gesprungen. „Wir sind froh und dankbar, dass wir so spontan die Möglichkeit bekommen haben, in dieser wunderschönen Stadt zu singen“ sagt Domkapellmeister Christian Heiß, Chef der Domspatzen. Seit Jahren pflege er über den kirchlichen Kinderchorverband Pueri Cantores einen guten Kontakt zu seinen Kolleginnen und Kollegen, so auch zu Elisabeth Lehmann-Dronke, der Leiterin des Kinder- und Jugendchores am Erfurter Dom. „Ein Anruf und wir waren willkommen. Das ist wunderbar“, sagt Heiß.
Die weltberühmten Domspatzen haben gerade erst von sich reden gemacht, als sie in diesem Jahr zum ersten Mal nach 1047 Jahren auch Mädchen aufgenommen und einen neuen Mädchenchor gegründet haben. Nach Erfurt kommt der Knabenchor und präsentiert Werke aus seinem neuen A-Cappella-Programm „Vater unser“. Es feierte kürzlich erst seine umjubelte Premiere in der Hamburger Elbphilharmonie. Neben Meisterstücken der geistlichen Chormusik tauchen immer wieder verschiedene Vertonungen des Gebets der Gebete auf. In dem Bewusstsein, dass viele Komponisten durch ihre geniale Musikalität Kunstwerke geschaffen haben, lässt der weltberühmte Knabenchor die Kompositionen quer durch die Epochen erklingen, von Meistern der Renaissance bis hin zu modernen Arrangements. Die Domspatzen stimmen damit ein in den Lobpreis Gottes und die Bitte um Erlösung. Entstehung, Wandel und Beständigkeit – sowohl der Chor als auch das von ihm besungene „Vaterunser“ haben über Jahrhunderte und Konfessionen hinweg nichts an ihrer Aktualität eingebüßt.
„Durch die Sprache der Musik erreichen wir die Menschen auf einem sehr emotionalen Kanal. Musik verbindet und kennt keine Grenzen“, sagt Elisabeth Lehmann-Dronke. Sie freue sich uns sei sehr gespannt auf den Auftritt des berühmten Regensburger Chores unter neuer Leitung.
Tickets fürs Konzert zum Preis von 20,- und 10,- Euro (ermäßigt) gibt es nur an der Abendkasse. Diese ist am Tag des Konzerts ab 18.00 Uhr geöffnet.
Die Regensburger Domspatzen
Die Regensburger Domspatzen gehören zu den weltweit bekanntesten Chören. Sie haben eine über 1000-jährige Tradition und sind damit der wahrscheinlich älteste Knabenchor der Welt. Als Domchor gehört die singende Verkündigung zu ihrem unverzichtbaren Wesen. Es ist dieser klare und warme Chorklang, der die Domspatzen über Jahrzehnte hin berühmt und unverwechselbar gemacht hat. Er zeichnet sich durch seine Wandlungsfähigkeit und Dynamik aus. Durch ihren Gesang berühren die Domspatzen auf besondere Weise die Herzen der Zuhörer. Mit den klaren Stimmen eines Knabenchors verleihen sie der Chormusik noch mehr Strahlkraft und eine beeindruckende Tiefe. Zur Einrichtung der Domspatzen in Regensburg gehören auch eine Grundschule, ein Gymnasium und ein Internat. Seit diesem Schuljahr nimmt das Gymnasium auch Mädchen auf, die einen eigenen Mädchenchor am Dom bilden.
Christian Heiß - Der Domkapellmeister
Die musikalische Leitung hat Domkapellmeister Christian Heiß. Er ist seit 2019 Domkapellmeister in Regensburg. Heiß ist selbst ehemaliger Domspatz und studierte nach dem Abitur die Hauptfächer Kirchenmusik und Orgel bei Professor Franz Lehrndorfer an der Musikhochschule München. Seine Studien beendete er mit dem Kirchenmusik-A-Diplom und dem Meisterklassendiplom in Orgel. Ab 1999 war er Domorganist in Eichstätt und wechselte 2002 in das Amt des Eichstätter Domkapellmeisters. In dieser Funktion leitete er die Chöre der Eichstätter Dommusik (Domchor, Schola Gregoriana und Jugendkantorei). Zudem trug er als Diözesanmusikdirektor und Leiter des Amtes für Kirchenmusik die Verantwortung für die diözesane Kirchenmusik im Bistum Eichstätt. Christian Heiß spielte regelmäßig Orgelkonzerte und komponiert Chorwerke, die bei renommierten Musikverlagen erschienen.