Priesterweihe für Philipp Förter

Seine Primiz feiert der Neupriester am Pfingstsonntag in Rudolstadt-Schwarza, ehe er im Juni die erste Kaplansstelle antritt

 

Erfurt/Rudolstadt-Schwarza (BiP). Diakon Philipp Förter (28) aus Rudolstadt-Schwarza wird am Pfingstsamstag, 22. Mai durch Handauflegung und Weihegebet von Bischof Joachim Wanke zum Priester geweiht.

Die Weiheliturgie im Erfurter Dom St. Marien beginnt um 9.30 Uhr und wird musikalisch vom Kirchenchor Niederorschel unter Leitung von Walter Beykirch und der Schola des Regional-Priesterseminares Erfurt unter Leitung von Johannes Kienemund gestaltet. Domorganist Silvius von Kessel spielt die Orgel.

Zum Ende des Gottesdienstes läutet gegen 11 Uhr die große Domglocke "Gloriosa", während der Neupriester mit den Bischöfen, Bistumspriestern und den Messdienern zu den Bischofsgräbern am Kreuzgang des Domes zieht. Erst danach erfährt Förter, in welcher Pfarrei er künftig als Kaplan arbeiten wird. Der Weihetag endet um 14 Uhr mit einer Dankandacht im Dom.

Seine Primiz, die erste Heilige Messe in der Heimatgemeinde, feiert Förter am Pfingstsonntag, 23. Mai um 10 Uhr in seiner Heimatgemeinde St. Josef in Rudolstadt-Schwarza. Anschließend wird zum Gemeindefest eingeladen. Der Tag endet mit der Vesper, dem kirchlichen Abendgebet, nach der der Neupriester seinen Primizsegen spenden wird.

Philipp Förter wurde am 18.3.1982 in Rudolstadt geboren und wuchs in der kleinen Diasporagemeinde in Schwarza auf. Nach dem Abitur studierte er in Erfurt und Jena Katholische Theologie, Informatik und Erziehungswissenschaften. Am 2. Mai 2009 weihte ihn Bischof Wanke zum Diakon. Sein Gemeinde- und Diakonatspraktikum absolvierte er in Niederorschel im Eichsfeld. Seine erste Kaplansstelle tritt er am 18. Juni an.



BiP-Porträt von Philipp Förter anlässlich der Diakonenweihe



Stichwort "Priesterweihe"
Nach römisch-katholischem Kirchenrecht kann nur ein getaufter und gefirmter Mann zum Priester geweiht werden. Er muss unverheiratet sein und das 25. Lebensjahr vollendet haben. Das Zölibatsversprechen legt der Kandidat bereits vor der Weihe ab.
Zwischen dem Eintritt in das Theologiestudium und dem Zeitpunkt der Priesterweihe liegen rund sieben Jahre. In dieser Zeit absolviert der Bewerber ein fünfjähriges Studium der Philosophie und Theologie sowie Praktika in Gemeinden und sozialen Einrichtungen. Die Priesteramtskandidaten der ostdeutschen Diözesen studieren in der Regel in Erfurt und leben im dortigen Priesterseminar, wo sie auch eine geistliche Prägung erhalten. Darüber hinaus ist es üblich, dass die Studenten zwei Semester außerhalb des Kollegs leben. Meist wechseln sie dabei die Stadt und die Universität.
Nach dem Studium geht der Priesterweihe die Weihe zum Diakon voraus, ein eigenständiges Dienstamt, das es schon im Urchristentum gab. Im Laufe der westlichen Kirchengeschichte entwickelte es sich zur Vorstufe des Priestertums. Die Aufgaben des Diakon liegen im gottesdienstlichen und caritativen Bereich. Seit dem II. Vatikanischen Konzil (1962-1965) ist die Eigenständigkeit des Diakonates wieder hergestellt. So können sich heute auch (verheiratete) Männer zum Diakon weihen lassen, ohne Priester werden zu wollen.
Die Priesterweihe erfolgt durch die Handauflegung und das Weihegebet des Bischofs. In seinem Gebet ruft der Bischof die Kraft Gottes auf den Weihekandidaten herab. Nach dem Bischof legen auch die anwesenden Priester des Bistums dem Kandidaten die Hände auf - als Zeichen der Aufnahme in die Gemeinschaft der Priester. Der Handauflegung und dem Gebet geht eine Befragung voraus, bei der der Weihekandidat seine Bereitschaft zum geistlichen Dienst öffentlich erklärt und dem Bischof und seinen Nachfolgern den Gehorsam verspricht. Da die Priesterweihe nach katholischen Glauben ein Sakrament ist, also ein sichtbares Zeichen der Verbundenheit mit Gott, kann sie vom Menschen nicht rückgängig gemacht werden.