"Palliativmedizin und Hospizbegleitung müssen in der Gesundheitspolitik einen anderen, herausragenden Stellenwert erhalten," forderte der Präsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), Alois Glück, anlässlich der Verleihung des Ehrenpreises des Deutschen Hospiz- und Palliativverbandes (DHPV) am Freitag, dem 8. Oktober 2010, in Berlin. Glück wurde für sein Engagement beim Ausbau von Hospizbegleitung und Palliativmedizin in Bayern ausgezeichnet.
Die Hospizbewegung ist nach Ü;berzeugung des ZdK-Präsidenten einer der großen humanen Aufbrüche unserer Zeit. Aus ihr habe sich auch die Palliativmedizin entwickelt, die nicht nur ein medizinisches Angebot sei, sondern als Mittelpunkt die Würde des unheilbar kranken Menschen in seiner Ganzheit und seiner konkreten Lebenssituation habe.
Glück bezeichnete es als eine nicht hinnehmbare Situation, dass sehr viele Menschen in Deutschland nach wie vor mehr leiden müssen, als es nach dem heutigen Stand der Medizin und der begleitenden Dienste notwendig wäre. "Im Grunde genommen ist dies ein Skandal!" so der Präsident des Zentralkomitees. Er forderte daher für die Palliativmedizin und die Hospizbegleitung ein verstärktes Engagement der Politik.
Für besonders vordringlich hält Alois Glück, der selbst das "Netzwerk Hospiz" in seinem Heimatlandkreis Traunstein initiiert hat und weiter führt, den Ausbau dieser Angebote über die Krankenhäuser hinaus für all die Menschen, die zu Hause oder in anderen Einrichtungen die letzte Wegstrecke ihres Lebens gehen. Dafür sei vor allem die Zusammenarbeit zwischen Krankenhäusern, Hausärzten, speziell ausgebildeten "Palliativschwestern", Alters- und Seniorenheimen sowie Pflegediensten notwendig.
Den Ausbau dieser Angebote bezeichnete Glück als die einzig glaubwürdige Antwort auf die Forderung nach sogenannter "aktiver Sterbehilfe", also die Tötung auf Verlangen. "Jeder Mensch hat ein Recht auf Sterben unter würdigen Bedingungen", erklärte Glück anlässlich der Entgegennahme des Ehrenpreises. Er begrüßte die Charta zur Betreuung schwerstkranker und sterbender Menschen in Deutschland, die auch die Orientierung für die dringend notwendige gesellschaftliche Auseinandersetzung mit dem Thema Sterben und Sterbebegleitung und Würde des Menschen im Alter und als unheilbar kranker und sterbender Mensch gebe.
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Quelle: Pressemitteilung des Zentralkomitees deutscher Katholiken. Die inhaltliche Verantwortung liegt beim Absender.