"Ohne Schulsozialarbeit ist die Schule überfordert"

"Verstärkte Einführung" von LAG Katholische Jugendsozialarbeit gefordert

Erfurt (BiP). Die verstärkte Einführung der Schulsozialarbeit an Thüringer Schulen muss durch die Novellierung des Thüringer Schulgesetzes realisierbar werden. Das fordert der Vorsitzende der Landesarbeitsgemeinschaft (LAG) Katholische Jugendsozialarbeit Thüringen, Pater Franz-Ulrich Otto. Ohne Schulsozialarbeit könne die Schule ihrem Bildungs- und Erziehungsauftrag nicht nachkommen, sagte Otto heute nach einer Fachtagung der LAG in Erfurt. Eltern seien zunehmend mit der Erziehung ihrer Kinder überfordert. "Was die Eltern nicht leisten, darf den Lehrern nicht als zusätzliche Aufgabe zugeschustert werden", betont Otto. Dagegen könne die Schulsozialarbeit direkt vor Ort helfen, Erziehungsdefizite und Fehlentwicklungen aufzufangen. Otto nannte die Schülerberatung in Problemlagen, die Arbeit mit Schulverweigerern und berufsorientierende Maßnahmen als typische Tätigkeitsfelder. Entscheidend für die Schulsozialarbeit sei der Aufbau dauerhafter Beziehungen zwischen Schülern und Sozialpädagogen. Nur so könne es auch gelingen, das Selbstwertgefühl von Kindern und Jugendlichen zu stärken, die in der Schule unter schlechten Leistungen leiden. "Die Schulsozialarbeit benotet niemanden, aber sie fördert Stärken, die im Schulbetrieb weniger entfaltet werden," hebt Otto hervor. Mit ABM- oder SAM-Kräften sei das nicht zu leisten, unterstreicht Otto. Wer Finanzierungsvorbehalte anmelde, würde eine "Milchmädchenrechnung" aufmachen, hält Otto Kritikern entgegen. "Was wir heute bei unseren Kindern und Jugendlichen einsparen, geben wir später mit kostspieligen Hilfsmaßnahmen wieder aus", ist sich Pater Otto sicher.

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