Arbeitsplatz in luftiger Höhe
(während der Mittagspause)
Am Hohen Chor des Erfurter Domes wird das Schieferdach abgedeckt
Erfurter (BiP). Stahlrohrtürme und -gerüste am Erfurter Dom erregen zur Zeit das Interesse der Dombergbesucher. Grund der Maßnahmen ist das Schieferdach des Hohen Chores, das neu gedeckt werden muss.
Eigentlich wollte Dombaumeister Andreas Gold nur die Nägel austauschen lassen, die die Schieferplatten auf dem Dach halten. "Die sind allesamt durchgerostet", erklärt er. Doch bei den vorbereitenden Arbeiten erwiesen sich auch die Schieferschindeln als brüchig. "Keine einzige ist mehr zu gebrauchen", bedauert der Dombaumeister. Die letzten großen Dacharbeiten seien zwar erst in den 1970er Jahren erfolgt und auch gut durchgeführt worden, aber in der DDR habe man nicht die damals bestmöglichen Materialien bekommen können.
So müssen jetzt sechs Arbeiter den alten Schiefer streifenweise vom Dachfirst bis zum unteren Rand abnehmen und den Zustand der darunter befindlichen Dachpappe prüfen. Bevor die neuen Schindeln aufgelegt und festgenagelt werden, bringen die Arbeiter eine Spezialfolie an. "Das garantiert die Dachdichte auch bei extremen Temperaturen und Temperaturschwankungen", erläutert Gold.
Rund 200.000 Euro kosten die Reparaturen, wobei 40.000 Euro vom Landesamt für Denkmalpflege stammen. Den größten Teil zahlt das Domkapitel. Bis zum Martinifest hofft Dombaumeister Gold die Arbeiten abgeschlossen zu haben, sofern das Wetter mitspielt.
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