Nacht der Lichter im Erfurter Dom

Hunderte von Kerzen beleuchten am 3. November das Langhaus des Domes

Erfurt (BiP). Eine gute Gelegenheit, den Alltag zu unterbrechen und zu sich selbst zu kommen, ist die "Nacht der Lichter" am Mittwoch, 3. November um 19 Uhr im Erfurter Mariendom, in dem hunderte von Kerzen eine besondere Atmosphäre erzeugen werden. Mit den wortarmen Taiz?-Gesängen, kurzen Impulstexten und Phasen des Schweigens soll die Tradtion der Lichternächte der letzten Jahre fortgesetzt werden. Auf Einladung der katholischen Stadtjugend und der evangelischen Jugend in Erfurt nehmen auch Bischof Joachim Wanke, Pröpstin Elfriede Begrich sowie Dompfarrer Dr. Reinhard Hauke teil.


"Nächte der Lichter" finden bis zum Jahresende in ganz Deutschland statt. Sie dienen der Einstimmung auf das Europäische Jugendtreffen vom 28. Dezember bis 1. Januar in Lissabon, zu dem auch Jugendliche aus Thüringen reisen. Initiator des Jugendtreffens mit seinen zehntausenden Teilnehmern ist die Gemeinschaft von Taiz? (Frankreich), ein ökumenischer Zusammenschluss von katholischen und evangelischen Männern, die wie Mönche leben und sich besonders der Völkerverständigung widmen. Ein Bruder aus Taiz? ist bei der Erfurter Lichternacht anwesend. Anschließend besteht in der Katholischen Studentengemeinde im Fischersand die Gelegenheit, mehr über Taiz? oder das Treffen in Lissabon zu erfahren.



Stichwort "Gemeinschaft von Taiz?"

Taiz? ist ein kleines Dorf in Südburgund (Frankreich), dessen Name zum Synonym für die Communaut? de Taiz? (Gemeinschaft von Taiz?) geworden ist und das jährlich Tausende von Jugendlichen aus allen Nationen der Erde aufsuchen.

Die ökumenische Gemeinschaft wurde 1940 von Roger Schutz unter dem Eindruck des Zweiten Weltkrieges ins Leben gerufen und widmet sich der Versöhnung unter den Christen, die wiederum zur Versöhnung unter den Menschen und Völkern beitragen sollen.

In der ökumenischen Gemeinschaft leben katholische und evangelische Männer aus über 25 Ländern unter Leitung eines Priors in Ehelosigkeit und materieller Gütergemeinschaft. Spenden und Schenkungen lehnt die Gemeinschaft ab; die Brüder bestreiten ihren Lebensunterhalt und was sie zum Teilen mit anderen brauchen durch die Einkünfte aus eigener Arbeit. Ein Teil der Gemeinschaft lebt außerhalb Europas unter den Armen.

Seit Ende der 1950-er Jahre finden in Taiz? internationale Jugendtreffen statt, bei der sich Jugendliche und junge Erwachsene im Alter von 17 bis 29 Jahren begegnen. Dabei werden die Teilnehmer mit der Frage konfrontiert, wie man Glauben und Engagement, inneres Leben und Solidarität mit den Menschen verbinden kann. Durch den Aufenthalt in Taiz? und die Teilnahme an den Gottesdiensten mit den wortarmen, meditativen "Taiz?-Gesängen" gewinnen die jungen Menschen nicht nur einen Sinn für das Gebet und eine universalere Sicht der Kirche, sondern entwickeln auch Gespür für die Menschenrechte, internationales Bewußtsein, Vertrauen in fremde Völker und Sinn für das friedliche Miteinander der verschiedenen Kulturen.

Einmal jährlich findet ein Europäisches Jugendtreffen in einer europäischen Metropole statt.




Weitere Informationen zu Taiz? und den Jugendtreffen