Muttertag

Was der Muttertag mit dem 4. Sonntag in der Fastenzeit (!) zu tun hat

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Im 13. Jahrhundert wurde zu Zeiten Heinrich III. (1216-1239) in England ein „Mothering Sunday“ gefeiert, und zwar am Sonntag Laetare.

Der Sonntag Laetare ist der vierte Sonntag in der Fastenzeit. Sein Name bedeutet “freue dich“. Er liegt mitten in der Fastenzeit.

Der "Mothering Sunday" bezog sich in erster Linie auf  "Mutter Kirche", der an diesem Tag für ihre Mutterschaft gedankt wurde.

Doch auch schon damals gehörte es zu diesem Festtag dazu, seiner leiblichen Mutter dankbar zu gedenken.  Junge Dienstboten (es war damals durchaus üblich, dass Kinder mit Beginn ihres 11. Lebensjahres ihr Elternhaus verließen, um zu arbeiten) bekamen an diesem Tag frei, um erst die Mutterkirche und dann ihre Familie zu besuchen.  Mädchen backten als Ausdruck ihres Dankes einen "simmel cake", einen Semmelbröselkuchen. Seine reichhaltigen Zutaten verwiesen auf das nahende Osterfest.

Viel mehr bekannt ist der Ursprung des Muttertags wie wir ihn heute kennen. Anna Marie Jarvis aus Pennsylvania erfand ihn im Jahr 1907 in Erinnerung an ihre zwei Jahre zuvor verstorbene Mutter. 1914 verkündete der amerikanische Präsident Harold Wilson, künftig  den zweiten Sonntag im Mai in den USA "als öffentlichen Ausdruck, die Liebe und Dankbarkeit zu feiern, die wir den Müttern unseres Landes entgegenbringen". Ab 1922 breitete er sich auch in Deutschland aus, der allerdings zur Zeit des Nationalsozialismus einen bitteren Beigeschmack bekam.

(Quelle: u.a. Manfred Becker-Huberti, Lexikon der Bräuche und Feste)