Michael Messer
Erfurt (BiP). Michael Messer aus Schwerin wird am Samstag, 24. September von Bischof Joachim Wanke durch Handauflegung und Weihegebet zum Diakon geweiht. Die Weiheliturgie beginnt um 10 Uhr in der Erfurter Pfarrkirche St. Crucis. Als Diakon wird Messer in der Pfarrei St. Marien in Meiningen arbeiten, ehe er am Pfingstsamstag 2006 die Priesterweihe empfängt.
Der 37jährige Michael Messer setzte sich schon als Jugendlicher intensiv mit dem Glauben an Gott auseinander. Während der Schulzeit entschied er sich gegen die Jugendweihe und für den Empfang des Firmsakramentes - ein deutliches und öffentliches Ja zu Glauben und Kirche.
Geprägt durch eine "christlich-katholische Erziehung in einem atheistischen Umfeld" reifte in dieser Zeit "der Wunsch, mehr über diesen Glauben zu erfahren und mich über diese Erfahrungen mit anderen Menschen auszutauschen, die ähnlich wie ich oder auch ganz anders leben". Dialog und Auseinandersetzung über solche Fragen sind Michael Messer nach wie vor wichtig. "Ohne den Dialog mit allen Menschen in der Gesellschaft ist die Kirche der Zukunft nicht existenzfähig", betont er.
Nach seiner Firmung stieg er in die Kinder- und Jugendarbeit seiner Schweriner Heimatpfarrei ein und hielt auch Kontakt zur evangelischen Domgemeinde. Und immer wieder redete er mit Menschen, die nicht an Gott glauben. Gespräche über Gott und die Welt: "Die Vorstellung von einem Priester, der auf diese Weise die Botschaft Jesu unter die Menschen bringt, war damals schon sehr stark", erzählt Messer rückblickend.
Dennoch studierte er zunächst einmal Volkswirtschaftslehre in Halle an der Saale. Die lange Ausbildungszeit zum Priester und die "Ahnung, dass dieses Wagnis auch scheitern kann", waren dafür die Gründe, wie Michael Messer offen eingesteht. 1993 nahm er die Arbeit als Volkswirt in verschiedenen Unternehmen auf. Zufriedenheit stellte sich aber nicht ein: "Ich merkte, dass mir innerlich etwas fehlt."
Messer entschloss sich, am Nobertinum in Magdeburg Altgriechisch und Latein zu erlernen, um 1998 als Priesterkandidat das Theologiestudium in Erfurt aufnehmen zu können. Während der Studien, die ihn für ein Jahr nach Innsbruck führen sollten, wuchs die Erkenntnis, dass Wissenschaft und Glaube keine Gegensätze sind und auch hier der Dialog wichtig bleibt.
Gleichzeitig klärte sich seine Berufung zum Priester. "Ausgehend von den Biografien und Lebensbezügen der Menschen möchte ich ihnen Mut machen, einen Gott zu erfahren, der ihre Nöte, Ängste und Sorgen versteht und teilt", sagt Messer. Gott sei auch in den Brüchen und auf den Umwegen des Lebens nahe, seine Liebe werde immer konkret durch Menschen erfahrbar, die das Miteinander leben.
Für sein Diakonatspraktikum in Meiningen wünscht er sich ein gutes Team von Haupt- und Ehrenamtlichen, damit ein solches Miteinander gelingen kann. Für sich persönlich hofft er, "dass ich als Diakon und Priester offen bin für Anfragen, auch wenn ich nicht auf alles eine Antwort geben kann". Letztlich sei es aber Gottes Geist, der die Kraft zum Dienst und gemeinsamen Tun gibt. Darum ist Michael Messer das Gebet so wichtig. "Der heiße Draht zu Gott darf nicht abreißen", sagt er.
Stichwort: Diakon / Diakonenweihe