"Modern Sebastian"

Foto-Künstler Thomas Moritz Müller eröffnet am 28. September um 11 Uhr mit Jugendlichen eine Ausstellung im Erfurter Jugendbildungshaus "Sankt Sebastian"

Erfurt. Auch nach über 1700 Jahren habe das Schicksal des Heiligen Sebastian nicht an Aktualität verloren, ist sich Fotograf Thomas Moritz Müller aus Esslingen sicher. Bereits seit vielen Jahren nähert er sich mit unterschiedlichen fotografischen Projekten dieser Heiligenfigur eines jungen römischen Soldaten, der aufgrund seines christlichen Glaubens von Bogenschützen hingerichtet werden sollte. An diesem Wochenende kommt Müller nach Erfurt und hat 60 Kunstwerke im Gepäck, die im Rahmen seines Fotoprojektes "Modern Sebastian" entstanden sind. Anhand der Fotos, die jeweils heutige junge Männer in verschiedenen Situationen zeigen, können sich die Teilnehmer des Jugendseminars mit der Geschichte des Heiligen auseinandersetzen. Diese Jugendlichen sind es auch, die schließlich auswählen, welche Fotos zur Ausstellung in den Räumlichkeiten des Erfurter Jugendbildungshauses "Sankt Sebastian" gehören werden, die am 28. September um 11 Uhr vor Ort eröffnet wird.

"Der Anstoß für dieses Wochenende und die Ausstellung war eine Begegnung von Jugendlichen mit dem Künstler beim diesjährigen Katholikentag in Regensburg. Da sie selbst öfter im Jahr Seminare im Erfurter Jugendbildungshaus besuchen, das den Namen des heiligen Sebastian trägt, sind sie damals neugierig geworden", erinnert sich Diözesanjugendpfarrer Timo Gothe. "Der von Pfeilen bedrohte, verletzliche Sebastian ist ein Motiv, das in der Kunstgeschichte öfter auftaucht. Beim Projekt ‚Modern Sebastian‘ stehen junge Männer im Mittelpunkt eines Kreises von Staffeleien. Dort sind sie - ähnlich wie Sebastian den Bogenschützen - dem Blick der Kamera ausgesetzt, der sie wie ein Pfeil trifft. Das Kunstprojekt bringt Erfahrungen zum Ausdruck, die junge Christen auch in der Thüringer Diaspora machen: Wer sich zu seinem Glauben bekennt, wer von gängigen Konventionen abweicht, den treffen schnell die Blicke der anderen wie Pfeile", erläutert Gothe.


Die Eröffnung der Ausstellung:    Sonntag, den 28. September um 11 Uhr
in der Kapelle des Jugendbildungshauses "St. Sebastian" (Am Holzberg 7, 99094 Erfurt-Hochheim) in Anwesenheit des Künstlers Thomas Moritz Müller, des Jugendpfarrers Timo Gothe und Jugendlichen des Seminars

Dauer der Ausstellung:    28. September 2014 bis 25. Januar 2015 (in den Räumlichkeiten des Jugendbildungshauses)

Bitte einen Besichtigungswunsch vorher mit der Hausleiterin, Cordula Sudhoff, Tel. 0361-6531012 absprechen!


Hintergrund: Die Legende des Heiligen Sebastian

Sebastian wird in der katholischen Kirche als Heiliger verehrt. Der Legende nach war er im dritten Jahrhundert Offizier im römischen Heer und genoss als Kommandeur der Leibwache das Vertrauen des Kaisers Diokletian. Als er sich zum christlichen Glauben bekannte, verlor er die Gunst des Herrschers. Den Versuch von Bogenschützen, ihn hinzurichten, überlebte er. Eine fromme Witwe soll ihn gesund gepflegt haben. Als Sebastian nach der Genesung erneut für seinen Glauben einstand, ließ ihn der Kaiser um 288 n. Chr. erschlagen.
Die fromme Erzählung um den heiligen Sebastian ist in der "Legenda aurea", einer Legendensammlung des 13. Jahrhunderts, verzeichnet. Da er demnach den Versuch, ihn mit Pfeilen zu hinzurichten, überlebte, verehrten ihn die Menschen im Mittelalter als Patron gegen die Pest, von der man damals Glaubte, dass sie den Menschen wie Pfeile durch die Luft infiziere.

Pressemitteilung der Jugendseelsorge im Bistum Erfurt. Den Inhalt verantwortet der Absender.

26.9.2014