Erfurt/Mühlhausen (BiP). Mit einer Dankwallfahrt zum Kloster Volkenroda gedenkt das Bistum Erfurt am Samstag, 20. Juni der Einrichtung des Dienstes der Diakonats- und Kommunionhelfer vor 50 Jahren.
Am 30. April 1965 erteilte der Vatikan der katholischen Kirche in der DDR eine Sondererlaubnis, mit der es Nichtpriestern möglich war, auf den Außenstellen der Kirchengemeinden Wortgottesdienste zu leiten und die heilige Kommunion auszuteilen. Denn durch die vielen Flüchtlinge in Folge des Zweiten Weltkrieges gab es in der DDR immer mehr Orte, wo sonntags keine heilige Messe, "ein entscheidender Stützpunkt christlicher Existenz" (Bischof Hugo Aufderbeck), gefeiert werden konnte. Was als Sondererlaubnis für die DDR begann, wurde 1967 vom Vatikan auf die gesamte Weltkirche ausgeweitet, so dass überall, wo es zu wenige Priester gibt, Männer und Frauen aus den Gemeinden die Gläubigen zum Hören des Bibelwortes und zum Empfang des eucharistischen Brotes versammeln können. Die guten Erfahrungen, die in der hiesigen Kirchenlandschaft gemacht worden waren, mögen ihren Teil zu dieser Entscheidung Roms beigetragen haben. Näheres ist in einer kleinen Festschrift nachzulesen, die Diakon Thomas Kappe, Referent im Erfurter Seelsorgeamt, verfasst hat (Bezug über das Seelsorgeamt, Tel. 0361-6572-310, seelsorgeamt@bistum-erfurt.de).
Heute gibt es 518 Männer und Frauen als Diakonats- und Kommunionhelfer im Bistum Erfurt. Ü;ber 100 von ihnen pilgern am Samstag mit Bischof Ulrich Neymeyr zum Kloster Volkenroda. Der Anstoß zur Dankwallfahrt kam aus den Reihen dieser Ehrenamtlichen. Um 10 Uhr feiert der Bischof mit ihnen im Christuspavillon eine festliche heilige Messe. Nach dem Mittagessen um 12 Uhr ist Gelegenheit, das Klostergelände mit seinem Schulbauernhof und den Wald zu erkunden sowie gemeinsam zu singen und zu spielen. Der Wallfahrtstag endet nach dem gemeinsamen Kaffeetrinken um 16 Uhr mit der Vesper, dem kirchlichen Abendgebet.
27.06.2015