...mehr als zwanzig Jahre

Katholischer Religionsunterricht in Thüringen. Ein Religionslehrertag





Heilbad Heiligenstadt (BiP).
Seit mehr als 20 Jahren gibt es katholischen Religionsunterricht an Thüringer Schulen. Für die Schulabteilung des Bistums Erfurt ist dies Anlass, Lehrerinnen und Lehrer, aktive wie im Ruhestand lebende, zu einem Religionslehrertag am 28. November in das Marcel-Callo-Haus in Heiligenstadt einzuladen, um einen Blick in Vergangenheit und Zukunft zu wagen und Erfahrungen auszutauschen. "Wir möchten mit diesem gemeinsamen Tag unsere Freude zeigen, dass schulischer Religionsunterricht seit mehr als 20 Jahren zu einem festen Bestandteil der Thüringer Schullandschaft gehört, aber auch für Ihr engagiertes Unterrichten in diesem besonderen Fach danken und die Chancen neu beleuchten, die der Religionsunterricht bietet", heißt es in der Einladung der Schulabteilung.

In der DDR hatte es in der Schule keinen Religionsunterricht geben dürfen. Das Erkenntnis- und Bildungsmonopol lag bei der SED, die andere Weltanschauungen als den Sozialismus nicht akzeptierte. Für Katechese und religiöse Unterweisung blieben nur die kirchlichen Räume. Wer dorthin ging und ernst nahm, was er lernte, musste mit Diskriminierung und Nachteilen für den eigenen Lebensweg rechnen. Erst die Deutsche Einheit ermöglichte in Ostdeutschland, was vorher als undenkbar galt: freie Religionsausübung und deshalb auch Religionsunterricht in der Schule, so wie es das Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland in seinen Artikeln 3, 4 und 7 garantiert.

Beim Heiligenstädter Religionslehrertag wechseln sich Fachvorträge mit Diskussionen und Erfahrungsberichten ab. Der Leiter des Staatlichen Schulamtes Nordthüringen, Dr. Bernd Uwe Althaus, eröffnet den Tag mit einem Grußwort. Ihm schließt sich der emeritierte Erfurter Pastoraltheologe Prof. Dr. Franz Georg Friemel mit einem "Rückblick auf die Anfänge. Die Religionslehrerausbildung am Philosophisch-Theologischen Studium als Votum für den schulischen Religionsunterricht", an. Friemels Nachfolgerin auf dem Lehrstuhl für Pastoraltheogie an der Universität Erfurt, Prof. Dr. Maria Widl, beleuchtet in ihrem Vortrag, was katholischer Religionsunterricht in Thüringen heute erreichen kann und soll. Die letzte Rede hält der Religionspädagoge Prof. Dr. Harald Schwillus aus Halle, der nach dem Religionsunterricht der Zukunft unter den Bedingungen der Diaspora fragt.

Am Ende des Tages steht der Dank, die Feier der Eucharistie (griech., Danksagung), die Diözesan-Administrator Weihbischof Reinhard Hauke mit den Teilnehmern des Religionslehrertages feiert.


23.11.2013