Weimar/Kranichfeld/Bischofferode (BiP). Durch Handauflegung und Gebet wird Martin Gebhardt aus Kranichfeld am Samstag, 14. Mai von Weihbischof Reinhard Hauke zum Diakon geweiht.
Die Weiheliturgie in der Pfarrkirche "Herz Jesu" in Weimar beginnt um 10 Uhr und wird musikalisch von der Schola des Regional-Priesterseminars Erfurt, dem Kirchenchor "Herz Jesu" und der Choralschola der Ortspfarrei sowie vom Kirchenchor St. Marien aus Bad Berka gestaltet. Die Orgel spielt der Erfurter Domorganist Professor Silvius von Kessel.
Martin Gebhardt, geboren am 20.11.1983, will Priester werden. Auf dem Weg dahin wird er zum Diakon geweiht, bevor er nächstes Jahr vor Pfingsten die Priesterweihe erhält. Nach dem Abitur in Blankenhain absolvierte Gebhardt von 2002 bis 2007 das Theologiestudium in Erfurt und Trier. Danach hat er ein Promotionsstudium im Fachbereich Kirchengeschichte an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Erfurt begonnen und war dort bis November 2009 Wissenschaftlicher Mitarbeiter.
Durch Anleitung und Begleitung im Priesterseminar, geistliches Leben und praktische seelsorgliche Arbeit in verschiedenen Gemeinden hat sich Gebhardt auf den Tag seiner Weihe vorbereitet und wird in seiner derzeitigen Praktikumspfarrei St. Marien in Bischofferode auch als Diakon wirken.
In der Katholischen Kirche ist die Weihe mit ihren Stufen Diakonen-, Priester- und Bischofsweihe eines der sieben Sakramente. Der Begriff "Diakon" stammt vom griechischen Verb "diakonein" ab und bedeutet "Diener", "Helfer".
Während der ersten Jahrhunderte waren die Diakone unmittelbare Helfer des Bischofs und kümmerten sich vor allem um Arme und Kranke. Ab dem 9. Jahrhundert ging die Eigenständigkeit des Amtes verloren. Zum Diakon wurde nur noch geweiht, wer später Priester werden wollte. So wurde das Diakonat zur "Durchgangsstufe" auf dem Weg zum Priesteramt.
Erst das Zweite Vatikanum (1962-65), die Versammlung aller katholischen Bischöfe mit dem Papst, betonte wieder stärker die ursprüngliche Bedeutung. Seitdem werden auch verheiratete Männer zu Diakonen geweiht, die ihren Dienst in der Gemeinde verrichten. Unverheiratete Männer können ebenfalls Ständiger Diakon werden, für sie bleibt die Ehelosigkeit allerdings verpflichtend.
Zu den Aufgaben des Diakons gehören unter anderem die Assistenz im Gottesdienst, Taufen, Eheschließungen und Beerdigungen, Erteilen von Religionsunterricht und Katechesen sowie die Sorge um die Mitglieder der Gemeinde, besonders Alte und Kranke.
Im Rahmen der Weihehandlung innerhalb einer Heiligen Messe liegt der Kandidat vor dem Altar auf den Boden. Dies geschieht zum Zeichen, dass er sich ganz Gott übereignen will. Der Bischof weiht durch Handauflegung und Gebet. Vom Pfarrer der Heimatgemeinde werden dem neuen Diakon die liturgischen Gewänder angelegt.
Der Bischof überreicht ihm das Evangelienbuch, aus dem er die Botschaft Jesu Christi verkündigen soll, und besiegelt mit einer abschließenden Umarmung als Friedensgruß die Aufnahme in das neue Amt.