Erfurt (BiP). Die New Yorker Fashion Week ist am 14. September bereits vorüber, dennoch lässt es sich das Bistum Erfurt an diesem Tag nicht nehmen, bei einem Pressetermin eine eigene Kollektion vorzustellen - wenn auch "nur" in der Thüringer Landeshauptstadt und nicht in den USA, und mit Sicherheit zum ersten und letzten Mal.
Was an modischen Accessoires präsentiert werden soll, könnte unter dem Label "Papa hic fuit" laufen, was übersetzt heißt: "Der Papst war hier." Dass es irgendeinen Bezug zum Thüringen-Besuch von Benedikt XVI. geben muss, liegt auf der Hand, auch wenn die Aufzählung der Kollektion das nicht sofort erkennen lässt.
Dazu gehören Artikel für den modebewussten täglichen Gebrauch, von der Federmappe über Shoppingbags, Buchumschlägen bis zur Laptoptasche. Das Besondere daran: Jedes Stück ist ein Unikat, denn die Kollektion wurde aus den Fahnen gefertigt, die beim Papstbesuch auf den Altarbühnen in Erfurt und Etzelsbach hingen. Mit über acht bzw. sechs Metern Länge erwiesen sich diese Fahnen als zu monumental, um sie nach der Abreise des Papstes in den Kirchen des Bistums oder davor aufzuhängen. Nur die Fahne mit dem Elisabeth-Motiv fand in Eisenach einen Platz.
Alle anderen, mit verschiedenen Motiven bedruckten Stoffbahnen wurden in den Behinderten-Werkstätten des Christophoruswerkes Erfurt zerschnitten und nach Entwürfen der hauseigenen Schneiderin Cornelia Baus in Einzelanfertigung umgearbeitet. So entstanden 133 Federmappen, 115 Buchumschläge, 47 Shoppingbags, 36 Laptoptaschen und 30 Faltbeutel, die zu Festpreisen zwischen 10 und 38 Euro bei der Erfurter Bistumswallfahrt verkauft werden.
Da es nur zehn Fahnen gegeben hat, handelt es sich folgerichtig um eine "limited edition", was die Nachfrage gewiss verstärkt. Und das ist auch gut so, denn die ganze Aktion dient einem guten Zweck. Wie die Kollekte im Wallfahrtsgottesdienst fließt der Verkaufserlös in den im Elisabeth-Jahr 2007 gegründeten Fonds "Familienurlaub", mit dem finanziell schwachen Eltern und Alleinerziehenden ein Urlaub mit ihren Kindern ermöglicht wird. Da zeigt man sich doch gerne modebewusst - ob nun in Erfurt oder New York.
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