Erfurt (BiP). Kirchen, die nicht nur Kirchen sind, thematisiert der mittlerweile traditionelle KirchenSprung mit Wandelkonzert, zu dem die Erfurter Bistumsakademie "Katholisches Forum" und die Evangelische Stadtakademie "Meister Eckhart" für Freitag, 20. September, einladen. Beginn ist um 20 Uhr an der Peterskirche auf dem Petersberg. Der KirchenSprung dauert etwa zwei Stunden.
Aufgegebene und abgebrochene, umgebaute und neuen Verwendungen zugeführte Kirchenbauten sind kein historisch neues Phänomen. Bei dem abendlichen Gang zu vier Erfurter Kirchen erleben die Teilnehmer eine Zeitreise durch die "Kirchen-Geschichte": von der Erbauung bis zur heutigen Nutzung. Instrumentalmusik und Chorgesang schaffen dabei einen Eindruck von den jeweiligen Epochen.
Der KirchenSprung 2013 nimmt seinen Anfang in der Peterskirche, die zu Beginn des 12. Jahrhunderts als Klosterkirche erbaut wurde und im Laufe der Jahrhunderte als Mehl- und Kornspeicher, Sporthalle, Magazin und Museum genutzt wurde. Die 1117 gestiftete Allerheiligenkirche in der Marktstraße ist das zweite Ziel. Hier befindet sich seit 2007 das erste mitteldeutsche Kolumbarium in einer geweihten Kirche, in der sich Christen und Nichtchristen gleichermaßen bestatten lassen können.
Von der Marktsraße führt der KirchenSprung zur Barfüßerkirche, die 1944 durch einen Luftangriff zerstört wurde. Heute ist der Chor Mahnmal gegen den Krieg. Außerdem wird die Ruine seit 2002 als Freilichttheater genutzt. Zuletzt geht es mit einem Sprung zum zwischen 1412 und 1468 errichteten Bartolomäusturm. 1660 zerstörte ein Brand die bereits seit 1571 ungenutzte Bartolomäuskirche völlig, wobei nur der Turm erhalten blieb. Anlässlich des 30. Jahrestages der Gründung der DDR wurde 1979 das seinerzeit größte Glockenspiel der DDR eingebaut. Das Carillon erklingt dreimal täglich und wird dabei von einem Computer gesteuert. Beim KirchenSprung mit WandelKonzert spielt es dagegen ein echter Carilloneur.