Jena/Erfurt (BiP). Die katholische Kirche in der Volksrepublik China ist das nächste Thema der Vortragsreihe "Kirche global", die von der Erfurter Bistumsakademie "Katholisches Forum" veranstaltet wird. Referenten sind die Sinologin Katharina Wenzel-Teuber, Chefredakteurin der Zeitschrift "China heute" (St. Augustin), und der Chinese Peter Zhang Xianfeng, der 2002 zum Priester geweiht wurde und sich für ein theologisches Zusatzstudium in Deutschland aufhält. Die Veranstaltung findet zweimal statt: Am Montag, 11 April um 20 Uhr im Gemeindehaus "Gabriel Henry" in Jena (Wagnergasse 34), und am Dienstag, 12. April um 19.30 Uhr in der Begegnungsstätte "Kleine Synagoge" in Erfurt (An der Stadtmünze 4/5). Mit der Reihe "Kirche global" will das Katholische Forum die Situation von Christen und besonders der katholischen Kirche in unterschiedlichen Nationen beleuchten. Nach der Türkei und China wird sich die nächste Veranstaltung am 24. Oktober Ländern der Orthodoxie widmen.
Erste Spuren des Christentums finden sich im China des 7. Jahrhunderts. Bekannt sind auch die Missionsbemühungen der Jesuiten (M. Ricci) gut 1000 Jahre später. Trotz Zeiten der Verfolgung besonders während der Kulturrevolution leben heute geschätzte 12 bis 14 Millionen Katholiken in der Volksrepublik China, sie sind eine kleine Minderheit von nur knapp einem Prozent der Gesamtbevölkerung. Es ist heute eine junge und dynamische Kirche. Angesichts der drastischen Veränderungen in der chinesischen Gesellschaft - wie zunehmender Urbanisierung und Pluralisierung, aber auch einem wachsenden Interesse an Religion unter chinesischen Akademikern - steht sie vor großen Herausforderungen. Die lebendigen Entwicklungen im Bereich des Christentums und der katholischen Kirche sind besonders beachtlich, wenn man sich vor Augen hält, dass die Religionspolitik des chinesischen Staates die Freiräume der Religionen erheblich einschränkt. Das Verhältnis lässt sich immer noch mit dem Ausspruch des Konfuzius-Schülers Mengzi beschreiben: "Am Himmel gibt es keine zwei Sonnen, im Reich gibt es keine zwei Könige."
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