Es muss Jesus sehr wichtig gewesen sein, dieses Zeichen der Nächstenliebe, dass er den Zwölf vor dem letzten gemeinsamen Essen die Füße wusch.Das war die Arbeit der Sklaven.
Als er mit ihnen in den Jahren davor unterwegs war, sprach er davon, Gott und den Nächsten zu lieben. Doch jetzt, im Angesicht seines bevorstehenden Todes, belässt er es nicht bei Worten. Zu wichtig ist ihm diese Botschaft von der Nächstenliebe. Er, der Meister und Herr, wie sie ihn nannten, macht sich klein, ist sich nicht zu schade für diesen niedrigen Dienst.
Er wäscht auch dem, von dem er weiß, dass er Schlimmes gegen ihn im Schilde führt, die Füße. Er macht keinen Unterschied zwischen würdig und nicht würdig.
"Ich habe euch ein Beispiel gegeben, damit auch ihr so handelt wie ich an euch gehandelt habe" (Joh 13, 15)
Das ist die Messlatte für christliche Nächstenliebe: Sich nicht zu schade zu sein, dem Nächsten zu dienen. Ohne Ansehen der Person. Ungeachtet dessen wie niedrig der Dienst.
Wer zu Jesus gehören will, kommt daran nicht vorbei.
Gründonnerstag
In der Abendmesse des Gründonnerstages gedenkt die Kirche des letzten Abendmahls Jesu mit seinen Jüngern. Die Bezeichnung dieses Tages stammt vermutlich vom mittelhochdeutschen „gronan“, weinen. Am Gründonnerstag wurden früher Menschen, die für schwere Sünden öffentlich büßten, wieder in die kirchliche Gemeinschaft aufgenommen. Diese Büßer nannte man auch „Weinende“.
Feierlicher Beginn und stilles Ende
Der Gottesdienst beginnt feierlich und endet still und schlicht. Die Farbe des Messgewandes ist weiß, zum Lobgesang Gloria erklingt die Orgel, die Kirchenglocken läuten und die Messdiener klingeln mit ihren Schellen. Danach gibt es einen Stimmungswechsel. Die Orgel verstummt bis zur Auferstehung Jesu und die Ministranten benutzen nur noch Klappern aus Holz.
Fußwaschung
In den Lesungen der Eucharistiefeier geht es um das Paschamahl im Alten Testament und das Letzte Abendmahl Jesu. Das Evangelium erzählt davon, wie Jesus damals seinen Jüngern vor dem letzten Abendmahl die Füße wusch. Die Fußwaschung wird im Gedenken daran nach der Predigt in vielen Gemeinden praktiziert; in Bischofs- und Abteikirchen ist sie sogar Pflicht. Damit symbolisiert der Geistliche den Dienstcharakter seines Amtes. Nach den Fürbitten folgt kein Glaubensbekenntnis.
"das ist heute"
Die Besonderheit des Abends wird bei der Wandlung deutlich, wenn – zum einzigen Mal im Kirchenjahr – die Worte verändert werden. Dann heißt es je nach Hochgebet "Denn in der Nacht, da er verraten wurde - das ist heute -, nahm er das Brot und sagte Dank…" oder "Denn am Abend, an dem er ausgeliefert wurde und sich aus freiem Willen dem Leiden unterwarf - das ist heute". Außerdem wird die Kommunion in beiderlei Gestalt, Brot und Wein, gereicht.
Altar wird abgedeckt
Danach werden die geweihten Hostien an einen anderen Ort, eine Seitenkapelle oder einen Seitenaltar, überführt – der Tabernakel bleibt offen und leer. Jeglicher Schmuck wird vom Altar abgedeckt, dies soll auf die Verlassenheit Jesu und die Beraubung seiner Kleider erinnern.
Am Ende gibt es keinen Schlusssegen, sondern die Einladung, vor dem Allerheiligsten eine nächtliche Anbetung zu halten, in Anlehnung an die Nachtwache am Ölberg.
Quelle: https://www.katholisch.de/artikel/4827-die-laengste-messe-der-welt

