Erziehung ist Beispiel und Liebe. Sonst nichts.“, sagte einst der Pädagoge Friedrich Fröbel (1782-1852). Den Kindern Werte vorzuleben, ist schon lange das Anliegen der Pädagoginnen und Pädagogen des Erfurter Domkindergartens St. Marien. Etwa wenn es darum geht, achtsam mit der Natur umzugehen, so die Leiterin des Kindergartens, Cordula Böhm. Der Jahreskreis bietet viele Möglichkeiten, sich aktiv für die Bewahrung der Schöpfung einzusetzen. Im April ist der Kindergarten beim Erfurter Frühlingsputz mit dabei gewesen, als es darum ging, die Natur vom Müll zu befreien. Eine tolle Aktion der Kinder. Doch wieviel schöner wäre es, es bräuchte solche Aktionen nicht, weil jeder und jede den Abfall richtig entsorgt.
Seit Juni sind die Kinder auch Paten eines Baumes auf dem Erfurter Domberg. Der neugepflanzte Walnussbaum steht auf der Wiese, die zur Severikirche gehört. Zum Patensein gehört auch, den Baum regelmäßig mit Wasser zu versorgen. Das ist durchaus mit Mühe verbunden, muss doch vor dem Gießen erst der Domberg „erklommen“ werden.
Ökologisch und fair handeln – auch zukünftig ist das für den Kindergarten, d.h. den Pädagoginnen und Pädagogen, den Kindern und deren Eltern ein Thema. Welchen Unterschied macht Faire Schokolade und was sind überhaupt „faire Produkte“? Die Beschäftigung mit diesen Fragen weitet den Blick auf andere Menschen und für die Zusammenhänge von Armut und Gerechtigkeit.
Ganz konkret wurde der Wille zur Bewahrung der Schöpfung auch in der Unterzeichnung der Selbstverpflichtung, die Teil des Bistumsprojekts „öko+fair vor Ort“ ist. Hier spielen z.B. faire und auch regionale Produkte eine wichtige Rolle im Kindergartenalltag. Wichtig ist, die Kinder und deren Mütter und Väter darüber gut zu informieren und deutlich zu machen, dass solch ein Engagement auch gelebter Glaube ist. Die Kinder selbst stellen ihren Eltern die Selbstverpflichtung beim Sommerfest vor.
Die Kindergartenleiterin sieht in der Teilnahme an „öko+fair vor Ort“ eine gute Möglichkeit, selbst aktiv an der Bewahrung der Schöpfung mitzuwirken und andere zum Mitmachen zu ermutigen.
Also eine große Sache für die Kleinen.