Am 30. Oktober 2020 starten zum 28. Mal die Tage der jüdisch-israelischen Kultur in Thüringen. Die Kulturtage werden veranstaltet vom Förderverein für jüdisch-israelische Kultur in Thüringen e.V. Das Besondere an diesem Festival: Die Veranstalter laden gemeinsam mit zahlreichen Engagierten für jüdisch-israelische Kultur in ganz Thüringen zu den Festivalveranstaltungen ein. In Vorträgen, Lesungen, Ausstellungen, Theater- und Kinoaufführungen nehmen die Kulturtage bis zum 15. November dieses Jahr schwerpunktmäßig das Thema „Jüdische Lebenswelten“ in den Blick. Das Programm ist abrufbar unter: www.juedische-kulturtage-thueringen.de. Kartenvorverkauf: Ticket-Shop Thüringen, Tickethotline 0361 - 2275227, www.ticketshop-thueringen.de
„Vor wenigen Tagen haben wir der furchtbaren Anschläge auf die Synagoge in Halle vor einem Jahr gedacht. Diesen und anderen schrecklichen Bildern der Gewalt etwas entgegenzusetzen, zu zeigen, wie vielfältig, bunt und lebensfroh die jüdisch-israelische Kultur ist, zur Begegnung mit jüdischen und israelischen Vortragsrednern und Künstlern einzuladen, ist das Anliegen unseres Festivals“, so Hubert Nekola, Vorsitzender des Fördervereins für jüdisch-israelische Kultur in Thüringen e.V. Die jüdische Landesgemeinde sei klein und direkte Begegnungen mit jüdischer Kultur in unserem Alltag eher selten, so Nekola weiter. „Die Kulturtage sind eine wunderbare Möglichkeit, den Zauber dieser Kultur zu entdecken.“
Eröffnet werden die 28. Thüringer Tage für jüdisch-israelische Kultur am Montag, 2. November 2020 um 19 Uhr in der Erfurter Michaeliskirche. Nach Grußworten des Schirmherren Ministerpräsident Bodo Ramelow und des Vorsitzenden der Jüdischen Landesgemeinde, Prof. Reinhard Schramm, ist ein literarisch-musikalischer Abend mit Blanche Kommerell (Rezitation) und Jascha Nemtsov (Klavier) zum 100. Geburtstag des Dichters Paul Celan zu erleben.
Weitere Highlights des 2020er Festivaljahrgangs sind die Abende zum Thema „Juden in DDR“ mit der in Leipzig geborenen Rabbinerin Esther Jonas-Märtin am 3. November 2020 in Sondershausen und am 11. November 2020 in Weimar. Jonas-Märtin verbindet den historischen Rückblick mit ihrer eigenen jüdischen Familiengeschichte im Osten.
Der Präsident des Zentralrates der Juden in Deutschland, Dr. Josef Schuster, wird am 4. November 2020 bei einem festlichen Tora-Abend in der Synagoge in Berkach erwartet. Zuvor kann man am Nachmittag dort erleben, wie ein Toraschreiber an einer Tora-Rolle arbeitet.
Darüber hinaus finden zahlreiche Ausstellungen, Vorträge, Theater- bzw. Kinoaufführungen und Konzerte sowie die 9. Lange Nacht des Klezmer (14. November 2020) in der Erfurter Thomaskirche statt (100 Veranstaltungen in 20 Thüringer Orten). Ebenso ist ein umfangreiches Programm mit Schülerinnen und Schülern in verschiedenen Thüringer Orten geplant.
Hintergrund: Die Thüringer Tage der jüdisch-israelischen Kultur werden veranstaltet vom Förderverein für jüdisch-israelische Kultur in Thüringen e.V., gefördert von der Thüringer Staatskanzlei sowie der Sparkassen-Kulturstiftung Hessen-Thüringen und unterstützt von zahlreichen weiteren Partnern und Förderern. Seit 2009 ist der Verein Träger der alljährlich im Herbst stattfindenden Festivals. Neben den Achava-Festspielen und dem Yiddish Summer sind die Kulturtage das dritte fest in der Thüringer Kulturlandschaft verankerte Festival, was sich um die Pflege jüdisch-israelischer Kultur bemüht.
Festivalprogramm: www.juedische-kulturtage-thueringen.de
Aline Bauerfeind, Projektleiterin der 28. Thüringer Tage der jüdisch-israelischen Kultur