Erfurt (BiP). Der Erfurter Bischof Ulrich Neymeyr hat 24 erwachsene Taufbewerber im Rahmen eines Gottesdienstes zur Taufe in der Osternacht zugelassen.
Während der Feier am Samstagabend (21.2.) im Erfurter Dom trugen sich die vierzehn Frauen und zehn Männer im Beisein ihrer Paten und Heimatpfarrer in die Taufbücher ihrer Kirchengemeinden ein. Die Taufbewerber stammen aus Arnstadt, Bad Frankenhausen (2), Effelder, Erfurt (7), Ilmenau (2), Jena, Mühlhausen, Niederorschel, Neustadt/Orla, Nordhausen (2), Teistungen (3), Weimar und Worbis. Durch die Taufe werden sie Mitglieder der katholischen Kirche. Außerdem ließ der Bischof einen weiteren Erfurter zur Konversion zu, also zum Wechsel von der evangelischen zur katholischen Kirche.
"Es fühlt sich richtig und gut an", erzählte eine Frau vor der versammelten Gemeinde von ihrem Entschluss, Christin zu werden. Warum sich jemand taufen lässt, lasse sich aber nicht völlig beantworten, sagte Bischof Neymeyr in seiner Predigt. Es gebe äußere Faktoren, wie etwa einen christlichen Ehepartner, der einen auf den Glauben neugierig werden lässt. "Doch wenn Sie um die Taufe bitten", wandte sich der Bischof an die Taufbewerber, "hat Gott Sie gefunden." Nicht nur der Mensch würde Gott suchen, sondern Gott auch den Menschen.
"In der Taufe wird aus der Suche ein Finden", unterstrich Neymeyr. Gefunden würde nicht eine Glaubenslehre, sondern eine Person: Jesus Christus, in dem Gott nach christlichen Glauben Mensch geworden sei. "Das ist eine Herausforderung für jedes philosophische Denken", bedeutete der Bischof, "weil wir uns Gott nur unendlich groß vorstellen können. Zur Allmacht und Größe Gottes gehört aber auch, dass er Person ist, Ich und Du sagt." In Jesus Christus, "einer von uns", komme zusammen, was weit auseinander zu liegen scheint", sagte Bischof Neymeyr, der jeden Taufbewerber im Gottesdienst segnete und persönlich gratulierte.
21.2.2015