Als Beauftragter der Deutschen Bischofskonferenz für Vertriebenen- und Aussiedlerseelsorge hat Weihbischof Reinhard Hauke am 18. August 2021 zusammen mit dem Adalbertus-Werk e.V. erneut Gegenstände aus dem Nachlass des letzten deutschen Bischofs der Diözese Danzig an das dortige Diözesanmuseum übergeben.
Das Brustkreuz war Carl Maria Splett von seiner Pfarrgemeinde der Kathedrale Oliva zur Bischofsweihe im Jahre 1938 geschenkt worden. Und auch einen Kelch konnte die deutsche Delegation nach Danzig zurückbringen, der 1945 aus einer Danziger Kirche den Weg nach Berlin gefunden hatte.
Der feierliche Gottesdienst mit der offiziellen Übergabe feierte die Kirchengemeinde St. Dorothea von Montau in Danzig-Nenkau zusammen mit dem Danziger Erzbischof Tadeusz Wojda SAC. Als Konzelebrant würdigte Weihbischof Hauke in seiner Predigt die Übergabe der Gegenstände als Zeichen der Versöhnung zwischen Deutschen und Polen:
„Ich bin froh, dass ich heute – zusammen mit dem Adalbertus-Werk e.V. – das Bischofskreuz von Bischof Carl Maria Splett nach Danzig zurückbringen kann, welches er von seiner Gemeinde in Oliva zur Bischofsweihe geschenkt bekommen hatte. Zugleich übergebe ich einen Kelch, der auf verschlungenem Weg nach dem Krieg nach Deutschland gekommen ist. Wie die Inschrift am Kelch belegt, war auch der Kelch ein Geschenk der dankbaren Kirchengemeinde von St. Brigitten an ihren Pfarrer, als dieser eine neue Aufgabe in Kulm übernahm. Kreuz und Kelch erinnern uns an Jesus Christus und seine Hingabe, die uns miteinander verbindet. In seinem versöhnenden Tun geht uns Christus immer voraus. Ich wünsche mir, dass der Wille in uns bleibt, diesem Tun nachzueifern und damit Christus ähnlich zu werden.“
Hauke brachte auch die Hoffnung zum Ausdruck, dass das Andenken an Bischof Splett – anders als in kommunistischen Zeiten – auch in Polen so beurteilt werde, dass es die damalige seelsorgliche Situation in rechter Weise berücksichtigt.
Bereits in den Jahren 2011 hatte das Adalbertus-Werk e.V. alle in seinem Besitz befindlichen Gegenstände, Schriften, Predigtbücher etc. dem Diözesanarchiv Danzig zur Forschung und Ausstellung zur Verfügung gestellt. 2015 konnte ein Bischofskreuz nach Danzig gegeben werden, das der Diözese Bozen/Brixen in Südtirol zur Aufbewahrung gegeben worden war und 2017 kamen 4 Pektorale und ein Bischofsring zurück nach Danzig, welche inzwischen auch im Diözesanmuseum zu betrachten sind.