Das Ziel der Wallfahrt: der Elisabethplan
Elisabeth-Wallfahrt für Menschen, die Not sehen und wie Elisabeth handeln wollen
Creuzburg/Eisenach (BiP). Die Wirtschaft boomt. Die Armut leider auch. "Noch nie gab es so viele Essenstafeln, Kleiderkammern und Möbellager für Bedürftige wie heute. In Deutschland steigt die Zahl der Familien, die sich nicht mehr ausreichend ernähren können oder wo es sogar um die Alternativen Arztbesuch oder Essen geht", sagt Bernhard Lippold, Diakon im Bistum Erfurt und Sprecher der Schönstätter Diakonen-Gemeinschaft.
Die Schönstätter Diakone und die Schönstattbewegung Deutschland wollen darum im Elisabeth-Jahr am Samstag, 28. Juli mit einer Fußwallfahrt von der Creuzburg zum Elisabethplan unterhalb der Wartburg in Eisenach ein Zeichen setzen und Menschen wachrütteln für die Nöte in heutiger Zeit. "Arme gab es nicht nur zu Elisabeths Zeiten, sie leben auch mitten unter uns", meint Lippold. Anders sei dagegen, dass Armut sich heute verstecke und weniger wahrgenommen werde. Dafür wolle man sensibilisieren.
Unter dem Motto "Die Liebe Christi drängt uns - mit Elisabeth auf dem Weg zu den Ausgegrenzten" laden die Veranstalter alle auf den Pilgerweg ein, die die Not von Menschen heute wahrnehmen und im Sinne der hl. Elisabeth handeln wollen. Die Schirmherrschaft über die Fußwallfahrt hat der Erfurter Bischof Joachim Wanke übernommen. Thüringens ehemaliger Ministerpräsident Bernhard Vogel und der amtierende Sozialminister Klaus Zeh haben ihre Teilnahme und Mitwirkung zugesagt.
Der 15 Kilometer lange Wallfahrtsweg beginnt um 9 Uhr auf der Creuzburg und führt über die Stationen Spichra, Hörschel, Bärental und Eisenach zum Elisabethplan, wo das erste Hospital der heiligen Elisabeth gestanden hat. An jeder Station gibt es eine Andacht, in der die Lebenslagen heutiger Menschen, seien sie der Hilfe bedürftig oder Helfer, vorgestellt werden. "Wir betrachten die Gegenwart im Licht biblischer Texte, um wie Elisabeth handeln zu können", erklärt Diakon Lippold den Dreischritt Sehen - Urteilen - Handeln. Am Zielort feiert Weihbischof Reinhard Hauke mit den Wallfahrern eine heilige Messe.
Auch wer sich die ganze Strecke nicht zutraut, kann mitpilgern, weil ein Bus den Wallfahrtsweg abfährt und auch Autofahrer, die an der Creuzburg geparkt haben, am Ende des Tages wieder zum Ausgangsort zurückbringt. Außerdem gibt es um 13 Uhr eine Mittagspause, während der man ausruhen sowie Essen und Getränke kaufen kann.
Durch die Wallfahrt werde das Problem der Armut in Deutschland sicherlich nicht gelöst, gibt Bernhard Lippold unumwunden zu. "Aber wir können den Samen legen, damit sich heute noch Rosenwunder ereignen - viele neue, kleine und moderne Rosenwunder, die den Menschen Hoffnung schenken, sie verändern und ihnen Mut für die Zukunft geben", zeigt sich der Diakon zuversichtlich.