Erfurt (BiP). Mit Tanz und Musik gestalten Kinder des Tanztheaters Erfurt und des Cafés International der Domberggemeinde am vierten Adventsonntag, 21. Dezember eine Herbergssuche, die um 17 Uhr im Rondell der Wilhelm-Külz-Straße 36-40 beginnt.
Bei der Herbergssuche handelt es sich um einen alten Adventsbrauch, der aus der Weihnachtsgeschichte der Bibel erwachsen ist. So wie Josef und seine hochschwangere Verlobte Maria in Betlehem nach einer Unterkunft suchten, als sich die Geburt Jesu ankündigte, klopfen heute Kinder an Haustüren und singen dabei Adventslieder vom Kommen des Gottessohnes.
Die Idee zu einer Herbergssuche im Rondell der Wilhelm-Külz-Straße hatte die Familie von Domorganist Silvius von Kessel, die dort wohnt und weitere Anwohner zum Mitwirken begeistern konnte. Außerdem ist die benachbarte Caritas Mitveranstalter, und Weihbischof Reinhard Hauke wird eine Lesung aus der Weihnachtsgeschichte vortragen. Für die Musik sorgen zwei Sängerinnen aus dem Dombergchor, eine Trommlergruppe des Cafés International und ein extra gebildetes Posaunen-Ensemble, das aus Anwohnern und Musikern des Theaters besteht. Zum Mitsingen der traditionellen Adventslieder sind alle Zuschauer eingeladen.
Wie in Betlehem endet die Herbergssuche auch in Erfurt in einem Stall - inmitten des Rondells -, nachdem Maria und Josef, dargestellt von zwei Erwachsenen, und die Kinder tanzend und trommelnd von Haus zu Haus gegangen sind und erleben mussten, wie hell erleuchtete Fenster mit einem Mal dunkel wurden. Im Stall aber brennt ein Licht, das Friedenslicht aus Betlehem, das von hier aus in viele Häuser verbreitet werden soll. Wer es empfangen möchte, sollte eine Sturmlaterne mitbringen.
Anschließend sind alle Darsteller und Gäste der gut halbstündigen Herbergssuche zu Suppe und Stollen eingeladen - solange der Vorrat reicht. Auch wenn vieles gespendet wird, kosten Technik und Kostüme gut 800 Euro. Das Geld ist schon vorhanden. Es verdankt sich dem Abschlusskonzert der "Weihnachtssingewoche" im letzten Jahr, zu dem die Jugendseelsorge des Bistums Erfurt immer am Ende eines jeden Jahres einlädt. 2014 bestimmten die Jugendlichen den Erlös für ein Projekt des Cafés International, das in der Domberggemeinde Deutsche und Ausländer zum gegenseitigen Kennenlernen zusammenführt. Darunter sind Menschen, die am eigenen Leib erfahren haben, was eine "Herbergssuche" bedeuten kann.