Heiligenstädter Marienkirche wieder mit Figuren an der Außenfassade

Pressemitteilung der Propsteigemeinde St. Marien, Heiligenstadt:*


Der jüngste Teil der im 13. Jahrhundert erbauten "Altstädter Pfarrkirche" bildet der abschließende Ostchor, erheblich höher als die frühgotische Hallenkirche mit ihren drei Schiffen. 1420 wurde dort der Altar geweiht. 1715 vollendete man aber erst des Gesamthöhe des Hohen Chores. Zudem sollte der Chorraum gleichsam von einen Kapellenkranz umgeben werden. Aber lediglich eine Kapelle, die heutige Sakristei, fand ihre endgültige Ausführung. Das Sakristeidach wurde so hoch aufgebaut, daß der Chor turmartig wie ein eigner Bau am Ende des Langhauses aufragt.


An den Strebepfeilern vom Chor fällt dem aufmerksamen Betrachter ein besonderer Bauschmuck auf: Hier fertigten die Handwerker und Künstler vergangener Tage Konsolen und Baldachine für insgesamt sechs Sandsteinfiguren; vermutlich ein Rückgriff auf Gewohnheiten der Kathedralenarchitektur, der mit dem Einfluß des Prager Veitsdomes in Zusammenhang zu bringen ist. Vier von diesen Plastiken müssen heute leider als verschollen gelten, aber zwei - Johannes der Täufer und Maria mit dem Jesuskind - erscheinen seit gestern wieder auf ihrem angestammten Platz, um sozusagen den Besucher der Heiligenstädter Liebfrauenkirche vom Osten her zu begrüßen. Zuvor mußten sie drei Jahre der Öffentlichkeit aufgrund von restauratorischen Maßnahmen vorenthalten werden.


Im Rahmen einer grundhaften Sanierung von Sankt Marien, die im wesentlichen 2002 abgeschlossen war, fanden ebenso diese zwei hochgotischen Figuren aus dem 14. bzw. 15. Jahrhundert in diesem Winter von Achim Gran aus Heiligenstadt von der Steinmetzfirma H. Stietenroth aus Gleichen/Klein Lengden in mühevoller Kleinarbeit eine Verschönerungskur. Hierbei sind die durch die Eisenhaken entstandenen Rostschäden sowie verschiedene Lagerrillen am Sandstein entfernt worden. Auf eine Ergänzung, den Richtlinien moderner Restaurierung folgend, verzichtete man ganz bewußt.


Erstaunlicherweise, so wie beabsichtigt, werden durch die plastischen Arbeiten vom Johannes der Täufer und der Gottesmutter Maria die zwei Patrone der Kirchen von Rengelrode und Heiligenstadt, sichtbar vertreten. Seit einem Jahr gehört Sankt Johannes der Täufer, Rengelrode als Filialgemeinde zur Propstei Sank Marien, Heiligenstadt.


Propst Heinz Josef Durstewitz meint: "Hier dokumentiert sich die Einheit der beiden Gemeinden; ein sichtbares Zeichen für zukünftiges, gemeinsames und fruchtbares seelsorgliches Tun."


Maik Pinkert



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