Erfurt (BiP). Eine Glocke sollte einen guten Klang haben. Erst recht, wenn es sich wie bei der Erfurter Gloriosa um die größte, frei schwingende mittelalterliche Glocke der Welt handelt. Doch die Gloriosa hat auch einen exzellenten Ruf.
Anders lässt sich der Ansturm auf die Karten zur Klöppelschmiede bei der Firma "Edelstahl Rosswag" kaum erklären. Die größte Freiformschmiede Süddeutschlands fertigt am kommenden Samstag, 18. Februar einen neuen, 380 Kilogramm schweren Klöppel für die Gloriosa, weil der alte mit der im Jahr 2004 wegen eines Haarrisses geschweißten Glocke nicht mehr harmoniert. 200 Personen, so hatte die Firma Rosswag eingeladen, dürften gegen eine Spende von 10 Euro zu Gunsten der Gloriosa beim Schmieden zuschauen.
Die 200 Eintrittskarten reichten bei weitem nicht. Die Geschäftsführung erhöhte deshalb Anfang der Woche die Teilnehmerzahl auf 300. Und nur zwei Tage später heißt es: Ausverkauft! Geschäftsführer Alexander Essig freut es, dass auch einige Thüringer den Weg nach Pfinztal (bei Karlsruhe) finden - trotz einer Fahrt von 500 Kilometern im Winter. "Die Erfurter hängen sehr an ihrer Domglocke. Aber dass die Gloriosa auch bei uns so viele Freunde hat, hätte ich nicht erwartet", staunt Essig, zumal vor Ort kaum Werbung für den Gloriosa-Tag gelaufen ist.
Der kommende Samstag bietet jedenfalls 300mal Gelegenheit, dem Faszinosum der Gloriosa durch Nachfrage auf die Spur zu kommen - vorausgesetzt, man gehört zu den Glücklichen mit einer Eintrittskarte.
www.edelstahl-rosswag.de