Geld kommt an

Suhler Firmgruppe ging auf Bildungsreise nach Aachen, um bei den dortigen Hilfswerken zu erfahren, wohin eigentlich die Spendengelder gehen

Erfurt/Suhl (BiP/gu). In Vorbereitung auf ihre Firmung unternahmen die Jugendlichen der Pfarrei St. Kilian, Suhl eine Bildungsreise nach Aachen. Den Besuch dieser Stadt hatten sich die Firmlinge selbst ausgesucht - aus gutem Grund: Sie möchten einen Teil  ihrer Geschenke, die sie zur Firmung bekommen, für einen guten Zweck spenden. Und natürlich wissen, wohin ihr gespendetes Geld genau geht.

In Aachen befinden sich drei große katholische Hilfswerke, nämlich  MISEREOR, missio und das Kindermissionswerk Die Sternsinger. Also bot sich diese Stadt geradezu für das Spenden-Spuren-Suchen an.

"Mut ist..." - Besuch bei  MISEREOR
Unten im Eingangsbereich wurden wir von Misereor-Mitarbeiter Herrn Nottebaum freundlich begrüßt und durch das Haus geführt, wo er uns die einzelnen Abteilungen auf den Etagen kurz vorstellte.
Zuerst erfuhren wir etwas über die diesjährige "Mut-Aktion" des Hilfswerks und bekamen den Auftrag, alle einen Satz mit "Mut ist, ..." zu schreiben. Danach bekamen wir anhand einer Power-Point-Präsentation Fakten über MISEREOR erzählt, z. B. wann es gegründet wurde und was der grundlegende Auftrag dieses Hilfswerks ist. Auch Informationen über den Gang des Spendengeldes und Sicherung dessen waren dabei. Anschließend erklärte uns Herr Nottebaum das alles am konkreten Beispiel von Paraguay. So erhielten wir Einblicke in das Leben der Menschen, denen MISEREOR hilft; uns wurde einleuchtend erklärt, warum diese Hilfe in dieser Form so wichtig ist. Schließlich bekamen wir noch die Ausstellung aller Hungertücher der letzten Jahre gezeigt.

"Kinder helfen Kindern"  - Besuch beim Kindermissionswerk Die Sternsinger
Hier betreute uns Sebastian Ulbrich, der aus unserer Pfarrgemeinde Suhl stammt und jetzt bei den Sternsingern arbeitet.
Nach dem Besuch bei MISEREOR führte Sebastian uns zum Café KonTAKT. Wie er uns während des Essens erzählte, wird dieses Café von Patienten des Alexianer-Krankenhauses in Aachen betrieben. Diese sollen dort wieder an das normale Arbeitsleben gewöhnt werden und ihre Belastungsfähigkeit austesten können. Jeder der Patienten wird von einem Ergotherapeuten während seiner Arbeitszeit unterstützt und beaufsichtigt. Es gibt jeden Tag ein anderes Gericht - zu einem fairen Preis und garantiert frisch zubereitet. In unserem Fall war es: "Bärlauch-Hühnerbruststreifen (vegetarisch Bärlauch-Champignons) auf buntem Salatteller mit Baguettes" und als Dessert ein super leckeres Himbeermascarpone.
Gut gesättigt und vollkommen zufrieden ging es ab ins Kindermissionswerk. Von außen ist es ein kleines Haus an der Ecke und nur ein kleines Schild am Eingang verrät, was sich dahinter verbirgt.
Hinter der großen Holztür aber sitzen 100 Mitarbeiter, die sich täglich Gedanken über das Wohl der Kinder auf der ganzen Welt machen. Nachdem Sebastian uns kurz die untere Etage des Gebäudes gezeigt hat, sind wir durch einen schönen Innenhof zu dem Seminarraum gelaufen. Dort standen schon Kekse und Saft für uns bereit. Nach ein paar technischen Problemen, die aber durch einen netten Kollegen schnell behoben waren, ging es los.

 

Zunächst gab uns Sebastian einen Ü;berblick über die katholischen Hilfs- und Missionswerke, erläuterte die Unterschiede und vor allem auch, wie die Werke trotzdem im Sinn der Hilfe für Andere zusammenarbeiten.
Wir schauten uns dann einen Film an, der uns genau zeigte, wie so eine Spende, zum Beispiel von einer Gemeinde, bis nach Lateinamerika in ein Dorf kommt. Die Spendengelder des Kindermissionswerkes werden hauptsächlich durch die Sternsinger- Aktion erzielt. Andere kommen zum Beispiel vom Weltmissionstag der Kinder (28. Dezember) oder Sankt Martin.
Das Kindermissionswerk ist ein ziemlich altes Hilfswerk. Es wurde 1846 von Auguste von Santorius gegründet. In den vergangenen Jahrzehnten hat das Kindermissionswerk oft seinen Namen geändert. Heute heißen sie Kindermissionswerk "Die Sternsinger". Ihre Ziele und Grundsätze sind, Kindern weltweit zu helfen, unabhängig ihrer Religion, Herkunft oder Hautfarbe. Sie kämpfen um die Verbesserung der Lebensbedingungen und arbeiten dafür mit kirchlichen und nicht kirchlichen Organisationen vor Ort  zusammen. Ihre Schwerpunkte hierbei liegen in der Bildung der Kinder, der sozialen Integration und Rehabilitation, der Gesundheit, Ernährung und den pastoralen Aufgaben in den Kirchengemeinden. Das Kindermissionswerk ist ein Päpstliches Hilfswerk. Unter dem Motto: "Kinder helfen Kindern" stehen jährlich etwa 70 Millionen Euro an Spendengeldern zu Verfügung.

"glauben. leben. geben." - Besuch bei missio
Gleich zwei Mitarbeiter empfingen uns herzlich. Nach einem Vortrag über das Werk und das Haus erfuhren wir, dass missio Geld z. B. für die Ausbildung von Priestern, für soziale Integration, pastorale Aufgaben und auch Kirchen in Not (z. B. Syrien) sammelt und verteilt. Innerhalb von missio gibt es eine Unterteilung in die besuchte Stelle in Aachen und eine Stelle in München, der ein eigener Präsident vorsteht. Seit 1972 sind beide Stellen unter dem gemeinsamen Namen "missio" vereint. Missio sammelt jedes Jahr am Weltmissionstag, dem vierten Sonntag des Monats Oktober und am Afrikatag, der immer an einem Sonntag in der ersten Januarhälfte begangen wird.
Das für pastorale Aufgaben bereitgestellte Geld wird z.B. in Afrika für den Bau einer Kirche genutzt. Bei missio sind ca. 120 Leute angestellt. Das Hilfswerk gliedert sich in sechs Bereiche auf: Grundlagenabteilung, Bildung, Ausland, Spenden, Verwaltung und Kommunikation und Presse. Nach diesem Einblick, den uns Herr Arnold in die Arbeit des Hilfswerkes gab, sollten wir nun selbst einmal mit unserer Körperhaltung darstellen, was Mission alles sein kann.

Wir fanden es wirklich sehr interessant, einmal näher zu erfahren, was ein solches Hilfswerk macht. Zum Abschluss der Bildungsreise führte uns Herr Dr. Gotthard Kleine, der Geschäftsführer des Kindermissionswerkes. persönlich durch den Aachener Dom; das war für uns alle eine richtige VIP-Führung!

 

 

 

Am Samstag, 28. Juni werden die Firmlinge in Suhl von ihrem Altbischof Joachim Wanke gefirmt.  Im Firmgottesdienst werden sie ihm sagen, wofür sie sich entschieden haben und welche Spur ihre Firmspende hinterlassen wird.

Die Berichte zu den einzelnen Hilfswerken schrieben Sarah, Lena-Marie, Ludger und Johannes.

20.6.2014