Der kommende Sonntag ist in Thüringen ein wichtiger Fußballtag. Beim sogenannten Thüringen-Derby treffen die beiden großen Vereine FC Rot-Weiß Erfurt und Carl Zeiss Jena aufeinander. Als Ehrenmitglied des Erfurter Clubs wird auch Bischof Ulrich Neymeyr zu Gast im ausverkauften Steigerwaldstadion sein.
Im Gespräch mit der Thüringer Allgemeinen am Freitag sieht der Bischof Parallelen zwischen Fußball und Kirche. "Erstes fällt mir ein, dass gemeinsam gesungen wird. Wenn man so will, haben wir ja auch in der Kirche Fangesänge. Fahnen haben wir auch. Und es werden Menschen zusammengeführt aus ganz unterschiedlichen Gruppen, die sonst vielleicht nichts miteinander zu tun haben", sagte er im Interview. Darüber hinaus, so Neymeyr, seien sowohl die Kirche als auch die Fußballmannschaften international. "Das ist doch für Thüringen auch etwas Schönes, wenn man diesen Spielern aus so vielen verschiedenen Ländern in einer Mannschaft zujubelt."
Für den Sieg zu beten ist dem Bischof zufolge nachvollziehbar: "Auch ein Fußballer kann das tun, damit es gut gelingt, wie im Leben überhaupt. Es wird für den lieben Gott aber schwierig, wenn Spieler aus beiden Mannschaften beten. Da wird er ihnen sicher sagen: Dann entscheidet ihr das."
Auf einen Favoriten wollte sich der Erfurter Bischof nicht festlegen: "Jena gehört ja auch zum Bistum Erfurt. Da kann ich nicht ganz bedingungslos für Rot-Weiß sein. Aber als Ehrenmitglied werde ich den Rot-Weißen etwas fester die Daumen drücken." Aber vor allem wünsche er sich, so Neymeyr abschließend, dass es während und nach dem Spiel überall friedlich bleibe. "Und vor allem wünsche ich mir viele Tore. Ein 0:0 finde ich immer irgendwie langweilig."