Erwachsen werden

46 Jugendliche bei der Feier der Lebenswende im Erfurter Dom


46 Jugendliche bei der Feier der Lebenswende im Erfurter Dom

Erfurt (BiP). 46 Jungen und Mädchen aus Erfurt und benachbarten Städten nehmen am Samstag, 24. Mai um 14 Uhr an der Feier der Lebenswende für Jugendliche ohne Konfession teil. Das Angebot versteht sich als Alternative zur Jugendweihe und wurde vom heutigen Erfurter Weihbischof Reinhard Hauke entwickelt. Mittlerweile finden Lebenswendefeiern auch anderenorts in Ostdeutschland statt, etwa in Berlin, Dessau, Dresden, Halle, Leipzig und Magdeburg.


In Erfurt liegt die Feier der Lebenswende in der Verantwortung der Dompfarrei und wird von einem Team vorbereitet, das Gemeindereferentin Cordula Hörbe leitet. Bis die Feier im Mariendom stattfinden kann, treffen sich die Jugendlichen an sechs Abenden mit dem Vorbereitungsteam und setzen sich mit den Chancen und Herausforderungen des Erwachsenwerdens auseinander. Dabei kommen auch Fragen auf den Tisch, die anderswo oft tabusiert werden. So sprachen die jungen Leute beim Thema Abschied nicht allein über Erfahrungen wie Freundschaft und Trennung, sondern hielten auch dem Thema Tod stand. Aus diesem Gesprächsabend entwickelte sich ein Sozialprojekt auf dem Erfurter Hauptfriedhof, bei dem die Teilnehmer Kreuze auf den Soldatengräbern des II. Weltkrieges reinigten. Andere Jugendliche luden Obdachlose ein, kochten und servierten ihnen ein Essen in gemütlicher Atmosphäre.


Die Feier im Dom ist natürlich der Höhepunkt des Lebenswendeprojektes, wäre aber ohne die vorausgegangenen Treffen undenkbar. Vieles von dem, was besprochen und diskutiert wurde, findet in der festlichen Stunde am Samstag seinen Ausdruck. Die Jugendlichen formulieren etwa ihre Hoffnungen und Wünsche - nicht nur für sich selbst, sondern auch für ihre Mitmenschen, für die soziale und natürliche Umwelt. Und weil zum Erwachsenwerden Verantwortung gehört, verbinden sich mit dem Wünschen und Hoffen Hinweise, was der Einzelne konkret tun will.


Auf diese Weise zeigen und erfahren die Jugendlichen, dass sie nicht allein auf der Welt sind, und danken darum zu Beginn der Lebenswendefeier Personen, die ihnen auf ihrem bisherigen Lebensweg wichtig geworden sind. Später überreichen Erwachsene jedem Jungen und Mädchen eine Kerze und bleiben danach hinter ihnen stehen, während Mitglieder der Domberggemeinde die Kerzen entzünden: Wir freuen uns mit euch, wir stehen hinter euch und halten euch den Rücken frei, wir teilen mit euch unsere Hoffnung, die für Christen Jesus Christus, das Licht der Welt, ist - das Geschehen bedarf keiner großen Erklärung.


Die Feier der Lebenswende schließt mit einem dreiteiligen Segen, der Dank für alles Gute, das die Jugendlichen bisher erfahren durften, und Bitten für die Zukunft der jungen Leute und ihrer Angehörigen umfasst. Zur Erinnerung erhalten die Teilnehmer eine Urkunde, in der auch die Domberggemeinde den Heranwachsenden Gottes Segen wünscht.

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