Erfurt/Saalfeld (BiP). In der Saalfelder Pfarrkirche Corpus Christi findet am Sonntag, 27. März, um 10 Uhr die erste Firmung dieses Jahres im Bistum Erfurt statt. Gefirmt werden 15 Jugendliche. 2022 spenden Bischof Ulrich Neymeyr und Weihbischof Reinhard Hauke voraussichtlich 877 Jungen und Mädchen dieses Sakrament.
Mit der Taufe und der Eucharistie gehört die Firmung zu den sogenannten Eingliederungssakramenten, durch deren Empfang man in die volle Gemeinschaft der katholischen Kirche aufgenommen wird. Wie die Taufe wird das Firmsakrament nur einmal gespendet. Nach kirchlichem Verständnis stärkt dabei Gottes Geist den Firmling, ein Leben aus dem Glauben zu führen und selbst die Verantwortung dafür zu übernehmen. Mit der Firmung kommt zum Abschluss, was in der Taufe begonnen wurde. Waren es damals die Eltern, die für den Säugling sprachen, ist es jetzt der Jugendliche selbst, der ein bewusstes Ja zum christlichen Glauben und zum Leben in der katholischen Kirche sagt.
Stichwort „Firmung“
Die Firmung ist eines der sieben Sakramente der katholischen Kirche. Dabei wird der Firmling nach kirchlichem Verständnis durch Gottes Geist gestärkt, ein Leben aus dem Glauben zu führen.
Spender des Firmsakramentes ist der Diözesanbischof (oder sein Weihbischof oder ein beauftragter Priester), der dem Firmling die Hand auflegt, die Stirn mit Chrisam-Öl salbt und die Worte spricht: „(Name), sei besiegelt durch die Gabe Gottes, den heiligen Geist.“ Die Salbung eines Menschen mit Öl versinnbildlicht seine Erwählung durch Gott und bringt Segensfülle, Stärkung und Heil zum Ausdruck.
Mit der Firmung kommt zum Abschluss, was in der Taufe begonnen wurde: Durch die Taufe werden die Taufbewerber in die Kirche eingegliedert. In der frühen Christenheit waren Taufbewerber immer Erwachsene. In der Osternacht empfingen sie nach der Taufe das Sakrament der Firmung, das die Taufe besiegelte, und die Eucharistie. Taufe, Firmung und Eucharistie hießen und heißen darum Sakramente der Eingliederung (Initiationssakramente).
Als man zur Säuglingstaufe überging, wurde die Firmung als Vollendung der Taufe zu einem späteren Zeitpunkt gespendet. Die Reihenfolge der Eingliederungssakramente änderte sich damit: Taufe, Eucharistie, Firmung.
Gespendet wurden sie zu unterschiedlichen Zeitpunkten. So ist es heute noch. Erwachsene Taufbewerber empfangen dagegen noch alle drei Sakramente gemeinsam, hier hat man die Praxis der alten Kirche wieder aufleben lassen.
Jugendliche (mitunter auch Erwachsene), die als Kind getauft wurden, haben aber durch die spätere Firmung die Möglichkeit, ein bewusstes Ja zu ihrem Glauben zu sagen. Als Säuglinge war ihnen das nicht möglich. Ab jetzt sind auch weniger ihre Eltern als sie selbst für ihr Glaubensleben verantwortlich – eben als „erwachsene“ Gläubige.
Für den Empfang der Firmung gibt es keinen traditionellen Tag. Jede Gemeinde stimmt einen Termin mit dem Bischof ab. Bis zur Firmung durchlaufen die Firmlinge eine längere Vorbereitungszeit.