Erfurter wird zum Priester geweiht

Als Diakon arbeitete David Wolf in Ilmenau, Praktika führten ihn zuvor nach Suhl und ins Eichsfeld


Diakon David Wolf aus Erfurt
Als Diakon arbeitete David Wolf in Ilmenau, Praktika führten ihn zuvor nach Suhl und ins Eichsfeld

Erfurt (BiP). Durch Handauflegung und Weihegebet weiht Bischof Joachim Wanke am Samstag, 30. Mai Diakon David Wolf aus Erfurt zum Priester.


Die Weiheliturgie im Erfurter Dom beginnt um 9.30 Uhr. Anlässlich dieses Festtages läutet die große Domglocke "Gloriosa" zum Ende des Gottesdienstes gegen 11 Uhr, während der Neupriester mit den Bischöfen, Bistumspriestern und den Messdienern zu den Bischofsgräbern am Kreuzgang des Domes zieht. Erst danach erfährt Wolf, in welcher Pfarrei er künftig als Kaplan arbeiten wird. Der Weihetag endet um 14 Uhr mit einer Dankandacht im Dom.


Seine Primiz, die erste Heilige Messe in der Heimatgemeinde, feiert Wolf am Pfingstsonntag, 31. Mai um 10.30 Uhr in St. Martini im Erfurter Brühl. Anschließend wird zum Gemeindefest eingeladen.


David Wolf wurde am 1.10.1982 in Erfurt geboren und studierte nach dem Abitur in Erfurt und Salzburg Katholische Theologie mit dem Ziel, Priester zu werden. Vor Abschluss der Studienzeit absolvierte er in Suhl ein Gemeindepraktikum in der katholischen Pfarrei und ihren Filialgemeinden.


Ein zweites Praktikum führte ihn nach St. Ägidien in Heilbad Heiligenstadt. Dort stand für David Wolf vor allem der Religionsunterricht am Berggymnasium und an der Grundschule in Dingelstädt im Vordergrund. Nach der Diakonatsweihe schickte der Bischof den jungen Diakon nach Ilmenau. Seine erste Kaplansstelle tritt der Neupriester am 1. August an.



Stichwort "Priesterweihe"


Nach römisch-katholischem Kirchenrecht kann nur ein getaufter und gefirmter Mann zum Priester geweiht werden. Er muss unverheiratet sein und das 25. Lebensjahr vollendet haben. Das Zölibatsversprechen legt der Kandidat bereits vor der Weihe ab.


Zwischen dem Eintritt in das Theologiestudium und dem Zeitpunkt der Priesterweihe liegen rund sieben Jahre. In dieser Zeit absolviert der Bewerber ein fünfjähriges Studium der Philosophie und Theologie sowie Praktika in Gemeinden und sozialen Einrichtungen. Die Priesteramtskandidaten der ostdeutschen Diözesen studieren in der Regel in Erfurt und leben im dortigen Priesterseminar, wo sie auch eine geistliche Prägung erhalten. Darüber hinaus ist es üblich, dass die Studenten zwei Semester außerhalb des Kollegs leben. Meist wechseln sie dabei die Stadt und die Universität.


Nach dem Studium geht der Priesterweihe die Weihe zum Diakon voraus, ein eigenständiges Dienstamt, das es schon im Urchristentum gab. Im Laufe der westlichen Kirchengeschichte entwickelte es sich zur Vorstufe des Priestertums. Die Aufgaben des Diakon liegen im gottesdienstlichen und caritativen Bereich. Seit dem II. Vatikanischen Konzil (1962-1965) ist die Eigenständigkeit des Diakonates wieder hergestellt. So können sich heute auch (verheiratete) Männer zum Diakon weihen lassen, ohne Priester werden zu wollen.


Die Priesterweihe erfolgt durch die Handauflegung und das Weihegebet des Bischofs. In seinem Gebet ruft der Bischof die Kraft Gottes auf den Weihekandidaten herab. Nach dem Bischof legen auch die anwesenden Priester des Bistums dem Kandidaten die Hände auf - als Zeichen der Aufnahme in die Gemeinschaft der Priester. Der Handauflegung und dem Gebet geht eine Befragung voraus, bei der der Weihekandidat seine der Bereitschaft zum geistlichen Dienst öffentlich erklärt und dem Bischof und seinen Nachfolgern den Gehorsam verspricht. Da die Priesterweihe nach katholischen Glauben ein Sakrament ist, also ein sichtbares Zeichen der Verbundenheit mit Gott, kann sie vom Menschen nicht rückgängig gemacht werden.

Porträt von David Wolf zur Diakonenweihe (bitte anklicken)