Erfurter Dompfarrer Reinhard Hauke zum Weihbischof ernannt

Bischofsweihe im November - Gratulationsbuch im Internet


Zum Weihbischof ernannt:
Dompfarrer Hauke

Erfurt (BiP). Papst Benedikt XVI. hat den Erfurter Dompfarrer Domkapitular Dr. Reinhard Hauke zum Weihbischof für das Bistum Erfurt und Titularbischof von Fiumepiscense (Nordafrika) ernannt.


Die Ernennung wurde am heutigen Dienstag um 12 Uhr gleichzeitig im Vatikan und in Erfurt bekannt gemacht. Die Bischofsweihe empfängt der designierte Weihbischof am 26. November im Erfurter Dom. Erfurts Bischof Joachim Wanke feiert auch an diesem Tag das silberne Bischofsjubiläum. Als Wahlspruch für sein Bischofsamt hat Hauke einen Vers aus dem ersten Brief des Apostels Paulus an die Thessalonicher gewählt: Deus pacis sanctificet vos - Der Gott des Friedens heilige euch (1 Thess 5,23).


Weihbischöfe sind vom Papst ernannte und zum Bischof geweihte Priester, die einem Diözesanbischof zur Unterstützung zugeordnet sind. Sie stehen keinem eigenen Bistum vor, sondern sind auf den Titel eines früher bestehenden, später aber untergegangenen Bistums geweiht. Daher die Bezeichnung Titularbischof. Für den künftigen Weihbischof Hauke ergeben sich also keine Pflichten im heutigen Algerien, wo seine Titeldiözese Fiumepiscense einstmals lag.


Hauptsächlich wird Reinhard Hauke als Weihbischof, wie bisher auch, in Thüringen wirken, wo er als sechstes Kind der Eheleute Hilde und Hans Hauke am 6.11.1953 in Weimar zur Welt kam. Nach dem Abitur an der Erweiterten Oberschule Weimar und einem kirchlichen Sprachkurs in Latein und Altgriechisch studierte Reinhard Hauke Theologie und wurde am 30.6.1979 durch Bischof Hugo Aufderbeck zum Priester geweiht. Es folgten Kaplansstellen in Jena und Heiligenstadt (St. Ägidien), bis Hauke 1987 als Präfekt im Priesterseminar und Domvikar nach Erfurt kam, um hier zugleich ein Promotionsstudium in Liturgiewissenschaft zu beginnen, das er 1992 an der Universität Passau mit einer Arbeit über die ökumenische Dimension der Christusanamnese in doxologischer Gestalt bei Professor Dr. Karl Schlemmer abschloss.


Im gleichen Jahr wurde Hauke in Erfurt als Dompfarrer an St. Marien ernannt und nahm zusätzlich Tätigkeiten als Lehrer für katholische Religion an der Edith-Stein-Schule und Dozent für Liturgiewissenschaft am Priesterseminar auf. Daneben führte er seine 1987 begonnenen Arbeiten als Gehörlosenseelsorger und Rundfunkbeauftragter des Bistums Erfurtbeim MDR bis 2004 fort. Seit 1994 ist Dr. Hauke Domkapitular des Kathedralkapitels St. Marien zu Erfurt und seit September 2005 neben seiner Tätigkeit als Dompfarrer auch für die Pfarrei St. Severi auf dem Domberg verantwortlich.


Ü;ber Erfurt hinaus wurde Dompfarrer Hauke durch seine pastoralen Projekte bekannt, die nicht zuletzt für Nichtchristen gedacht sind, wie die Feier der Lebenswende für Jugendliche ohne Konfession, der Segnungsgottesdienst am Valentinstag, das Monatliche Totengedenken und das Weihnachtslob im Erfurter Dom.


Dass der Dompfarrer jetzt die Bischofsweihe empfängt, verdankt sich einer Bitte von Bischof Joachim Wanke nach einem zweiten Weihbischof - neben Hans-Reinhard Koch, der im Ruhestand lebt. Nachdem der Vatikan Zustimmung signalisiert hatte, musste Wanke gemäß Kirchenrecht drei geeignete Priester vorschlagen. Er selbst wird es auch sein, der seinem neuen Weihbischof gemeinsam mit zwei weiteren Bischöfen die Bischofsweihe spendet und ihm die äußerlichen Zeichen seines Amtes überreicht: Bischofsring, Brustkreuz, Hirtenstab und Mitra, die spitz zulaufende, liturgische Kopfbedeckung.


Zu Haukes Vollmachten als Weihbischof gehören dann die Spendung der Weihesakramente, der Firmung sowie Altar- und Kirchweihen. Außerdem nimmt er als stimmberechtigtes Mitglied an den Vollversammlungen der Deutschen Bischofskonferenz teil und arbeitet in deren Kommissionen mit. Mit der Ernennung zum Weihbischof verbindet sich allerdings nicht das Recht auf Nachfolge auf dem Erfurter Bischofsstuhl.




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