Erfurter Bischof erteilt 15 Religionslehrerinnen und Religionslehrern die Missio canonica

Erfurt (BiP). Der Erfurter Bischof Joachim Wanke erteilt 13 Frauen und zwei Männern am Samstag, 10. März die kirchliche Lehrbeauftragung für den katholischen Religionsunterricht an allgemeinbildenden Schulen in Thüringen. Die Urkunden für diese Beauftragung, die im Staatskirchenrecht "Missio canonica" heißt, überreicht der Bischof im Rahmen einer heiligen Messe um 10.30 Uhr im Erfurter Dom. Bis dahin haben die Lehrerinnen und Lehrer mit einer vorläufigen Erlaubnis das Fach Religion unterrichtet.

Der feierliche Rahmen sei bewusst gewählt, sagt Dr. Martin Fahnroth, Leiter der Schulabteilung im Bischöflichen Ordinariat. "Religionslehrer müssen nicht nur fachwissenschaftlich und pädagogisch auf der Höhe der Zeit sein, sie sollen auch innerhalb und außerhalb des Unterrichtes als Christen überzeugen." Für diese Bereitschaft wolle man mit der Feier der Missio-Verleihung gleichermaßen danken wie ermutigen, so Fahnroth. Die letzte Missio-Feier fand 2010 statt. Darum nehmen dieses Jahr auch ein Lehrer und eine Lehrerin am Gottesdienst und dem anschließenden Empfang teil, die ihre Lehrbeauftragung bereits in der Zwischenzeit erhalten haben.

136 Religionslehrerinnen und -lehrer unterrichten in Thüringen an staatlichen Schulen. Hinzukommen 70 kirchliche Mitarbeiter als sogenannte Gestellungskräfte. Der Religionsunterricht ist im Artikel 7 des Grundgesetzes der Bundesrepublik Deutschland und auch in der Thüringer Landesverfassung (Art. 25) als ordentliches Lehrfach verankert. Träger dieser religiösen Unterweisung ist der Staat, wobei der Unterricht "in Ü;bereinstimmung mit den Grundsätzen der Religionsgemeinschaften" erfolgen muss, wie es im Grundgesetz heißt. Staat und Kirche kooperieren hier also, weshalb nicht nur das Kultusministerium, sondern auch der Bischof bei der Bestellung der Lehrkräfte gefragt ist.

Bildung, Schulen und Religionsunterricht im Bistum Erfurt